Reh, Hase und Co. halten sich nicht an die Verkehrsregeln
Vorsicht: Herbst ist Wildwechsel-Zeit

- Autos, aber auch Motorräder, können im Herbst zur tödlichen Gefahr für wechselndes Wild werden.
- Foto: Schwärzler
- hochgeladen von Georg Larcher
BEZIRK. Die Wildtiere suchen im Herbst neue Futterplätze und legen dabei weite Strecken zurück. Da kann es auch vorkommen, dass die Tiere vermehrt Straßen überqueren.
Allein im Bezirk Innsbruck-Land ...
... wurden im vergangenen Jagdjahr 250 Rehe, Hirsche und Gämsen als Straßenverkehrsunfall-Wild von Jägern geborgen, weist Bezirksjägermeister Thomas Messner auf die Gefahr hin:
"Um solchen Unfällen vorzubeugen gibt es eine gute Zusammenarbeit mit dem Land Tirol. Gemeinsam mit der Abteilung Verkehr und Straße werden jährlich über 4.000 neue Wildwarngeräte an Tirols Straßen montiert."
Dies ist aber kein hundertprozentiger Schutz, bemerkt Messner, aber es hilft zumindest, die Wildunfallzahlen an gefährlichen Straßenabschnitten zu reduzieren:
„Am wichtigsten bleiben immer noch die Verhaltensweisen des Autofahrers selber. In der Dunkelheit und bei schlechter Sicht auf Sicht und Bremsbereit fahren kann viele Unfälle verhindern.“
Worauf bei Wildwechsel zu achten ist, erklärt der ARBÖ:
Grundsätzlich gilt bei Dämmerung: Runter vom Gas!
Bei geringerem Tempo bleibt mehr Zeit, um auf Gefahrensituationen entsprechend reagieren zu können.
Was auch beachtet werden muss, ist der viel längere Bremsweg auf rutschigen und nassen Straßen, welche im Herbst keine Seltenheit sind. Vor allem bei Übergängen zwischen Feld und Wald, bei Waldbereichen und in der Nähe von Obstgärten ist mit Wildwechsel zu rechnen. Auch das Verkehrszeichen „Achtung Wildwechsel“ macht darauf aufmerksam, dass man auf Wildtiere treffen könnte.
Richtiges Verhalten bei Wildwechsel
– Vorausschauend Fahren – besonders auf (Neben-)Straßen
– Tempo anpassen – bei Dämmerung und in der Dunkelheit
– Überquert Rehwild bei Dämmerung oder in der Nacht die Straße, mehrmals hintereinander hupen (Dauerhupe vermeiden)
– Eingeschaltetes Fernlicht kann die Tiere irritieren
– Das Auto nicht verreißen oder Haken schlagen
Ist doch ein Wildunfall passiert ...
... sollte folgendes beachtet werden: Die Unfallstelle muss abgesichert werden, die Polizei verständigt sowie eine Anzeige gemacht werden. Weiters dürfen tote Tiere nicht mitgenommen werden.
Verständigungspflicht!
Bei einem Wildschaden besteht unverzügliche Verständigungspflicht. Passiert keine Meldung, macht man sich wegen Nichtmeldens eines Sachschadens strafbar. Zudem ist dieser Schritt wichtig, um eine Bestätigung für die Kaskoversicherung zu erhalten.
„Die Meldung von Wildunfällen ist im Sinne des Tierschutzes jedenfalls notwendig", erklärt dazu BJM Thomas Messner: "Leider gibt es nach wie vor eine unbekannt hohe Dunkelziffer an Wildunfällen.“

- Kann Unfälle vermeiden: optische Wildwarngeräte.
- Foto: TJV
- hochgeladen von Georg Larcher
ZUR SACHE:
Die Anzahl der Wildunfälle ist tirolweit in den letzten 5 Jahren relativ gleichbleibend. Am meisten waren es zuletzt im Jahr 2017, am wenigsten 2020 (vermutlich wegen der Lockdowns und deutlich geringeren Verkehr). Bei dem sicher nicht schwächer werdenden Verkehrsaufkommen und immer fortschreitenden Straßenausbau, ist es aber sicherlich auch als positiv zu sehen, wenn die Wildunfälle nicht mehr werden.
In den Abschnitten, wo Wildwarngeräte eingesetzt werden, gibt es eine Abnahme der Wildunfälle. Diese wirken aber nur Nachts und in der Dämmerung und auf ruhig ziehende Tiere. Ein hochflüchtiges Tier (z.B. in der Brunft, bei der Flucht) lässt sich vom Signal kaum ablenken. Weiters gehört auch eine Wartung der Geräte und regelmäßige Böschungspflege dazu, dass die Geräte über die Jahre ihre Wirkung erhalten.


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