Leseratten

Beiträge zum Thema Leseratten

Buchrezension: Das Fest der Schlangen von Stephen Dobyns

Selten hat es so lange gedauert, die ersten Kapitel eines Buchs zu lesen. Wie bei einer nicht enden wollenden Kamerafahrt wird der Leser vom Autor durch, über und in die Kleinstadt Brewster geführt. Ein Blick in den Garten von Familie A, ein Besuch beim Abendessen von Familie C, und plötzlich schwebt man über der Stadt und widmet sich völlig anderen Geschehnissen aus der Vogelperspektive. Im Zentrum der Story steht ein aus der Entbindungsstation verschwundenes Baby, in dessen Bettchen eine...

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Buchrezension: Blood Target von Tom Wood

Im jüngsten Band wird Victor, der legendäre Profikiller, erstmals zum Teamspiel gezwungen. Er übernimmt die Identität seines letzten Auftrags (nachdem besagter Auftrag in die Kühlhalle abtransportiert wurde) und reist nach Rom. Dort soll er gemeinsam mit anderen Killern und Psychopathen ein ganz großes Ding drehen. Vor allem in seinem ersten Buch hat uns der Autor immer wieder die alles entscheidenden Regeln erklärt, von denen Victors Leben abhängt. Victor tut dies nicht, aber Victor macht...

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Buchrezension: (K)ein Pfusch am Bau - von Günther Nussbaum

Wer die gleichnamige TV-Sendung (auf ATV) kennt, wird viele von Günthers Tipps wiedererkennen. Das Buch bietet eine gute Auffrischung des Gesehenen, eignet sich aber nur bedingt für komplette Neulinge. Leider fehlt ein Glossar mit wichtigen Begriffen ebenso wie ein Index. So erinnert man sich nach einiger Zeit vielleicht noch daran, eine Warnung zur Blockbauweise gelesen zu haben, findet diese aber ggf. nur mühsam wieder. Der Schreibstil ist angenehm, stellenweise fast schon humorvoll, behält...

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Buchrezension: Wie viel Medizin überlebt der Mensch - Günther Loewit

Schwerpunktmäßig beschäftigt sich das Buch mit dem Gesundheitswesen in Österreich und Deutschland. Dass Günther Loewit ein Querdenker seiner Zunft ist, mutet angesichts des Buchtitels nicht verwunderlich an. Der Allgemeinmediziner kritisiert, offeriert aber auch konkrete Lösungsvorschläge. Er zeigt schonungslos auf, wie geschickt die Gesundheitsindustrie im Erfinden neuer Krankheiten ist, für die die Pharmabranche auch prompt die richtige Tablette anbieten kann. Ob das immer zum Vorteil der...

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Buchrezension: Tagebuch der Apokalypse 2 von J.L. Bourne

Nach der spannenden Geschichte aus Band 1 waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Leider verkommt der Kampf gegen die Zombies in Band 2 völlig zur Nebensache. Die Handlung ist rundum konstruiert und rasch erklärt: Der erzählende Protagonist entfernt sich mit seinen neuen Armeefreunden unnötigerweise aus dem sicheren Bunker, gerät in die obligatorische Notsituation und langweilt sich anschließend knapp 300 Seiten lang zurück zum Ausgangspunkt. Statt direkter Konfrontation (Mann vs. Untoter)...

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Buchrezension: Präludium von Miriam Pharo

Wir schreiben das Jahr 2066. Dies sind die (neuen) Abenteuer der beiden Ermittler E. Kosloff und L. Marino, die im fortwährend andauernd Karneval Venedigs unterwegs sind, um Chopins 24 Präludien aufzuspüren. Um ihnen die Sache zu erschweren, wirft die Autorin zahlreiche Böse- und Nicht-ganz-so-Böse-wichte in die Schlacht. Gespart wird weder bei der Anzahl an Figuren, noch bei der Vielfalt an Gadgets, die zur besseren Übersichtlichkeit im Glossar verzeichnet sind. Hinzu kommen "Info Breaks" -...

