Wenn Herzen und Haustüren aufgehen

- <f>Spendenbereitschaft und Gastlichkeit</f> gehören in der Steiermark zum guten Ton. Nette Gespräche sind die Folge.
- Foto: Caritas
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4.000 Caritas-Haussammler erbitten gerade Spenden für Steirer in Not.
Armut und Not können schneller kommen als man glaubt. Jobverlust, Mietrückstände, Krankheit, Delogierung – Menschen aus dem Sog dieser Hoffnungslosigkeit zu ziehen, ist das Ziel der alljährlichen Haussammlung der Caritas. Die Aktion läuft bis zum 14. April – mit einer Ausnahme: Die Pfarre Mureck sammelt erst im Herbst.
Das Motto lautet "Mut ist größer als Angst". Mut erfordert es einerseits, um Hilfe zu bitten. Mut kostet es aber andererseits auch, an fremde Türen zu klopfen. Mut, den die rund 4.000 Haussammler aufbringen, die gerade steiermarkweit unterwegs sind, um für Obdachlosenprojekte wie die Arche 38, für Familien und für Einzelpersonen in Not Spenden zu sammeln. Einer von ihnen ist Pastoralassistent Christian Löffler. Er ist verantwortlich für die Haussammlungen in der Pfarre Feldbach. 120 Freiwillige sind in zwölf Ortschaften unterwegs. "Dabei geht es nicht nur darum, Geld zu sammeln, sondern auch um Gespräche über die Not und um Seelsorge." Nicht wenige würden ins Haus eingeladen werden, so Löffler. Seiner ersten Einschätzung nach sei die Sammlung bislang positiv gelaufen. Was die Spendenbereitschaft angehe, seien unabhängig vom Alter die Menschen quer durch die Bank – Singles wie Familien, Unternehmer wie Angestellte, Mitglieder wie "Ausgetretene" – zu geben bereit.
In der Pfarre Mureck klopfen Jahr für Jahr 105 Menschen in elf Orten an die Tür. Später als in den übrigen Pfarren wird hier erst im Oktober mit der Sammlung gestartet. "Wenn wir das Pfarrblatt austragen, machen wir die Caritas-Haussammlung mit", erklärt Anna Rössler – sie ist für die Pfarre Mureck verantwortlich.
Jeder kann helfen
Helfen kann man übrigens nicht nur durch Spenden, sondern auch, indem man selbst Haussammler wird. "Das kann im Prinzip jeder machen, der volljährig ist", erklärt Georg Eichberger, der die Caritas-Haussammlung in der Steiermark verantwortet. "Wer gerne mit Menschen redet, ein großes Herz, aber auch ein dickes Fell mitbringt, meldet sich am besten in seiner Heimatpfarre und kann schon heuer mitgehen", motiviert Eichberger.
Spendenabsetzbarkeit ist neu
Übrigens: Spenden, die 2017 getätigt werden, müssen ab 2018 nicht mehr dem Finanzamt gemeldet werden, sondern werden automatisch in der Arbeitnehmerveranlagung berücksichtigt. Voraussetzung dafür ist, dass die Spender ihren Vor- und Zunamen sowie einmalig auch ihr Geburtsdatum bekanntgeben. Genaue Informationen dazu liefert das Bundesfinanzministerium.
Kontakt
• Caritas Diözese Graz-Seckau
• office@caritas-steiermark.at
• oder in der jeweiligen Pfarre



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