Kulturpolitik

Beiträge zum Thema Kulturpolitik

Basis, Politik und Verwaltung am gemeinsamen Tisch, von links: Gernot Schrampf (Malwerkstatt Gleisdorf), Alois Reisenhofer (Kulturreferent), Katharina Lagler (TIP City-Management), Gerwald Hierzi (Kulturbeauftragter), Katharina Scheidl (Kulturbüro)
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Zwischen Freiheit und Pflicht

Kulturpolitik ist Regionalpolitik. Es war gewiß die heißeste Debatte seit Bestehen des Gleisdorfer Kulturpaktes. Politik und Verwaltung erörterten im großen Sitzungssaal der Stadt die Schritte für das kommende Jahr mit einer Runde Kunst- und Kulturschaffender aus der Region. Da löst sich nun in einem wichtigen Bereich ein, was zu den grundlegenden Funktionen des Kulturpaktes gehört, daß nämlich die jeweils vorrangigen Prioritäten der unterschiedlichen Instanzen zur Sprache kommen und...

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Kultur muss überall stattfinden ... und nicht nur in schmucken Hallen, hinter verschlossenen Türen und abseits des gesellschaftlichen Alltags.
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KULTURTAGE IN ST. MAREIN BEI GRAZ

Unter „Kultur“ wird vielfach das verstanden, was sich in Opernhäusern und Theatern, in Museen und Konzertsälen abspielt. Dementsprechend erschöpfen sich viele Kulturvereine eben darin, Veranstaltungen in genau diesem Sinne anzubieten: mal ein Konzert, mal eine Lesung, dann eine Ausstellung … Zumeist austauschbar, weil importiert und somit auch an jedem anderen Ort zeigbar. Dass es auch anders geht, das beweist seit zwanzig Jahren der St. Mareiner Kulturverein „transkult“, bei dem die Vernetzung...

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Politik und Verwaltung (von links) in der "Kultur-Lounge": Katharina Lagler (TIP-Büro), Christoph Stark (Bürgermeister), Alois Reisenhofer (Kulturreferent) und Katharina Scheidl (Kulturbüro)
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Kultur-Lounge: Ein Auftakt

Gleisdorf setzt auf eine experimentelle Form der Kulturpolitik. Das heißt, Kunst- und Kulturschaffende erarbeiten gemeinsam mit Politik und Verwaltung Praxisschritte, die über alte Verfahrensweisen erheblich hinausgehen. Das Wort Politik leitet sich historische von zwei Kategorien her, die im „Kulturpakt Gleisdorf“ zusammengefaßt werden. Das altgriechische „Politike“ steht für Staatskunst, „Polis“ für das Gemeinwesen. Der antiquierte Begriff Staatskunst meint die Welt der Funktionstragenden,...

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Kontrastreiches Arbeitsgespräch, von links: Gernot Schrampf („Malwerkstatt“), Winfried Lehmann („kunst ost“) und Helen Wieser („Transition Oststeiermark“)
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Gleisdorf: Kulturpolitik neu

Kulturbeauftragter Gerwald Hierzi lud zum ersten öffentlichen Arbeitsgespräch im Rahmen des „Kulturpakt Gleisdorf“ (Ein kulturpolitisches Labor). Es fand sich eine kontrastreiche Runde im großen Sitzungssaal der Gemeinde ein. Das Auftaktgespräch war einer ersten Orientierung aller Beteiligten gewidmet: Was sind die Themen, Pläne und eventuellen Kooperationsmöglichkeiten in naher Zukunft? Dieses Treffen bot zugleich Gelegenheit, Katharina Scheidl, die neue Mitarbeiterin des Kulturbüros,...

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Von links: Michaela Knittelfelder-Lang, Irmgard Eixelberger und Herta Tinchon bei der Projektbesprechung in Gleisdorf

Die Region, die Welt und die Zukunft

Viele Kreative der Region arbeiten nicht nur am eigenen Werk, sondern auch an Fragen der Regionalentwicklung. Bei den Arbeitstreffen von „kunst ost“ geht es derzeit zwar stark um Organisationsfragen des heurigen „April-Festivals“, doch es sind auch schon die kommenden Jahre im Gespräch. Was wird aus der „Energie-Region Weiz-Gleisdorf“? Das ist derzeit völlig ungewiß. Die aktuelle LEADER-Periode endet. Wird es eine neue geben? Werden LEADER-Regionen zusammengelegt? Falls ja, welche? Wozu...

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Sind Gemeindebedienstete nicht weiter als Subventionsempfänger, also gewissermaßen "Schnorrer"?
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Sie bringen mehr, als sie kosten

Kam es Ihnen schon einmal in den Sinn, einen Polizisten, der gerade den Stau in Ihrer Gasse auseinanderfieselt, als „Subventionsempfänger“ zu bezeichnen? Er bezieht sein Gehalt ja von öffentlichen Geldern. Als die Chirurgin Ihr Kind im LKH aus einer bedrohlichen Verfassung befreit hat, bedankten Sie sich dann bei einer „Subventionsempfängerin“? Sind die Lehrerinnen und Lehrer, denen Sie Ihr Kind anvertrauen, Subventionsempfänger? Und was ist mit den Angestellten der Gemeinde, die Ihnen gerade...

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Gerwald Hierzi am Schnittpunkt zwischen  kommunalen Aufgaben und privaten Initiativen

Kulturpakt Gleisdorf

Wenn der Jänner endet, rundet sich das erste Arbeitsjahr von Gerwald Hierzi in einer bemerkenswerten Position. Er hat eine Doppelrolle übernommen. Hierzi leitet das Gleisdorf Büro für Kultur und Marketing, eine kommunale Einrichtung. Und er ist Geschäftsführer des „TIP Tourismusverband“, eine privatwirtschaftlicher Initiative. Mit dem abgelaufenen 2012 hatte er ein ziemlich kurioses Jahr erwischt, was nun die Aufgaben eines City Managements betrifft. Die „City“, nämlich Gleisdorf, war in eben...

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LEADER-Managerin Iris Absenger-Helmli von der „Energieregion Weiz-Gleisdorf“
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Die EU setzt auf Kulturarbeit

Regionalpolitik, das ist auch Kulturpolitik. Die Pionierarbeit für eine ortsübergreifende Kulturpolitik abseits des Landeszentrums kommt seit Jahren von den LEADER-Kulturptojekten. Während ländliche Gemeinden in den letzten Jahren ihre Kulturbudgets runtergefahren haben, hat die EU ihres erhöht. Warum ist das so? Die „Kreativbranche“ zeigt mehr Wachstum als viele andere Wirtschaftsbereiche, schafft auch mehr Arbeitsplätze als viele andere Branchen. Bildungsfragen, soziale Fragen, all das läßt...

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Gleisdorfs Kulturreferent Alois Reisenhofer hat den Sozialdienst in der Pudding-Küche engagiert hinter sich gebracht.
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Der Hunger nach Kultur

Kürzlich sorgte ein denkwürdiger Vorfall in Gleisdorf für Aufsehen. Die Kleine Zeitung titelte: „Hungern bei Vernissage“. Damit waren nicht etwa hungernde Künstler gemeint, die im „Forum Kloster“ um eine warme Suppe anstünden, nein, Gleisdorf steht im Verdacht pleite zu sein und sein Kulturpublikum darben zu lassen. Die Situation erscheint einigermaßen ernst. Das „Österreichische Bundesministerium für ausreichende Kalorienzufuhr bei Kulturveranstaltungen“ reagierte diesmal ungewöhnlich schnell....

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Von links: Bürgermeister Christoph Stark, Kulturreferent Alois Reisenhofer und City-Manager Gerwald Hierzi

Gleisdorf: Kulturpolitisches Neuland

Im Gleisdorfer Rathaus wird der Kulturbereich als zentrale Aufgabenstellung menschlicher Gemeinschaft wahrgenommen. Deshalb fällt das Thema in den aktuellen Veränderungsschüben nicht unter den Tisch, sondern wird entsprechend ernsthaft bearbeitet. Die Stadt hat seit 2009 rund drei Viertel ihres vormaligen Kulturbudgets verloren. Das ist auf verquere Art noch die gute Nachricht, denn Gleisdorf wenigstens ein Kulturbudget, das schrumpfen kann. So manch andere Orte jenseits von Graz haben gar...

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Der Ludersdorfer Bildhauer Winfried Lehmann neben seinem Perikles

Lehmann, vorausschauend

Die Region ist reich an Menschen, deren Leidenschaften künstlerischen Reflexions- und Ausdrucksformen gewidmet sind. Sie lesen richtig. Dem Ausdruck geht die Reflexion voraus. Ein Durchdenken der Dinge, ein Durchleben von Emotionen, Handfertigkeit, die solche Prozesse bündelt. Ob das wichtig ist? Naja, man könnte freilich auch ein braver Sklave seiner Alltagsbewältigung bleiben. Manchen Menschen ist das freilich zu wenig und zugleich die Verlockung, das Dasein bloß mit Konsum zu füllen, etwas...

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Landesrätin Christina Edlinger-Ploder und Ex-Parlamentarier Christian Faul

Wie fleißig war Faul?

Hatte die Oststeiermark je eine längergedienten Kulturreferenten als den vormaligen Weizer Sozialdemokraten Christian Faul? Mir ist kein anderer bekannt, der über so lange Zeit das kulturelle Geschehen einer Region mitgestaltet hat. . Faul mußte, wie bekannt ist, vor einer Weile als Parlamentarier demissionieren, weil seine herzliche Art im Umgang mit Andersdenkenden dem Landeshauptmann Franz Voves im Wahlkampf als zu belastend erschien. Das schuf gewiß freie Ressourcen für eine große regionale...

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Gegenwartskunst in der Provinz? (Veronica Kaup-Hasler, Intendantin des Festivals „steriischer herbst“, vor der Galerie „einraum“ in Gleisdorf.)

Wozu Kulturpolitik?

Im § 1 des steirischen Kulturförderungsgesetzes sind Ziele der Kultur- und Kunstförderung des Landes definiert. Wenn nun Kulturpolitik auf dem Lande atwas taugen soll, müßten solche Passagen wenigstens einmal zur Diskussion stehen. Ich betone „Kulturpolitik auf dem Lande“, weil das von einer völlig anderen Situation handelt als die städtischen Gegebenheiten in den Landeszentren. Ich will es nicht verallgemeinern, doch jenseits von Graz dominiert eine Auffassung von Kulturpolitik, die meist...

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Wir müssen stets neu klären, was mit dem Begriff „Kunst“ gemeint ist. Von links: Geisdorfs Kulturreferrent Alois Reisenhofer und die Kunstschaffenden Irmgard Hierzer, Renate Krammer, Winfried Lehmann, Michaela Knittefelder-Lang und Irmgard Hierzer

Kunst als private Spinnerei?

Die Befassung mit Kunst erscheint manchen Menschen als etwas Komisches zwischen Spinnerei und luxuriösem Privatvergnügen. Den Urenkeln von Knechten, Mägden, Untertanen fällt teilweise bis heute nicht auf, warum es sich vermutlich über Jahrtausende die herrschenden Eliten vorbehalten haben, derlei Dinge zu pflegen, während der Pöbel für sie schuften durfte. Auch in der Gegenwart könnte einem zum Beispiel auffallen, daß jede Diktatur sich sehr schnell bemüht, Kunstschaffende und Intellektuelle an...

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„Neid ist nicht das Problem“

Interview mit dem Haller Kulturveranstalter Christoph Crepaz über seine Ideen und Pläne Die Familie Crepaz aus Hall ist seit vielen Jahren im Kulturbereich tätig. Gemeinsam mit seiner Schwester Hannah veranstaltet Christoph Crepaz die überregional sehr bekannten Kulturfestivals Osterfestival und Musik+ BEZIRKSBLÄTTER: Herr Crepaz, wie lange arbeiten Sie eigentlich im Kulturbetrieb? Christoph Crepaz: „Eigentlich schon immer (lacht). Schon als Jugendlicher habe ich bei meinen Eltern...

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