Hallein
Maßnahmen in der Kinderbetreuung sorgen für Kritik

Der Umgang der Gemeinde Hallein mit der Kinderbetreuung hat zuletzt für Kritik gesorgt. | Foto: Josef Wind
  • Der Umgang der Gemeinde Hallein mit der Kinderbetreuung hat zuletzt für Kritik gesorgt.
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Ein Brief des Halleiner Bürgermeisters Alexander Stangassinger (SPÖ), in dem er die Eltern um die Betreuung der Kinder bittet, sorgt für Kritik in der Stadt.

HALLEIN. In der Aussendung des Bürgermeisters an die Eltern empfahl Alexander Stangassinger die Kinder ab drei Jahren – falls es beruflich vereinbar sei – daheim zu betreuen. Eltern, die zumindest die Hälfte der Betreuungszeit übernehmen könnten, werde ein Teil der Gebühren rückerstattet. Der Bürgermeister schreibt auch, dass es nicht möglich sei alle Verordnungen des Landes umzusetzen, da die "Personalressourcen und die Aufsichtspflicht" das nicht zulassen würden.

"Mütter geraten unter Druck"

Gemeinderatsmitglied und Landtagsabgeordnete Kimbie Humer-Vogl (Grüne) hält das für nicht zumutbar: "Damit geraten die Eltern, und wir wissen dass es die Mütter sein werden, schon wieder unter Druck. Ein Schelm wer denkt, hier gehe es dem Bürgermeister weniger darum Covid-19 einzudämmen, sondern darum, Widerstände gegen die Vorgaben der Landesregierung zu leisten." Es brauche jetzt aber keinen Widerstand, sondern Zusammenarbeit, ist Humer-Vogl überzeugt.

"Kein Zwang, sondern Freiwilligkeit"

Diese Kritik will Bürgermeister Stangassinger so nicht stehen lassen: "Es basiert alles auf Freiwilligkeit. Wir wollten die Kindergartenpädagoginnen entlasten, in Hallein haben wir derzeit 826 Kinder in Betreuung, das kann man mit kleinen Landgemeinden nicht vergleichen". Am Dienstag, 13. Oktober, seien im Kindergarten Rif 90 Prozent der Kinder anwesend, in Neualm 70 und in Gamp 60 Prozent. "Von Zwang oder Druck kann keine Rede sein", erklärt Stangassinger. 

Kritik seit Krisentreffen

Seit dem Krisentreffen am Sonntag Abend reißt die Kritik am "Halleiner Weg" nicht ab. Stangassinger hatte die Maßnahmen des Landes hinterfragt, er sehe wenig Sinn in den Sperrstunden für die Gastronomie, da die meisten Infektionen im privaten geschehen. Außerdem kritisierte der Bürgermeister, dass die Maßnahmen für den gesamten Bezirk gelten und nicht für die stärker betroffenen Gemeinden. Kritik kam vom Abtenauer Bürgermeister und Landtagsabgeordneten Johann Schnitzhofer (ÖVP):  

"Die aktuell getroffenen, verschärften Maßnahmen sind zwar sehr schmerzhaft, aber absolut alternativlos. Wir brauchen jetzt Zusammenhalt und Solidarität im Bezirk, um der Herausforderung rasch Herr zu werden. Daher habe ich auch wenig Verständnis für die - wiederholt - verharmlosenden und die Maßnahmen kritisierenden Aussagen meines Halleiner Bürgermeisterkollegen. Das Virus macht vor Gemeindegrenzen nicht Halt, wir müssen jetzt an einem Strang ziehen"

Auch Halleins Vizebürgermeister Florian Scheicher (ÖVP) zeigt kein Verständnis für die Aussagen des Bürgermeisters :

„Wir alle wissen, dass die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus für den Tennengau schmerzlich sind. Es ist aber leider so, dass der Bezirk Hallein bei der für das RKI beispielsweise relevanten 7-Tages-Inzidenz österreichweit unangefochten an der Spitze liegt. Weit vor Wien. Wir müssen daher nun mit allen Mitteln verhindern, dass es zu noch weit dramatischeren Einschnitten kommt. Gerade deswegen müssen die Bürgermeister und die Gemeinden mit dem Land an einem Strang ziehen, um der Situation Herr zu werden und möglichen weiteren Verschärfungen aktiv entgegenzuwirken. Für das derzeitige Agieren von Bürgermeister Stangassinger habe ich absolut kein Verständnis.

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