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Buchrezension: Blutnetz von Justin Scott (Clive Cussler)

Ich darf vorausschicken, dass der Autor von Blutnetz Justin Scott heißt, auch wenn der Verlag es sich (seit Jahren) nicht nehmen lässt, mit "Clive Cussler" für seine diversen Buchreihen zu werben. Justin Scott hat mit dem Vorgängerband (Sabotage) ein historisch stimmiges Abenteuer rund um den Privatdetektiv Isaac Bell erzählt, das im neuen Roman "Blutnetz" seine Fortsetzung findet. Statt Eisenbahnen stehen diesmal Schiffe und deren Waffensysteme im Vordergrund. Wieder gelingt es dem Autor, den...

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Buchrezension: Wie ich einmal versuchte, reich zu werden - Kerstin Faller

Wie ich einmal versuchte, reich zu werden (Kapitalismus für Anfänger) von Kerstin Faller Ich habe das Buch von meinem Buchhändler zum Geburtstag geschenkt bekommen. Gekauft hätte ich es mit Sicherheit nicht, da ich einerseits Betriebswirtschaft studiert habe und andererseits schon vor vielen Jahren dem kleinen Spekulanten in mir abgeschworen habe :-) Umso unterhaltsamer finde ich es allerdings, wie Heike ihre Erlebnisse mit dem "Pyramidenspiel Börse" beschreibt. Vom ersten Leuchten in den Augen...

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Buchrezension: Knochengrube von Robert Masello

"Knochengrube" heißt das Nachfolgebuch zu "Das letzte Relikt". Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Wer den Vorgänger nicht kennt, ist auch als Quereinsteiger willkommen. Der Paläontologe Carter Cox und seine Frau (Kunsthistorikerin) stoßen auf das gleiche dunkle Geheimnis, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Richtungen. Jeder arbeitet an seinem Teil des Puzzles und nur der Leser weiß, dass sie an derselben Sache dran sind. Während die eine ein altes Buch über Fabelwesen untersucht und...

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Buchrezension: The Walking Dead von Robert Kirkman und Jay Bonansinga

Ich bin durch Zufall auf die TV-Serie gestoßen und habe ein paar Folgen gesehen, ehe ich zum Buch gegriffen habe. Die Comicserie, die der TV-Version und dem Buch zugrunde liegt, stammt von Robert Kirkman. Sein Name steht zwar außen auf dem Buch The Walking Dead, geschrieben dürfte es aber Jay Bonansinga haben. (Sein Name scheint erst im Buchinneren auf.) Erzählt wird die Flucht einer kleinen Gruppe rund um einen Mann namens Brian Blake. Aus der Provinz geht es - vorbei an Zombiehorden - nach...

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Buchrezension: Das Geflecht von Andreas Laudan

Das Geflecht ist ein gewaltfreier Jugendroman, in dem die blinde Höhlenforscherin Tia Traveen gerufen wird, um zwei verunglückte Jugendliche aus einem Schacht zu bergen. Für alle Beteiligten wird die Zeit knapp, da in der Tiefe ein geheimnisvoller Organismus lauert, der sich auch von Menschen ernährt. Mangels Licht sind alle auf die einzigartigen Fähigkeiten angewiesen, mit denen Tia durch die Dunkelheit navigiert. Es ist alles da, was man von einem guten Jugendbuch erwartet: Die Art, wie Tia...

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Buchrezension: Die Wandlung von Adam Baker

Die Crew einer ausgemusterten Ölbohrinsel sitzt im Arktischen Ozean fest, während dem Rest der Welt nach und nach das Licht ausgeht. Eine Seuche wütet und lange Zeit ist unklar, was die Crew erwarten wird, sollte sie es jemals zurück an Land schaffen. So gut der erste Absatz sich noch liest, so übel wird es im Verlauf der restlichen Seiten. Das Buch ist wie einer dieser Filme, bei denen am Ende alles den Bach runtergeht, damit es keine Auflösung geben muss. Technische und logische...

