Eine große Familie
So prägt das Jugendrotkreuz die Südoststeiermark

- Elena Gindl, Jugendbeauftragte für die Bezirksstelle Feldbach
- Foto: Rotes Kreuz Feldbach
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Beim Jugendrotkreuz gibt es spannende Möglichkeiten, sich einzubringen. Jetzt ist die beste Zeit für Jugendliche, beim Roten Kreuz einzusteigen und Erfahrungen fürs Leben zu sammeln. Das ehrenamtliche Engagement erleichtert zudem den Einstieg in vielversprechende Jobs.
SÜDOSTSTEIERMARK. Der Bezirk Südoststeiermark umfasst zwei Bezirksstellen: Feldbach und Radkersburg. Beide stehen für das selbstlose Engagement und die Hilfsbereitschaft des Jugendrotkreuzes, wenn auch die Mitgliederzahlen stark auseinanderliegen. Mitmachen für die Jugendlichen lohnt sich in jedem Fall.

- Jugendgruppenleiter Stephan Puntigam und sein Stellvertreter Thomas Stangl
- Foto: MeinBezirk/Gerda Sammer-Schmidt
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Sieben Ortsgruppen – 201 Jugendliche
Die Bezirksstelle Feldbach ist in sieben Ortsgruppen organisiert: Bad Gleichenberg, Fehring, Feldbach, Gnas, Kirchbach, Kirchberg und St. Stefan. Mehr als 200 Kinder und Jugendliche sowie 26 ehrenamtliche Jugendgruppenleiterinnen und Jugendgruppenleiter bilden hier ein starkes Netzwerk. Regelmäßige Gruppenstunden, Ausflüge, Wettbewerbe und Jugendcamps prägen das Jahr.
Elena Gindl, Jugendbeauftragte für die Bezirksstelle Feldbach, beschreibt den Aufbau so: „Ein Drittel unserer Zeit ist für die Erste Hilfe bestimmt, ein Drittel für Soziales und ein Drittel einfach nur für Spaß. Bei uns finden Jugendliche aus allen sozialen Schichten Platz, und es entstehen Freundschaften fürs Leben.“

- Alexandra Neuhold übt die Erste Hilfe-Maßnahmen.
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Jugendliche werden zu Profis
Die Treffen finden ein- bis zweiwöchentlich statt, und jeweils im Herbst werden neue Mitglieder aufgenommen. In den Gruppen wird Erste Hilfe vom kleinen Schnitt in der Küche bis zu komplexen Notfallszenarien trainiert. „Dabei lernen die Jugendlichen, dass es verschiedene Wege und Blickwinkel gibt, um eine Situation zu lösen“, sagt Gindl. Bei den Wettbewerben gilt es beispielsweise, innerhalb von zehn Minuten eine verletzte Person aus einem Auto zu retten oder einen Schlaganfallpatienten zu versorgen. Gindl ist immer wieder beeindruckt, wie professionell die Jugendlichen mit solchen Ausnahmesituationen umgehen.

- Freunde fürs Leben beim Jugendrotkreuz
- Foto: Rotes Kreuz Feldbach
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Guter Geist des Vereins
Besonders wichtig ist dabei die Philosophie des Jugendrotkreuzes: Auch wer beim Bezirksbewerb keinen Stockerlplatz erreicht, darf beim Landesbewerb antreten. „Ein Ausscheidungsverfahren entspricht nicht unserem Geist“, betont Gindl. Erst beim Landesbewerb entscheidet der Sieg über die Teilnahme am Bundesbewerb.
Beim Roten Kreuz lernen die Kinder soziale Kompetenzen und Teamfähigkeit. „Die Mitgliedschaft beim Roten Kreuz ist eine gute Möglichkeit für die Jugend, ihre Freizeit sinnvoll zu nutzen", so Gindl. Für Teenager in schwierigen Lebenssituationen stellten die Bezugspersonen des Roten Kreuzes außerdem einen wichtigen Halt dar. Wichtig sei schlussendlich auch, dass man der jungen Generation beibringe, keine Angst davor zu haben, anzugreifen und auf die Leute zuzugehen, statt einfach nur zuzuschauen. Bei so vielen Jugendlichen an Bord wird dieses Vorhaben auch sicher gelingen.

- Jugendliche des Roten Kreuzes müssen sich in Wettbewerbssituationen zurecht finden.
- Foto: Rotes Kreuz St. Peter a. Ottersbach
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Eine Jugendgruppe hält die Stellung
In der Bezirksstelle Radkersburg sieht die Situation anders aus. Zwar gibt es vier Orts- bzw. Dienststellen mit Bad Radkersburg, Mureck, Straden und St. Peter am Ottersbach, doch nur in St. Peter am Ottersbach existiert aktuell eine Jugendgruppe. Sie ist derzeit die einzige im ganzen Bezirk Radkersburg. In St. Peter am Ottersbach finden auch die Treffen im Jugend- und Schulungsraum der Ortsstelle statt. Vor der Corona-Pandemie gab es im Bezirk Radkersburg noch eine Jugendgruppe mit 20 bis 25 Mitgliedern.
Heute hält die kleine Gruppe Jugendlicher in St. Peter am Ottersbach trotzdem stolz die Fahne hoch: Alexandra Neuhold schlägt den Jugendlichen in der Region vor: “Kommt gerne dazu!“ Jugendgruppenleiterstellvertreter Thomas Stangl ermuntert: „Die Zeit beim Jugendrotkreuz nimmt man fürs ganze Leben mit: wie man mit Menschen umgeht, mit älteren, hilfsbedürftigen oder kranken Personen.“ „Niemand wird ausgeschlossen“, sagt er und Gruppenleiter und Bezirksreferent Stephan Puntigam ergänzt: „Wir sind eine große Familie.“

- Auch Abprüfen kann beim Roten Kreuz Spaß machen.
- Foto: Rotes Kreuz Feldbach
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Berufliche Perspektiven
Viele Jugendliche, die im Jugendrotkreuz aktiv waren, schlagen später soziale Berufswege ein, sei es in der Pflege, in pädagogischen Berufen oder direkt beim Roten Kreuz. Ein Beispiel ist der Weg zum Rettungssanitäter: Mit 160 Stunden Theorie, 160 Stunden Praxis und einer Abschlussprüfung können ehemalige Jugendrotkreuz-Mitglieder diese Qualifikation erlangen. Schulen wie HLWs, die Sozialbereiche integriert haben, erleichtern den weiteren beruflichen Weg durch verkürzte Lehrzeiten.
Ehrenamt für die Jugend
Ob in Feldbach oder Radkersburg: alle Jugendgruppenleiterinnen- und Leiter arbeiten ehrenamtlich. Sie geben den Jugendlichen Halt, vermitteln Wissen und Werte, und schenken ihre Freizeit. Die Kinder wiederum sind stolz, wenn sie helfen können. „Bei uns geht es darum, die Kinder zu stärken, ihnen ein soziales Umfeld zu geben, Gemeinschaft erleben zu lassen und Freunde fürs Leben zu finden. Keine und keiner von uns ist angestellt. Wir machen das alle gern und ehrenamtlich“, fasst Elena Gindl zusammen.
Infos und Anmeldungen bei den Bezirkstellen Feldbach oder Radkersburg sowie unter
Elena Gindl: elena.gindl@st.roteskreuz.at
Stephan Puntigam: stephan.puntigam@st.roteskreuz.at

- Viele Treffen und Ausflüge: Das Jugendrotkreuz macht Spaß.
- Foto: Rotes Kreuz Feldbach
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