Jubiläum der Gemeindestrukturreform
Zehn Jahre des Zusammenwachsens

- Fusionen sorgten vor zehn Jahren im Bezirk dafür, dass aus 74 Gemeinden 26 wurden.
- Foto: Symbolfoto philreeseabb/Pixabay
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Zehn Jahre ist der Startschuss für die Gemeindestrukturreform her. MeinBezirk hat bei Großgemeinden mit einem umfassenden Fusionsprozess und bewusst eigenständig gebliebenen Kleingemeinden nachgefragt, wie man auf die letzten Jahre in Sachen Herausforderungen und Entwicklungen zurückblickt.
SÜDOSTSTEIERMARK. 2025 ist das Jahr eines für die Steiermark sehr bedeutenden Jubiläums. Die Gemeindestrukturreform jährt sich zum zehnten Mal. Im Bezirk wurden 74 Gemeinden zu 26, wobei Murfeld mit Beginn 2020 den Bezirk verlassen und sich in die Leibnitzer Gemeinden Straß und St. Veit in der Südsteiermark integriert hat.
Ober sieht Reform als Vorbild
"Ohne Gemeindestrukturreform hätten wir heute in vielen Kleingemeinden sehr viele personelle, verwaltungstechnische und wirtschaftliche Probleme", ist sich Josef Ober (ÖVP), Bürgermeister der Stadtgemeinde Feldbach sicher. Für ihn steht im Falle Feldbachs fest: "Die Gemeindestrukturreform, unter Wahrung der Würde und des Wertes der Ortsgemeinden, kann man als sehr gelungen ansehen. Die Bürgerinnen und Bürger der sieben Gemeinden und deren Aktivitäten sind eine Bereicherung für die ‚Neue Stadt Feldbach‘ und sie fühlen sich gut aufgenommen und sehr gut versorgt." Ober sieht alles in allem ein gelungenes Reformprojekt, das für viele notwendige Reformen auf Bundes- und Landesebene Vorbild sein sollte. "Der Bund und das Land brauchen mutige Reformen", sagt er.

- Feldbachs Gemeindechef Josef Ober
- Foto: ÖVP
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Ausgeklügelte Agenda als Grundlage
Eine Fusion im ganz großen Stil hat auch Gnas hinter sich. Neun Gemeinden und ein Teil von Kohlberg wurden zur Regionsgemeinde Gnas. Basis für den Erfolg waren laut Bürgermeister Gerhard Meixner (ÖVP) eine Zusammenarbeitsagenda und in der Verwaltung ein Organisationskonzept. In den Ortsteilen hat man in den ersten Jahren auch noch Bürgerservice angeboten. Die Fusion mit dem System der Ortsteilbürgermeister habe u.a. mehr Effizienz bei den Gemeindebetrieben, heißt etwa in den Bereichen Müll, Wasser und Freibad gebracht – auch die Straßenerhaltung funktioniere noch professioneller. Und: Auch die Nachnutzung ehemaliger Gemeindeämter klappte allerorts, wobei Gemeinschaftsräume für das Dorfleben erhalten geblieben sind. Ein Nachnutzungsbeispiel: In Unterauersbach hat man eine Kindergartenexpositur eingerichtet. Weiters streicht Meixner die Mittelschulsanierung und Rüsthausadaptierungen positiv heraus.

- Ein eindeutig positives Resümee zieht der Gnaser Gemeindechef Gerhard Meixner.
- Foto: Archiv RegionalMedien
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Schutz der eigenen Lebenswelt
Die Marktgemeinde Tieschen mit aktuell 1.250 Einwohnern ist selbstständig geblieben und Gemeindechef Martin Weber (SPÖ) sieht sich in diesem Weg bestätigt: "Franz Voves und Hermann Schützenhöfer haben sich damals bei der Reform an sogenannten Lebenswelten – heißt etwa Nahversorgung oder Vereinsleben – orientiert. Ich denke, dass unsere Eigenständigkeit diese Lebenswelten, die wir uns erhalten konnten, geschützt hat", so Weber. Als Meilensteine der letzten Jahre sieht er etwa die Modernisierung des Freibads, den flächendeckenden Glasfaser-Ausbau und die Einrichtung des Forschungszentrums Königsberg Research.

- Martin Weber (SPÖ) glaubt fest daran, dass der Weg der Eigenständigkeit für Tieschen der richtige war.
- Foto: Marktgemeinde Tieschen
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Kapfensteins Dorfleben floriert
Selbstständig geblieben ist auch Kapfenstein mit seinen aktuell 1.600 Einwohnerinnen und Einwohnern. Gemeindechef Ferdinand Groß (ÖVP) erklärt, dass die Gemeinde mit ihren sieben Katastralgemeinden ja schon Ergebnis zweier Zusammenlegungen Ende der 60er-Jahre ist. Auch Groß sieht sich im eigenständigen Weg bestätigt: "Unser Dorf- und Vereinsleben floriert. Dies ist in zusammengelegten Gemeinden außerhalb der Zentren nicht immer der Fall." Trotz der Tatsache, dass man kein Industriezentrum ist, sei man gut aufgestellt: etwa mit eigener Wasserversorgung mit drei Tiefbrunnen, neuem Kindergarten mit Kinderkrippe und drei neuen Feuerwehrfahrzeugen. Kooperationskultur lebt man auch – und zwar mit Fehring und Unterlamm in einer Kleinregion.

- Kapfensteins Bürgermeister Ferdinand Groß
- Foto: FAIRing
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