Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge
Welle der Hilfsbereitschaft in allen Gemeinden

Babysachen, Schlafsäcke, Bettwäsche und Handtücher wurden am Samstag bei allen Tiroler Feuerwehren abgegeben. Landesfeuerwehr-Kdt. Peter Hölzl (3.v.l.) und Leitstelle Tirol GF Bernd Noggler (2.v.r.) machten sich in Telfs ein Bild von der Aktion.
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  • Babysachen, Schlafsäcke, Bettwäsche und Handtücher wurden am Samstag bei allen Tiroler Feuerwehren abgegeben. Landesfeuerwehr-Kdt. Peter Hölzl (3.v.l.) und Leitstelle Tirol GF Bernd Noggler (2.v.r.) machten sich in Telfs ein Bild von der Aktion.
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REGION. Zahlreiche BürgerInnen wollen den Flüchtlingen aus dem Kriegsgebiet helfen. Einigen ging es nicht schnell genug, so entstanden bereits vor zwei Wochen einige Privatinitiativen. "Wer schnell hilft, hilft doppelt", meint etwa der Hattinger Bgm. Dietmar Schöpf, der vor mehr als einer Woche sein Netzwerk über facebook, Whatsapp & Co. aktivierte, um seiner Gemeindebürgerin Marion Mühlbacher unter die Arme zu greifen: "Sie wollte etwas tun, hat Kontakt mit einer Firma in Hall aufgenommen, die sich bereit erklärt hat, Hilfstransporte durchzuführen." In nur drei Tagen wurden notwendige Güter im Gemeindesaal gesammelt und an die ukrainische Grenze gebracht. "Es hat eine Eigendynamik entwickelt, auch aus den Nachbardörfenwurde Bedarfsmaterial angeliefert", so Schöpf.
Die Pollinger Bgm.in Gabi Rothbacher berichtet ebenso von einer unermüdlichen Spendenfreudigkeit.

Ein Saal voller Hilfsgüter: In Kartons verpackt gingen die Sachspenden von Hatting aus an die ukrainische Grenze. | Foto: Gemeinde Hatting
  • Ein Saal voller Hilfsgüter: In Kartons verpackt gingen die Sachspenden von Hatting aus an die ukrainische Grenze.
  • Foto: Gemeinde Hatting
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Unermüdlich bringt auch der Zirler Siegfried Nagele Hilfsgüter in die von Krieg gebeutelte Ukraine, und das schon seit Jahren. So organisierte Vbgm. Iris Zangerl-Walser zusammen mit Nagele vorige Woche einen Hilfskonvoi an die ungarisch-ukrainische Grenze.

In Telfs backen SchülerInnen der PTS und Bäckereichef Sebastian Waldhart 200 Stück Friedensbrote, welche am 18. März im Inntalcenter Telfs für die Flüchtlinge verkauft werden (mehr HIER).

Auch der Telfer Bgm. Christian Härting telefonierte mit den Bürgermeistern der Planungsverbands-Gemeinden, wer Unterkünfte bereitstellen kann: „Wir können den Flüchtlingen nicht ihre Heimat ersetzen, aber wenigstens eine menschenwürdige Unterkunft, Grundversorgung sowie Möglichkeiten zur Entfaltung während ihrer Aufenthaltsdauer bieten.“ So knüpft etwa die Abteilung IIIa im Gemeindeamt Kontakte, damit die Telfer im Bedarfsfall gerüstet sind, etwa für Deutschkurse, Kinderbetreuung, etc.

Hilfe nun koordiniert

Mittlerweile wird die Ukraine-Hilfe organisert, ein eigener Krisenstab wurde vom Land Tirol eingerichtet, wo alle Informationen zusammenlaufen und von wo aus die Verteilung an Bedürftige gesteuert wird. Bürger erhalten Infos über die Homepage:
www.tirol.gv.at/tirol-europa/ukraine-hilfe

„Neben der Hilfe vor Ort ist es wichtig, dass wir uns jetzt auf aus der Ukraine vertriebene Menschen einstellen. In erster Linie sind es Frauen und Kinder, die jetzt Zuflucht in Ländern der europäischen Union suchen“,

informieren Landeshauptmann Günther Platter, der zuständige Landesrat Johannes Tratter und Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf in einem Schreiben an die Gemeinden.

Sammelaktion bei den Tiroler Feuerwehren

Um vor allem Sachspenden in die richtigen Bahnen zu leiten, hat das Land Tirol eine große Spendenaktion bei allen Tiroler Feuerwehren ins Leben gerufen. Vergangenen Samstag wurde die Aktion gestartet und bereits gut angenommen. In diesen Sammelstellen gesammelt werden ungeöffnete Hygiene- und Babyhygieneprodukte (Windeln, feuchte Tücher, etc.), saubere Einzel-Bettwäsche (keine Doppel-Bettwäsche, möglichst neu oder gewaschen/verpackt), Schlafsäcke (möglichst Winterschlafsäcke) und Handtücher (gewaschen/verpackt). Die nächste Gelegenheit zu helfen gibt's am 19. und 26. März, jeweils 9 bis 11 Uhr.

