Mit Video
Wo noch echte Hufeisen geschmiedet werden
Das Hufeisen steht für Glück und Neubeginn. Aber nur noch wenige wissen, wie man es schmiedet.
HALLEIN. So etwas gibt es heutzutage nur noch selten: Wie ein Relikt aus der Vergangenheit wirkt die Schmiede von Karl Harter in Hallein. Doch Karl Harter junior weiß genau, auf was es bei diesem Handwerk in der heutigen Zeit ankommt. "Ich bin Kunstschmied. Als Erster aus meiner Familie habe ich Schlossermeister gelernt."
Vater Karl Harter senior ist noch Huf- und Wagenschmied gewesen, in den 70er Jahren wurde das letzte Pferd beschlagen. Einst war das Hufeisen zum Schutz der Pferde notwendig, da sich die Hufe auf den Straßen abnutzten. Heute wird es kaum noch benötigt, aber als Glückssymbol ist es zu Neujahr unverzichtbar. Extra für die Leser der Bezirksblätter fachten die Harters noch einmal die Esse an und schmiedeten ein Original.
Jeder Griff muss sitzen
2.000 Grad heiß ist die Esse, die früher von einem Blasebalg belüftet wurde. Am Anfang steht ein Stück Stahl, das so erhitzt werden muss, das es gehämmert werden kann. Mit viel Können muss Karl Harter den Stahl formen, es gibt keine Maschine, die das für ihn erledigen würde. Zwischen Hammer und Amboss sitzt jeder Schlag, das kommt von der jahrelangen Erfahrung. Wenige Sekunden bleiben dem Schmied, bis er das Stück Stahl in die richtige Form hämmern kann. Ein Fehlgriff genügt und die Mühe war umsonst. "Das Handwerk wird bei uns von Generation zu Generation weitergegeben, nur so kann man das lernen", erklärt Karl Harter junior.
Eisen richtig aufhängen
Seit 1999 führt Karl den Betrieb, mittlerweile in sechster Generation. Vater Karl Harter senior hatte 1970 von seinem Vater übernommen. Virtuos schlägt Harter das glühende Stahlstück in die richtige Form. Nur mit Augenmaß wird hier gearbeitet. Zu zweit wird noch die sogenannte Nut hineingearbeitet, damit das Eisen auch richtig am Huf sitzt. Ist das Eisen abgekühlt, kann es seinen Dienst als Glücksbringer verrichten. Und Karl Harter senior weiß: "Das Hufeisen muss man richtig aufhängen, mit der Öffnung nach oben. Sonst fällt das Glück unten hinaus."
>>>Mehr News aus dem Tennengau lesen Sie hier.<<<
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.