Musik in Tirol
Singen im Chor? – Alles was du zum Thema wissen musst

Ihr wollt in einem Chor singen? Kein Problem, hier erfahrt ihr, wie ihr eure Stimmlage rausfindet und welchen Chören ihr in Tirol beitreten könnt.  | Foto: Pixabay/Ben White (Symbolbild)
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  • Ihr wollt in einem Chor singen? Kein Problem, hier erfahrt ihr, wie ihr eure Stimmlage rausfindet und welchen Chören ihr in Tirol beitreten könnt.
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Das Singen im Chor hat in Tirol eine lange Tradition und ist beliebt bei Alt und Jung. Alle möglichen Zusammenkünfte gibt es, um der musikalischen Leidenschaft zu frönen. Doch was genau macht einen Chor aus? Wir gehen dem auf den Grund.

In jeder Altersstufe gibt es in Tirol Chöre. Kinder-, Jugend- oder Seniorenchöre aber natürlich auch Frauen- und Männerchöre. Die Variationen sind äußerst vielfältig. Meistens treffen sich die Chöre regelmäßig, um zu proben, vorzubereiten oder um ihr Repertoire zu erweitern.

Was muss man für einen Chor mitbringen?

Wer gerne in einem Chor singen möchte, sollte ein Mindestmaß an Musikalität mitbringen, sprich, man sollte die richtigen Töne treffen und ein gewisses Rhythmusgefühl haben. Nicht immer muss man das Notenlesen beherrschen, aber manche Chöre setzen es durchaus als Voraussetzung fest. 
Letztendlich sollte immer ein Funken Kreativität dabei sein, um auch seine eigenen Ideen mit einbringen zu können. Wer im Chor singen möchte, sollte zudem fähig sein, im Team zu arbeiten und letztendlich natürlich Freude am Singen haben, was wohl die wichtigste Voraussetzung ist. 

Welche Arten von Chören gibt es?

Chor ist ein weiter Begriff, der sich in die unterschiedlichsten Arten von Chören aufspaltet. So gibt es zum Beispiel die sehr beliebten Kirchenchöre. Sie sind vermutlich am weitesten verbreitet und in fast jeder Gemeinde vorhanden. Wer in einen Kirchenchor eintritt, vertritt meist religiöse Werte und hat einen Zugang zu religiösen Themen. Kirchenchöre widmen sich nämlich in der Regel auch ausschließlich religiösem Liedgut und tritt zu verschiedenen Gelegenheiten im Kirchenjahr auf. Laut dem Tiroler Chorverband gibt es in Tirol 103 Kirchenchöre

Kirchenchöre sind einer der beliebtesten Chorarten – auch in Tirol. | Foto: unsplash/David Beale (Symbolbild)

Neben Kirchenchören gibt auch oft unabhängige Chöre. Hier möchten die Mitglieder einfach nur gerne in einem Chor singen, sich dabei aber auch mit abwechslungsreichen Themen beschäftigen. Hier kann die Ausrichtung der Chöre aber auch individuell sehr stark variieren. So gibt es Chöre mit etwas älteren Mitgliedern (SeniorInnenchöre etc.) oder natürlich auch mit jüngeren Mitgliedern (Kinder- und Jugendchöre, Studentenchöre etc.). In Tirol gibt es laut Chorverband 82 Kinderchöre, 34 Jugendchöre, 166 gemischte Chöre, 47 Frauenchöre und 32 Vocalensembles.

Beliebt sind auch die sogenannten Männergesangsvereine. Wie der Name schon sagt, sind hier lediglich Männer vertreten. Männergesangsvereine haben meist eine jahrzehntelange - wenn nicht sogar jahrhundertelange - Tradition. Allein im Chorverband Tirol sind 66 Männerchöre/Männergesangsvereine aufgezählt. 
Die Geschlechtertrennung gibt es heute aus rein pragmatischen Gründen. Ein Chor, der nur aus tiefen männlichen Stimmen besteht, kann ein anderes Repertoire bieten als ein gemischter Chor. 

Welche Stimmlagen gibt es im Chor?

Eines der primären Unterscheidungsmerkmal im Chor sind die Stimmlagen. In gemischten Chören gibt es immer mehrere Stimmlagen, bei denen Frauen- wie auch Männerstimmen dabei sind. Wenn es um einen gleichstimmigen Chor geht, singen ausschließlich Frauen, Kinder oder Männer. Insgesamt gibt es sechs Stimmlagen:

  • Sopran: Der Sopran bildet im Chor die höchste menschliche Stimmlage und ist im 16. Jahrhundert als “Oberstimme” entstanden. Hauptsächlichst wird diese von Frauen gesungen, kann aber auch von Jungen vor ihrem Stimmbruch besetzt werden.
  • Alt: Die Stimmlage Alt ist die Gesangsstimme, die als tiefere Frauenstimme gilt und dadurch in der Regel von Frauen, aber auch von Knaben gesungen werden kann.
  • Mezzosopran: Zwischen Sopran und Alt liegt der Mezzosopran. Die dunklere und rauchigere Klangfarbe des Mezzosopran macht dessen besonderen Charme aus. Weil diese Chorstimme zwischen Alt und Sopran liegt, können der Stimmlage verschiedene Akzente gegeben werden. So findet man Mezzosoprane mit einem "Alt-Akzent" oder einem "Sopran-Akzent".
  • Tenor: Als Tenor wird die hohe männliche Stimme in einem Chor bezeichnet. