Kulturpakt Gleisdorf

- Gerwald Hierzi am Schnittpunkt zwischen kommunalen Aufgaben und privaten Initiativen
- hochgeladen von martin krusche
Wenn der Jänner endet, rundet sich das erste Arbeitsjahr von Gerwald Hierzi in einer bemerkenswerten Position. Er hat eine Doppelrolle übernommen.
Hierzi leitet das Gleisdorf Büro für Kultur und Marketing, eine kommunale Einrichtung. Und er ist Geschäftsführer des „TIP Tourismusverband“, eine privatwirtschaftlicher Initiative. Mit dem abgelaufenen 2012 hatte er ein ziemlich kurioses Jahr erwischt, was nun die Aufgaben eines City Managements betrifft.
Die „City“, nämlich Gleisdorf, war in eben diesem Jahr so unruhig wie sonst nie. Zuerst hatten Sparmaßnahmen des Landes schon 2010 bis in die Region durchgeschlagen und die letzten beiden Jahre mit Schwankungen erschüttert. Dann sorgte das Thema „Gemeindezusammenlegung“ für hochgehende Wellen und allerhand Unwägbarkeiten.
Einer der Bereiche, in dem vergleichbar Stabilität und wachsende Klarheiten herrschte, ist die Kooperation mit der soziokulturellen Plattform „kunst ost“. Das überhaupt erste EU LEADER-Kulturprojekt der Steiermark hat ja seinen Ausgangspunkt in dieser Stadt, die der „Energieregion Weiz-Gleisdorf“ angehört.
Das EU-Programm LEADER ist dem „Bottom up-Prinzip“ verpflichtet, wie übrigens auch die „Lokalen Agenda 21“, die dem Thema „Kleinregion“ zugrunde liegen. Das bedeutet, Bürgerinnen und Bürger übernehmen selbst Verantwortung, entwickeln Bereiche des Gemeinwesens inhaltlich und finden zur Kooperation mit der Gemeinde.
Derlei bedeutet aber auch, daß gewöhnlich zwei grundverschiedene Systeme zeitbegrenzt, also für die Dauer von Projekten, mit einander synchronisiert werden müssen. Gerade da klemmt es dann manchmal, wo sich beide Seiten dem Thema „Bürgerbeteiligung“ widmen.
In Gleisdorf wurde das durch konsequente Verständigung und gemeinsame Arbeitsschritte im Kulturbereich gelöst.
Was unter dem Arbeitstitel „Kulturpakt Gleisdorf“ bisher hinter den Kulissen gelaufen ist, hat freilich eine mehrjährige Vorgeschichte, an deren Beginn Gerwald Hierzi im Jahre 2006 auch schon stand. Damals hatte die Gemeinde eine Kooperation mit dem Verein „kultur.at“ realisiert, dem ersten Projektträger von „kunst ost“.
Ziel dieser Zusammenarbeit war eine mehrjährige Kooperation mit dem Kunstfestival „steirischer herbst“. So entstand eine Serie von praktischen Erfahrungsschritten, in denen engagierte Kulturschaffende als Privatpersonen und einige Funktionstragende der Stadt Gleisdorf gelernt haben, die Eigenheiten und Notwendigkeiten der jeweils anderen Seite zu erkennen und zu verstehen.
Eine unverzichtbare Voraussetzung, wenn Kooperation gelingen soll. Das betrifft übrigens nicht nur die Stadt, sonder hat auch regionale Dimensionen. Siehe dazu:
+) "Regionalentwicklung und Kultur" [link]
+) "Vom Subventionsempfänger zum Kooperationspartner" [link]
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