Auf Steirisch

Beiträge zum Thema Auf Steirisch

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Wenn die "Tschurl" vom Baum fallen

Nathalie Lakner aus St. Margarethen an der Raab ist als Streetworkerin in der Südoststeiermark tätig. Kommunikation ist in ihrem Job das Um und Auf. Dass sie ursprünglich aus dem Murtal stammt, kennt man Nathalie Lakner kaum mehr an. Ein typisches Mundartwort aus dem Murtal, das ihre Großmutter früher gern verwendet hat und das für das Gebiet an der Grenze zwischen der Steiermark und Kärnten typisch ist, ist "Tschurl". Es steht für Zirbenzapfen. Hier geht es zu noch mehr Mundart

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Auf Steirisch: Oft führt der Weg über die "Gstättn"

Anton Held aus Waltra ist ein Tausendsassa. Bekannt ist er unter anderem als Judotrainer in Fehring. Auf seinen Streifzügen durch die Natur ist ihm natürlich auch schon die eine oder andere "Gstättn" untergekommen. Dies ist ein Acker am Berghang, der mit einem technischen Gerät schwer zu bearbeiten ist bzw. ein unfruchtbarer Fleck Boden. Das Wort stammt von "Gestade". Dieses wiederum wurzelt im mittelhochdeutschen "Stade". Noch mehr Mundart

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Auf Steirisch: Mit sehr viel Kraft und Leben gesegnet

Franz Neubauer aus Krusdorf in der Gemeinde Straden ist mit der Mundart aufgewachsen. Des Öfteren ist ihm das Wort "Nuipara" untergekommen. Das Wort steht für ein besonders lebendiges Kalb. "Nuipara" leitet sich von "noperig" ab. Das Adjektiv steht für "lebensfroh", "lebendig" und auch "gut entwickelt". Ein verwandtes Wort lautet "gnoperig". Mit diesem Begriff wird ein besonders grober und starker Mensch beschrieben. Zu noch mehr Mundart geht es hier

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Auf Steirisch: Das "Dahoam" ist für Pfarrer Babski unersetzbar

Thomas Babski war als Priester fast in allen Gegenden Österreichs tätig. In der Südoststeiermark bzw. in der Kurstadt Bad Radkersburg hat er mittlerweile seine Heimat gefunden. "Dahoam ist dahoam" denkt er sich, wenn er mal wieder von einer Pilgerreise aus Mariazell oder einem Auslandsaufenthalt zurückkehrt. "Dahoam" bedarf wohl keiner Übersetzung. Doch was "Zuhause" bedeutet, muss wohl jeder für sich selbst definieren. Noch mehr Mundart

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Auf Steirisch: "Bratlgeig'n" für ein Glaserl Wein

In seiner Funktion als Musikschuldirektor von Mureck lehrt Günther Pendl im wahrsten Sinne des Wortes den guten Ton in der Region. In der Vergangenheit war der passionierte Musiker in seiner Freizeit auch gerne des Öfteren als "Bratlgeiger" unterwegs. Gemeinsam mit seinen Kollegen sorgte er für gute Stimmung. Der Lohn dafür waren z.B. ein "Bratl", heißt ein Karreestück vom Schwein, und das eine oder andere Glaserl Wein. Noch mehr Steirisches wird hier aufgetischt

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Die Natur hat Max Fochtmann von der Berg- und Naturwacht ständig im Blick.

Auf Steirisch: Max Fochtmann zählt bei Wunden auf das "Wegblattl"

Als Leiter der Berg- und Naturwacht Bad Radkersburg hat Max Fochtman täglich mit Pflanzen und Tieren zu tun. Auf seinen Touren kommt ihm auch das "Wegblattl" unter. Der Mundartausdruck steht für den Breitwegerich, der als ein altes Heilmittel für hartnäckige Wunden bekannt ist. Der Dialektname leitet sich laut Volkskundeexperten Hans Schleich davon ab, dass der Breitwegerich vorwiegend auf kargem Boden am Wegrand wächst. Hier geht es zu noch mehr steirischer Mundart

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Josef Schaffler hat auf der Dienststelle jeden Wochentag souverän im Überblick.
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Auf Steirisch: Kommandant Schaffler hat auch am "Irti" den Überblick

Perfekte Planung ist im Alltag von Bezirksrettungskommandant Josef Schaffler alles. Ein gut organisierter Dienstplan ist das Um und Auf. Dort steht auch geschrieben, wer am "Irti" Dienst hat. Gemeint ist mit diesem Mundartwort der Dienstag. Der Begriff leitet sich ursprünglich vom griechischen Kriegsgott Ares ab, dem der Wochentag geweiht war. Für die Germanen war der Kriegsgott Ziu, aus dessen Namen sich später der Dienstag entwickelte. Noch mehr urige Mundart finden Sie hier

