Jäger verliert Lizenz
Kuchler Waldrapp "Puck" wurde abgeschossen

SYMBOLBILD: Ein Waldrapp in der Kolonie in Kuchl. | Foto: Josef Wind
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In Italien fand der Kuchler Waldrapp "Puck" ein trauriges Ende: Dank einem GPS-Sender konnte der Schütze aber schnell identifiziert werden. 

KUCHL. "Wilderei in Italien bleibt eine Bedrohung", sagt Johannes Fritz, Manager des LIFE-Projekts. Seit Jahren wird die vormals ausgestorbene Vogelart in Kuchl wieder gezüchtet, die Tiere vom Georgenberg reisen jedes Jahr nach Italien und dann wieder zurück.

"Puck" schlüpfte laut Fritz im Jahr 2021 in der Kolonie, im November 2024 wurde der Vogel in den Apenninen abgeschossen. Doch die Tat hat jetzt Folgen: Denn die Tiere sind mit einem GPS-Sender ausgestattet, die rasche Ortung ermöglichte laut Angaben des LIFE-Teams die Identifizierung: es handelt sich offenbar um einen Jäger und Mitglied eines italienischen Jagdverbandes.

"In Zukunft wird der Einsatz innovativer Technologien im Artenschutz eine immer größere Bedeutung erlangen"

, zeigt sich Johannes Fritz überzeugt.

Für die Waldrappen aus der Kolonie in Kuchl gelten keine Grenzen: Jährlich fliegen sie, wenn der Boden friert, in das WWF-Schutzgebiet in der Toskana und kehren dann Ende März wieder zurück. | Foto: Corinna Esterer
  • Für die Waldrappen aus der Kolonie in Kuchl gelten keine Grenzen: Jährlich fliegen sie, wenn der Boden friert, in das WWF-Schutzgebiet in der Toskana und kehren dann Ende März wieder zurück.
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Nach einer Hausdurchsuchung wurde die Waffe offenbar beschlagnahmt und die Jagdlizenz entzogen. Roberta Peroni, Mitglied des europäischen LIFE-Projekts:

„Der Jäger wird wegen der Tötung eines Individuums einer geschützten Art und der erheblichen Schädigung einer gefährdeten Population angeklagt. Wir erhoffen ein Urteil, das die Schwere dieses Verbrechens widerspiegelt. Zudem werden wir eine zivilrechtliche Klage einreichen und den Schaden für das Artenschutzprojekt einfordern.“

Einblick in die Brutkolonie am Georgenberg in Kuchl.  | Foto: Thomas Fuchs
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Laut Angaben des LIFE-Teams entstünden ein Drittel aller Verluste durch Wilderei.

Der größte italienische Jagdverband, Federazione Italiana della Caccia (FIdC), präsentiert sich als Unterstützer des Schutzprogramms. Das LIFE-Team kritisiert aber, dass die Abschüsse zum größten Teil während der Jagdsaison stattfinden, die meisten Verdächtigen sollen lizenzierte Jäger sein.

„Jäger sind nicht nur Opfer der Wilderei; viele der Wilderer sind in ihren Reihen. Es ist entscheidend, dass Jagdverbände strenge Maßnahmen gegen kriminelles Verhalten innerhalb ihrer Mitgliederschaft durchsetzen"

, so Johannes Fritz abschließend.

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Einblick in die Brutkolonie am Georgenberg in Kuchl.  | Foto: Thomas Fuchs
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