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Buchrezension: Sharpes Mission von Bernard Cornwell

Auch wenn die Geschichte nichts mit Piraten zu tun hat (so die Empfehlung meines Buchhändlers), lässt sie sich angenehm lesen. Historische Elemente finden sich zur Genüge, wenn der französische Vormarsch im Portugal des Jahres 1809 erzählt wird. Die Figuren lassen sich gut voneinander unterscheiden, sodass der Überblick im Kampfgeschehen an allen Fronten gewahrt bleibt. Selbst ohne die anderen Bände der Buchreihe zu kennen, war das Geschehen leicht verständlich. Im Gegenteil, die zahlreichen...

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Buchrezension: Sabotage von Clive Cussler und Justin Scott

Anfang des 20. Jahrhunderts sind Eisenbahnen das entscheidende Transportmittel. Diverse Eisenbahngesellschaften konkurrieren beim Ausbau des Schienennetzes, und manch einer greift auch zu unlauteren Mitteln. Als die Southern Pacific Railroad Company wiederholt das Ziel von Anschlägen wird, muss ein Spezialist her. Das Autorenduo schickt Isaac Bell, einen Detektiv der Van-Dorn-Detektivagentur ins Rennen. Das Buch ist spannend, hat aber im letzten Drittel Längen. Die Atmosphäre ist gut...

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Buchrezension: Choral des Todes von J. C. Grangè

Ein Ex-Polizist und ein drogensüchtiger Ermittler stellen sich als ungleiches Duo einer brutalen Mordserie in Frankreich. Dabei erweisen sich ausgerechnet Chorknaben als ihre gefährlichsten Gegner. Ihr Gesang könnte der Schlüssel zur Aufdeckung der aktuellen Fälle sein. Doch die Spur der Grausamkeiten reicht noch viel weiter zurück. Rasch spannt sich das historische Netz über Chile, Kamerun und Konzentrationslager in Europa. Die Stimmung ist bedrohlich bis düster und man fühlt sich unweigerlich...

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Buchrezension: Die vergessene Sonne von Christopher Ride

Wilson Dowling, der unkaputtbare Zeitreisende, ist zurück und eines gleich vorweg: Wer Probleme hat, sich gelesene Details länger als fünf Seiten zu merken, ist hier goldrichtig. Während Wilson seine Abenteuer auf einer Zeitebene (1908) erlebt, schaut ihm seine Freundin Helena aus der Zukunft dabei zu. In unregelmäßigen Abständen wechselt die Perspektive, und die Dinge werden aus Helenas (emotionaler) Sicht noch einmal erzählt. Wenn sie damit fertig ist, wechselt der Schauplatz (=Zeit) erneut....

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Buchrezension: Grabräuber gesucht von Jeff Strand

Man stelle sich vor, ein Autor schreibt an einem humorvollen Krimi. Das Buch ist weit fortgeschritten, als sich der Verleger meldet und meint, er hätte beim Mittagessen seine Vorliebe für Horrorliteratur entdeckt. Also wechselt der Autor für das Ende seines Buchs kurzerhand das Genre. So oder so ähnlich könnte es tatsächlich gelaufen sein, doch immer schön der Reihe nach: In seinem Buch "Grabräuber gesucht" beschreibt Jeff Strand, warum es keine gute Idee ist, sich von einer Unbekannten zu...

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Buchrezension: Flaschenköpfe von Wolfgang Weiss

Nach Rücksprache mit dem Autor habe ich die Buchreihe beliebig = mit "Mellers sechstem Fall" begonnen. Weiterempfehlen würde ich einen solchen Quereinstieg aber nur bedingt. Im Buch Flaschenköpfe wird die Vergangenheit mehrerer Figuren in Form von Andeutungen und Rückblenden bemüht. Teilt man deren Erinnerungen nicht, trüben solche Passagen das Lesevergnügen und bremsen die Geschichte leider aus, weil man zunächst fürchtet, etwas überlesen zu haben. (Wer ist das? Warum erwähnt Kommissar Meller...