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Immer einsatzbereit: Thomas Meier ist leidenschaftlicher Feuerwehrmann. | Foto: KK
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Auf Steirisch: Dem Feuerwehrmann brennt es unter der Haut

Thomas Meier ist als Pressereferent der Feuerwehr bei Wind und Wetter im Einsatz. Der vor Kälte stechende Schmerz in den Fingern oder Zehen ist ihm daher sehr gut bekannt. Diesen Schmerz bzw. das Kribbeln unter der Haut bezeichneten Meiers Großeltern als „Buaneigln“. Der Begriff setzt sich aus „Bua“ für Knochen und „Neigln“ für Nägel zusammen und beschreibt quasi das Gefühl, wenn beides aufeinandertrifft. Hier geht's zu noch mehr Mundart

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Die nötige Energie bezieht Claudia Wendner aus gesunder Ernährung. | Foto: KK

Auf Steirisch: Im Hause Wendner kommen "Boanschoarln" auf den Tisch

Claudia Wendner bietet ihren Gästen als Direktorin vom Life Resort in Loipersdorf und dem Vitalhotel in Bad Radkersburg gehobene Küche. Privat greift die Powerfrau auch gerne auf Feines aus dem Garten zurück. Des Öfteren landen "Boanschoarln" auf dem Küchentisch. Die Bohne in der Schote kommt nicht aus der Mode. Ob nun als Beilage, Bohnensalat oder auch als Bohnensuppe, der gesunde Genuss hat immer Platz am Teller. Mehr Mundart

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Christoph Dressler ist dafür bekannt, gemeinsam mit Partner Thomas Kunert (r.) immer alles zu geben. | Foto: KK

Auf Steirisch: Christoph Dressler "habert" rein

Der Kampf am Sand schürt den Hunger In der internationalen Beachvolleyballszene hat sich der Gosdorfer Christoph Dressler schon längst einen Namen gemacht. Nach einem harten Fight am Sand ist bei Dressler "Einihabern" angesagt. Der Begriff für "schnell essen" hat laut Volkskundeexperten Hans Schleich seinen Ursprung in "Haberer". Das Wort stand früher für "Bauer". Mit dem Zeitwort beschrieb man gemäß Schleich eine hastige Mahlzeit ohne große Rücksicht auf Tischmanieren. Mehr steirische...

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Florian Lugitsch ist Experte in elektronischen Angelegenheiten. | Foto: KK

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Wenig Leuchtkraft in der Dunkelheit BEZIRK SÜDOSTSTEIERMARK. Florian Lugitsch ist Profi in puncto elektrische Gerätschaften. Er verkauft nur helle Leuchten, ein "Funzal" bekommt man bei ihm nicht. Damit ist ein schwach brennendes Licht gemeint. Zudem wird der Begriff als Schimpfwort für eine Frau benutzt. Das Wort leitet sich von "Fuzel" ab, das für ein kleines Stück steht. Dieses hat seine Wurzeln in "Vitze". Damit bezeichnete man ein beim Spinnen abgefallenes kleines Garnstück.

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Stefanie Schmid von der Parktherme. | Foto: KK

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Mit Heidelbeeren zum Energiebündel Stefanie Schmid kennt man als emsige Marketing-Lady der Parktherme in Bad Radkersburg. Damit die Energie nicht ausgeht, reicht meist schon ein kleiner Snack. Gerne greift Stefanie Schmid zu "Schworzba", besser bekannt als Heidelbeeren. Nördlich des ehemaligen Bezirks Radkersburg spricht man laut Volkskundeexperten Hans Schleich von der "Schworzbeer". Das "Schworz" leitet sich von der Farbe der Heidelbeeren ab.

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Josef Gsöls hat es im Alltag oft mit "odrahten" Menschen zu tun.

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Wahrheit dreht sich in andere Richtung Als Exekutivbeamter hat es Josef Gsöls regelmäßig mit Gaunern und Schlawinern zu tun. In diesem Zusammenhang wird oft und gerne der Begriff "odraht" benutzt. Das Adjektiv beschreibt eine Person, die besonders gerissen und verlogen ist bzw. die Wahrheit einfach verdreht. Der Begriff hat laut Volkskundeexperten Hans Schleich einen Bezug zum Handwerk. In einer Schlosserei werden Eisenteile mit der Drehmaschine rund abgedreht.

