Kammerspitze besuchte „Wirtseppelerhof“ in Leutasch
Direktvermarktung als Chance

Matthias und Simone Neuner vom Wirtseppelerhof, Vizepräsidentin Helga Brunschmid, Bezirksbäuerin Karoline Schapfl, Bezirksobmann Thomas Schweigl und Präsident Josef Hechenberger (v. li.). | Foto: LK Tirol
  • Matthias und Simone Neuner vom Wirtseppelerhof, Vizepräsidentin Helga Brunschmid, Bezirksbäuerin Karoline Schapfl, Bezirksobmann Thomas Schweigl und Präsident Josef Hechenberger (v. li.).
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LEUTASCH. Direktvermarktung liegt im Trend. Nicht nur bei den Konsumentinnen und Konsumenten ist eine steigende Nachfrage zu spüren, auch bei den bäuerlichen Betrieben selbst ist das Interesse groß. Die Coronakrise hat diese Entwicklung noch einmal beschleunigt, weshalb die Landwirtschaftskammer das Thema Direktvermarktung als Jahresschwerpunkt für 2021 gewählt hat.

Regionale Lebensmittel ...

... gewinnen seit einigen Jahren an Bedeutung. Die Coronakrise hat das noch einmal verstärkt, wie auch eine aktuelle AMA-Studie bestätigt: für zwei Drittel der Befragten hat heimische und regionale Herkunft als Einkaufskriterium im letzten Jahr an Bedeutung gewonnen. Dieser Trend kommt der Landwirtschaft insgesamt, der Direktvermarktung jedoch im Besonderen zugute.

„Die Tiroler Landwirtschaft produziert hervorragende Lebensmittel von höchster Qualität. Immer mehr Betriebe vermarkten diese direkt oder haben Interesse, neue Vermarktungswege zu beschreiten. Um dem gerecht zu werden, widmen wir uns als Landwirtschaftskammer heuer dem großen Themenfeld Direktvermarktung. Neben einem verstärkten Beratungsangebot wollen wir mit Best-Practice-Beispielen aufzeigen, welche individuellen Möglichkeiten sich auf den Betrieben bieten“,

erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger.

Vielseitigkeit ist gefragt

Gerade der Einstieg in die Direktvermarktung ist für viele eine große Hürde, da viele Aspekte zu beachten sind:

„In der Landwirtschaft muss man extrem vielseitiges Wissen vorweisen und sich in vielen Themengebieten auskennen. Das geht vom Pflanzenschutz über Veterinärmedizin bis hin zu Marketing und Steuerwesen. Bei der Direktvermarktung kommt da noch einiges dazu, weshalb es wichtig ist, für die Interessierten Anlaufstellen zu bieten, wo viele Fragen beantwortet werden können. Denn in der Direktvermarktung gibt es keinen Probelauf, da muss einfach alles passen“,

ergänzt LK-Vizepräsidentin und Landesbäuerin Helga Brunschmid. Was alles hinter der Herstellung von bäuerlichen Lebensmitteln steckt, muss den Konsumentinnen und Konsumenten auch vermittelt werden. Eine Aufgabe, die vor allem die Funktionärinnen der Tiroler Bäuerinnenorganisation übernehmen, wie Bezirksbäuerin Karoline Schapfl beschreibt:

„Früher selbstverständliches Wissen, über die Herstellung und Herkunft unserer Lebensmittel kann mittlerweile nicht mehr vorausgesetzt werden. Gerade deshalb ist die Rolle der Bäuerinnen als Botschafter für unsere bäuerlichen Produkte eine enorm wichtige. Wir haben jährlich fixe Aktionen zur Bewusstseinsbildung, wobei wir schon bei den Jüngsten in den Schulen ansetzen. Das kommt gut an und wird in Zukunft noch wichtiger werden!“

Chance für junge Betriebsführerfamilien

Im Rahmen einer Umfrage der Landwirtschaftskammer, die heuer im Frühjahr bezirksweise durchgeführt wurde, hat sich der Trend zu mehr Direktvermarktung bestätigt, wie Bezirksobmann Thomas Schweigl ausführt:

„Im Bezirk Innsbruck/Innsbruck-Land haben 88 Betriebe Interesse am Einstieg in die Direktvermarktung bekundet. Das ist eine erfreuliche Zahl und diese Entwicklung zeigt, dass gerade junge Betriebsführerfamilien sich Gedanken darüber machen, wie sie die Landwirtschaft zukunftsfähig ausrichten und gestalten können. Gerade im städtischen Umfeld kommen Bauernläden und –märkte sowie Ab-Hof-Verkauf gut an, denn hier gibt es viele Konsumentinnen und Konsumenten, die besonderen Wert auf den direkten Kontakt zum Produzenten legen.“

Erfolg durch Vielfalt: „Wirtseppelerhof“

Ein Beispiel für erfolgreiche Direktvermarktung ist der „Wirtseppelerhof“ in der Gemeinde Leutasch. Simone und Matthias Neuner betreiben mit der Unterstützung von Matthias‘ Eltern Hella und Rudi den vielseitigen Biobetrieb. Neben der bäuerlichen Vermietung bildet die Direktvermarktung inklusive eines Selbstbedienungshofladens die wichtigste Einnahmequelle. Am Hof werden Mutterkühe, Schweine, Legehennen und Mastgeflügel gehalten, zudem werden Kräuter und Gemüse sowie Kartoffeln angebaut.

„Uns ist wichtig, alle Möglichkeiten, die sich auf dem Hof bieten, zu nutzen. Jeder hat unterschiedliche Kompetenzen, Fähigkeiten und Interessen, wodurch sich dieses Angebot im Laufe der Jahre entwickelt hat“,

erklärt Matthias Neuner. Besonderer Wert wird am Wirtseppelerhof außerdem auf die Nutzung regionaler Synergien gelegt:

„Wir arbeiten mit dem Metzger im Ort zusammen. Diese gegenseitige Unterstützung ist die Basis für den Erfolg, sichert bzw. schafft Arbeitsplätze und die ganze Region profitiert davon.“

Motivation gibt dabei nicht nur die höhere Wertschöpfung aus der direkten Vermarktung der Produkte: „Vor allem die Wertschätzung, die unsere Kunden uns und unseren Lebensmitteln entgegenbringen, gibt uns jeden Tag neuen Antrieb. Es macht wirklich Spaß, wenn man sieht, wie sehr sich die Leute für die eigene Arbeit interessieren und wie gut die eigenen Produkte ankommen“, ist sich Bäuerin und Kräuterpädagogin Simone Neuner sicher.

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