Telfer Familienbetrieb im Portrait
Saft aus eigenen Äpfeln

Teamarbeit bei der Mosterei Waldhart in Telfs (v. li.): Ossi Trenkwalder, Christine Waldhart-Trenkwalder, Priska Waldhart und Martin Perkhofer.
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  • Teamarbeit bei der Mosterei Waldhart in Telfs (v. li.): Ossi Trenkwalder, Christine Waldhart-Trenkwalder, Priska Waldhart und Martin Perkhofer.
  • hochgeladen von Georg Larcher

TELFS. Seit September und noch bis in die vorletzte Oktober-Woche geht es in der kleinen Mosterei Waldhart hektisch zu: Es gibt wieder den köstlichen, selbst gepressten Apfelsaft aus dem Obst der Region – in bewährter Qualität.
Wie aufwändig die Apfelsaftproduktion im kleinen Betrieb mit einer traditionellen Pressmaschine ist, davon konnten sich die BEZIRKSBLÄTTER bei einem Lokalaugenschein überzeugen. Es ist eine der wenigen Anlagen, die noch in Betrieb ist.

Regionalität pur

Viele Kleinbauern und Apfelbaum-Besitzer aus der Region wissen den Saft dieses Familienbetriebes zu schätzen. Sie liefern jedes Jahr mehr oder weniger Kisten frisches Obst, nur zwei Tage später können sie die gefüllten Flaschen abholen und daheim für die kalte Jahreszeit einlagern. So kommen die Leute auch mit kleinen Mengen günstig zum eigenen und klaren Apfelsaft - ohne Zusatzstoffe.
In riesigen Kisten lagern die frischen Äpfel verschiedener Sorten und warten auf die Presse. "Wer einen Apfelsaft nur aus einer Apfelsorte will, der müsste schon mindestens 500 kg davon liefern. Wegen dem Filtrieren braucht es diese Menge", erklärt Christine Waldhart. "Um so mehr Sorten in einem Saft gepresst werden, desto besser wird er", weiß Priska, die das Unternehmen in dritter Generation führt. Seit 1954 wird im Obermarkt 33 Obst zu Most gepresst, später auch Schnaps gebrannt.
Christine kippt gerade eine große Kiste voller Äpfel in einen Trichter. Die Mengen sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich, der Trend geht allerdings zurück: Immer mehr Obstgärten müssen dem Wohnbau weichen, da haben Apfelbäume kaum noch Platz, erzählt Christine.

So läuft die Produktion:

Zuerst wird das Obst gewaschen. Mit einer Schnecke werden die Äpfel hinauf zu einer Mühle transportiert, zerkleinert und dann portionsweise von Hand in die Presse befördert. Die steht schon seit 1984 hier, erklärt Ossi Trenkwalder, aber auch die neuen Maschinen werden genau so gebaut wie diese hier. Bei der Technik hat sich nicht viel getan." Martin Perkhofer hilft seiner Cousine Priska: "Apfelsaft pressen ist Teamarbeit!"
Die beiden fangen die zerkleinerte Apfelmasse aus der Mühle auf, legen die Portionen mit speziellen Tüchern zu Paketen zusammen, stapeln sie übereinander und befördern sie in die Presse. Die Apfelmasse wird unter hohem Druck zusammengepresst, bis der Saft aus den Tüchern in eine Wanne darunter rinnt, von dort durch einen Schlauch in ein Fass im Keller. "Morgen in der Früh wird dann ein Filter an das Fass angeschlossen. Der Saft fließt hier durch und in den nächsten Tank zur Weiterverarbeitung." Dann wird der klare Saft erhitzt – für die bessere Haltbarkeit – und über eine Abfüllanlage in die Flaschen gepumpt.
10 kg Äpfel ergeben etwa 6 Liter Saft. Etwa 10.000 Liter Apfelsaft werden pro Saison gepresst, filtriert, erhitzt und von den Kunden schlussendlich genossen.

Kontakt:http://www.waldhart-brennerei.at

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