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Buchrezension: Phantom - Gefahr aus der Tiefe von Markus Bennemann

„Phantom“ ist der erste Versuch des Fachbuchautors Markus Bennemann im Thrillergenre. Klar, dass der Verlag lieber einen Thriller bewirbt, aber leider ist aus der Ankündigung nur ein spannender Roman geworden. Zwar lässt der Klappentext der Fantasie des Lesers über das Phantom noch freien Lauf, doch bereits der erste Satz im Buch ist ein Knieschuss in Sachen Spannung: „Der Krake ist der einzige Kopffüßer, der an Land geht.“ Mit dieser Enthüllung wird dem interessierten Leser leider jedes...

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Buchrezension: Das Midas-Komplott von Boyd Morrison

Was wäre, wenn es König Midas tatsächlich gegeben hätte und mit ihm auch seine legendäre Fähigkeit, alles durch bloße Berührung in Gold zu verwandeln? Protagonist Tyler Locke und sein Freund geraten zwischen die Fronten zweier Bösewichte, die sich den Schatz von König Midas einverleiben wollen. Natürlich gibt es für Tyler auch eine hübsche weibliche Begleitung, der er von Buchseite zu Buchseite näherkommt. Die Geschichte selbst wäre durchaus ein lesenswertes Abenteuer, und auch die Erklärung,...

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Buchrezension: Ewig von Gerd Schilddorfer, David Weiss

Ewig ist ein netter Wienkrimi, bei dem man aber nie Angst um die Protagonisten haben muss. Sehr positiv fällt auf, dass die Autoren auch Sinn für Humor haben, wodurch die kauzigen Figuren an Tiefe gewinnen. In der Geschichte lüften ein Reporter, ein Wissenschafter und ein pensionierter Kommissar das Geheimnis um die Buchstabenfolge AEIOU, die sich auf diversen Kirchen, Fassaden etc. findet. Selbst als Wiener erfährt man noch eine Menge über die Stadt und das Umland. Dazu kommen...

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Buchrezension: Todessaat von Susan Arnout Smith

Ein Professor wird über ein Feld gehetzt und tippt kurz vor seinem Tod noch einen Namen in sein Mobiltelefon. So weit zum interessanten Teil. Wenig später erfährt die Forensikerin Grace D., dass es eine Verbindung zwischen ihr und dem Toten gibt. Wer bis dahin noch nicht eingeschlafen ist, bekommt nun seitenweise Gelegenheiten dazu. Dieses Buch als Thriller zu bewerben ist in etwa so seriös, wie die Abenteuer der Schlümpfe als Horrorfilm anzupreisen. Den Leser erwarten rund 400 Seiten...

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Buchrezension: Sieben von Mark Frost

Servus liebe Lesratten, heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, das schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat (1994 ist es bei Heyne erschienen). Sieben von Mark Frost Wir befinden uns im London des Jahres 1884. Kutschen, Laternen und schwarz gekleidete Menschen prägen das Bild der Stadt. Der junge Arthur Conan Doyle (Autor der Sherlock-Holmes-Romane) spielt in diesem Buch die Hauptfigur. Doyle reicht sein Manuskript beim falschen Verlag ein und muss prompt um sein Leben fürchten. Was er...

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Buchrezension: Der Moloch von Colin Harrison

Die Chinesin Jin Li arbeitet in New York für eine Reinigungsfirma. Sie entgeht nur knapp einem Mordanschlag, bei dem zwei ihrer Mitarbeiterinnen sterben. Wer tatsächlich hinter der Reinigungsfirma steckt, erfährt man schrittweise. In den ersten beiden Kapiteln verlangt der Schreibstil dem Leser einiges ab. Action ist definitiv nicht die Stärke des Autors. Durch die Verwendung der Gegenwart als Erzählzeit wirkt die Actionsequenz unbeholfen, verliert an Glaubwürdigkeit. Hinzu kommen Widersprüche...

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