Hier die wichtigsten Infos für Hilfsbereite und Hilfesuchende:

HOTLINES/INFORMATIONEN
- Stets aktuelle Infos/FAQs auf www.tirol.gv.at/ukraine
- Info-Hotline des Landes Tirol unter Tel. 0800/20 22 66 (deutsch, englisch und ukrainisch) zu folgenden Themen: Quartiere (für Anbieter und für Suchende), Allgemeine Anfragen, Informationen betreffend Geldspenden, Sachspenden sowie Betreuungs- und Bildungseinrichtungen
- Mehrsprachige Hotline der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU): +43 1 2676 870 9460, Website: www.bbu.gv.at/ukraine
- Auskünfte betreffend Hilfsmöglichkeiten in der Marktgemeinde Telfs erteilt gerne Lukas Falch, Leiter der Abteilung Jugend & Gemeinwesen, unter Tel. 0676 83038 312 oder per Mail: lukas.falch@telfs.gv.at

UNTERKÜNFTE/QUARTIERE (FÜR ANBIETER)
Personen, die Unterkunftsmöglichkeiten für Kriegsflüchtlinge anbieten können und wollen, sollen sich an das Land Tirol wenden: unterkunft.ukraine@tirol.gv.at. Alle Einmeldungen werden dort geprüft und beantwortet.
Mögliche Unterkunftsarten sind leerstehende, aber nutzbare Gebäude, Wohnungen und Zimmer, wo auch eine Eigenversorgung möglich ist.

GELDSPENDEN
Spenden für UkrainerInnen in Ihrem Heimatland:
NACHBAR IN NOT: Hilfe für die Ukraine
IBAN: AT21 2011 1400 4004 4003
BIC: GIBAATWWXXX

Per SMS: Senden Sie eine SMS mit Ihrem Spendenbetrag zwischen einem und 50 Euro an +43 664 660 44 66

Spenden für UkrainerInnen, die sich momentan in Tirol aufhalten:
Netzwerk Tirol hilft – Kennwort: Ukraine
Bankverbindung: Hypo Tirol
Bankkonto: Netzwerk Tirol hilft
IBAN: AT86 5700 0300 5320 1854
BIC: HYPTAT22

SACHSPENDEN
Sachspenden können bei den Feuerwehren/Feuerwachen in den Tiroler Gemeinden an folgenden Samstagen jeweils zwischen 9 und 11 Uhr abgegeben werden: 19. März, 26. März

Welche Sachspenden werden jetzt gebraucht?
- ungeöffnete Hygieneprodukte und Babyhygieneprodukte (Windeln, feuchte Tücher, etc.)
- saubere Einzel-Bettwäsche (keine Doppelbettwäsche; wenn möglich neu, ansonsten gewaschen und verpackt)
- Schlafsäcke (wenn möglich Winterschlafsäcke)
- Handtücher (gewaschen und verpackt)
Achtung: Andere Sachspenden, wie beispielsweise Lebensmittel oder Kleidung und Medikamente werden im Rahmen dieser Aktion aktuell nicht angenommen.

Was passiert mit den Sachspenden?
Die Spenden werden von der Feuerwehr zentral gesammelt und anschließend nach Salzburg gebracht für den innerösterreichischen Bedarf zur Versorgung von Flüchtlingen, die bereits in Österreich sind, oder nach Wien transferiert, wo der sichere und bedarfsgerechte Transport in die Ukraine bzw. die Grenzregionen organisiert und abgewickelt wird.

Bei den Feuerwehren wird an den Samstagen gesammelt.
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AUFENTHALTSRECHTLICHE FRAGEN/MELDUNG
- UkrainerInnen dürfen ohne Visum in den EU-Raum einreisen und sich ohne Visum 90 Tage lang im EU-Raum aufhalten.
- Ankommende melden sich derzeit am besten bei der Polizei, um die Daten entsprechend zu erheben und zu sammeln.
- In der Gemeinde aufhältige Personen aus der Ukraine müssen den Meldeverpflichtungen entsprechend angemeldet werden (innerhalb von drei Tagen nach Ankunft). Damit erhalten Flüchtende auch einen offiziellen Aufenthaltsstatus.
- Auch bereits in Tirol aufhältige Personen sollen sich nach Meldegesetz anmelden und auch die Polizei über ihren Aufenthalt informieren. So kann die weitere Betreuung (Kinder, medizinisch, Grundversorgung) gesichert werden.
- Alle registrierten UkrainerInnen haben freien Zugang zum Arbeitsmarkt.
- Akutversorgung durch den Bund, danach Abstimmung mit den Bundesländern. In Innsbruck sind ein Servicepoint am Hauptbahnhof und zwei Erstanlaufstellen eingerichtet – im ehemaligen Hotel Europa und im inzwischen aufgelassenen Bildungszentrum „Haus Marillac“. Das Land Tirol koordiniert die weitere Unterbringung mit den Gemeinden.
- Weitere Infos auf der Website des Bundesministeriums für Inneres: www.bmi.gv.at

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