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Hans Holz ist Bezirksstellenleiter vom Roten Kreuz in Bad Radkersburg. | Foto: KK

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Das Rote Kreuz hat alles richtig im Griff Hans Holz leitet ein starkes Rettungsteam. Für die Sanitäter ist es vor allem wichtig, mittels korrekter Hebetechnik die Patienten fest im Griff zu haben. Wichtig ist dabei auch die klare Kommunikation zwischen den Rot-Kreuz-Mitgliedern. Oft hört man dabei auch: "Greif bam Ort an!" Gemeint ist dabei "am Rand". Spricht man etwa vom "oberen Ort", ist das Ende des besagten Objekts, etwa eines Tisches oder Stoffstückes, gemeint.

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Anna Mir sieht auch in hektischen Zeiten nicht zerzaust aus. | Foto: KK

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Wenn sich das Haar nicht bändigen lässt Anna Mir ist in Bad Radkersburg vor allem für ihr soziales Engagement bekannt. "Graupad" sieht man sie nur selten, auch wenn sie mal ganz spontan zur Hilfe eilt. Der Mundartbegriff steht für "wirr" und "ungeordnet" und bezieht sich laut Volkskundeexperten Johann Schleich ausschließlich auf den Zustand der menschlichen Haarpracht. Er erklärt auch, dass sich das Wort in seiner Bedeutung von "grausam" ableitet.

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Franz Friedl vom Wasserverband Grenzland Süd-Ost mag die Mundart.

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Auf dem Traktor die Kurve drehen Der gebürtige Unterlammer Franz Friedl sorgt in Reihen des Wasserverbands Grenzland Süd-Ost dafür, dass man nicht am Trockenen sitzt. Auf dem Traktor saß Franz Friedl, der auf einem landwirtschaftlichen Gehöft aufgewachsen ist, in seinem Leben schon des Öfteren. Neben harter Arbeit kennt er auch die Mundart. Den Begriff "Auniwaundn" nimmt er gerne in den Mund. Gemeint ist damit der Bereich vor dem Acker, den man zum Wenden des Traktors nutzt.

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Maria Pein ist die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark.

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Bauern "heimsen" ihre Produkte ein Maria Pein aus Deutsch Goritz ist als Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark natürlich mit ganzem Herzen im Agrarsektor verankert. Zum Jahreskreislauf unserer Landwirte zählt das "Feichsn", auch "Fechsen" dazu. Damit ist nichts anderes als das Ernten gemeint. Das Wort wurzelt ursprünglich im mittelhochdeutschen "vehsen" bzw. "vehsenen", das die Bedeutung "fangen", "nehmen" oder "einheimsen" hatte.

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Stefan Preininger vom regionalen Jugendmanagement der Südoststeiermark.

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"Pumpalgsund" mit eigenen Produkten Der Feldbacher Stefan Preininger sprüht als regionaler Jugendmanager vor Energie. Dass er "pumpalgsund" (auch pumperlgsund) ist, führt er darauf zurück, dass er sich bewusst regional ernährt. Laut Volkskundeexperte Johann Schleich stand "pumperl" einst für "schlecht" bzw. das Substantiv für "schlechte Ware". "Pumperlgesund" hieße gemäß Schleich folglich, dass man nach einer schlechten Phase genesen ist.

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Manuela Weinrauch schätzt steirische Eventkultur in ihrer "Hoamat" Fehring. | Foto: KK

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Eine "Suche" mit Unterhaltungswert Das "Kellerstöckl hoamsuachn" ist für Manuela Weinrauch von der Wirtschaftskammer als Fehringerin ein Fixtermin im Kalender. "Hoamsuachn" heißt "besuchen", hat aber gleichzeitig auch die Bedeutung "vom Unglück verfolgt werden". Ein Wort mit dem gleichen Stamm ist "hoamhäusln". Dieses bedeutet, dass man auf dem Nachhauseweg fast noch bei jedem Haus einkehrt. "Hoamgeign" steht für eine musikalische Verabschiedung.

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Helmut Kahr aus Mureck hält nicht viel von Lügengeschichten. | Foto: KK

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Keinen Sinn für Aufschneidereien Helmut Kahr, Obmann der Südsteirischen Rumänienhilfe, hat auf seinen Reisen schon viel erlebt, und weiß von guten und weniger guten Menschen zu berichten. Wenn Helmut Kahr eines nicht leiden kann, dann sind das Mitmenschen, die "fofln" (auch "fafeln" oder "fabeln"). Dieser Mundartbegriff steht für lügen, aufschneiden oder erfundene Geschichten erzählen. Beim Substantiv "Foarferln" hingegen handelt es sich um kleine teigige Suppeneinlagen.

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