Schulen
Kinderbetreuung wird nicht in Anspruch genommen
Die allermeisten Eltern betreuen jetzt die Kinder von daheim, kaum jemand nimmt das Angebot der Schulen auf Betreuung an.
KUCHL/GOLLING. Im Kindergarten Golling herrscht eine ungewohnte Stille. "Von unseren 222 Kindern sind nur drei Kinder hier in Betreuung", erklärt Leiterin Hannelore Matekanovic. Am Montag waren es noch fünf Kinder. Auch bei den Pädagogen achtet die Leiterin auf die Einhaltung bestimmter Richtlinien. "Wir haben das in Abstimmung mit der Gemeinde organisiert. Angestellte im Krankenstand bleiben aus Sicherheitsgründen daheim, die Betreuung wird von Kolleginnen mit erwachsenen Kindern organisiert".
"Unterricht per Email oder Internetkanal"
In der Neuen Mittelschule Kuchl ist von 240 Schülern kein einziges zur Betreuung gekommen. "Kinder in der Sekundarstufe kann man eine Zeit lang alleine lassen", erklärt sich Direktor Josef Wimmer die Lage. Von den 34 Lehrern sind aber alle auf Abruf bereit. "Ich melde mich bei Bedarf, aber ansonsten bleiben die Lehrer daheim und organisieren so den Unterricht", so der Direktor. Der Unterricht findet seit Montag online statt, es werden aber auch ausgedruckte Arbeitsmaterialien im Eingangsbereich zur Verfügung gestellt. "Unsere Lehrer mussten in sehr kurzer Zeit Unterlagen erstellen, der Unterricht findet nun über Email oder Internetkanäle statt".
"Das kann keine Bewertungsgrundlage sein"
Eine Lösung auf längere Zeit könne das aber kaum sein. "Aktuell setzen wir auf Wiederholungen und Vertiefungen. Eine Bewertungsgrundlage kann das auf Dauer nicht sein, es gibt keine Schularbeiten und wir wissen ja derzeit auch nicht, wieviel zu Ergebnissen wirklich die Schüler oder eher die Eltern beigetragen haben", erklärt der Direktor. "Ich hoffe, dass wir nach Ostern wieder einen geregelten Betrieb aufnehmen können".
"Haben Verantwortung für Ältere"
Die Eltern stehen vor der Herausforderung, Arbeit mit Betreuung zu verbinden. "Ich würde meine Kinder keinesfalls in Betreuung in die Schule schicken. Ich habe das Glück, dass ich von daheim arbeiten kann. Für meine Kinder und mich ist das natürlich eine ungewohnte Situation. Aber solange wir uns gut organisieren und ich Arbeit von Betreuung trennen kann, geht es", erklärt Roswitha Rauttner, Obfrau des Elternvereins Kuchl. "Es hängt glaube ich alles davon ab, wie lange dieser Zustand andauert. Ich hoffe, dass keine Nachlässigkeit in den Köpfen auftaucht, wenn es länger so geht. Wir haben eine Verantwortung für Ältere in unserer Gesellschaft."
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