Vollversammlung TVB Stubai

Votum für höhere Kurtaxe klar positiv

Nach Stimmpunkten ging sich die Erhöhung der Aufenthaltsabgabe um zwei Euro locker aus. Nach Köpfen hätte die Abstimmung knapp negativ geendet.

NEUSTIFT/STUBAI. Das Interesse an der heurigen Vollversammlung des TVB Stubai war sehr groß. Das Neustifter Freizeitzentrum war voll. Mitgrund: Die Abstimmung über die Erhöhung der Kurtaxe von 2,80 auf 4,80 Euro. Der "große Schritt" hatte im Vorfeld für reichlich Diskussionen im "schönsten Tal mit der besten Vielfalt" gesorgt.

Alles gut, aber ...

Dem Verband geht es grundsätzlich gut. Die positive Entwicklung der Tourismusregion in den vergangenen zehn Jahren wurde vielfach gelobt. Fast genauso lange wurde die Kurtaxe nicht mehr angepasst. Um die rundum gestiegenen Kosten abzufedern, brauche es 1,10 Euro und die restlichen 90 Cent würden für neue Infrastrukturprojekte benötigt, wurde argumentiert.

Sonst kaum Spielraum

Die Verantwortlichen nahmen sich viel Zeit, um die Notwendigkeit der Erhöhung zu rechtfertigen. "Der TVB möchte auch künftig Gestalter des Urlaubs- und Freizeitangebots im Stubai sein", betonte Obmann Adrian Siller. "Ohne Anhebung würden sich die freien Mittel im Jahr 2024 jedoch auf nur 50.000 Euro belaufen", ergänzte GF Roland Volderauer.

Geplante Projekte

Konkret eingesetzt werden sollen die Gelder für Verbesserungen am Elfer, im StuBay, im Serlespark, am Wanderwegenetz, für die Ortsbudgets und ein neues Veranstaltungszentrum in Neustift. Wobei man sowohl für letzteres Vorhaben, als auch für die Weiterentwicklung des Elfers jetzt weitaus schmalere Varianten anstrebt, als ursprünglich angedacht.

"Vor- statt Nachteil"

In einer kurzen Diskussion beklagten einige – zumeist kleinere – Vermieter, dass der Stubaier Kurtaxentarif im Tirol-Vergleich an die absolute Spitze rücken solle. Verschiedene Experten dementierten alle Bedenken: Die Erhöhung bringe keinen Wettbewerbsnachteil, sondern Investitionen in die Qualität des Angebots würden das Preis-Leistungsverhältnis sogar steigern. Auch würden Gäste deswegen nicht ausbleiben und die Abgabe würde ohnedies separat ausgewiesen bzw. 1:1 weiterverrechnet.

Über 200 Mitglieder stimmten ab

Am Ende wurden 228 Stimmzettel abgegeben. Aus der Stimmgruppe I gab es sieben Ja und ein Nein, aus II 28 Ja von 33 Wahlberechtigten und aus III 71 Ja von 180 anwesenden Mitgliedern. Da ein Votum aus Gruppe eins laut Tourismuswahlrecht im Stubai gleich viel wiegt, wie 161 Kreuzerl von Vertretern der Stimmgruppe III ist die Rechnung schnell gemacht: Die Erhöhung wurde nach Stimmpunkten klar positiv beschlossen (Mehrheit von 1.954 zu 405). Nach Köpfen der Mitglieder gezählt wäre sie mit 115 Nein- zu 106-Ja-Stimmen knapp negativ ausgegangen. Die (eher formelle) Zustimmung der Landesregierung vorausgesetzt, wird die neue Aufenthaltsabgabe in der Höhe von 4,80 Euro mit 1. November 2024 wirksam.

Ehrennadel für Rettenbacher

Zu guter Letzt wurde dem lang gedienten Obmann des TVB Stubai, Sepp Rettenbacher aus Fulpmes, noch eine hohe Ehre zuteil: Er wurde für seine Verdienste um den Stubaier Tourismus mit der goldenen Ehrennadel des TVB Stubai ausgezeichnet. Es ist dies die höchste Auszeichnung, die der TVB (selten) vergibt. Schönbergs Bgm. Hermann Steixner hielt eine herzliche Laudatio, ehe die gesamte TVB-Spitze "dem Sepp" nochmal dankte und gratulierte.
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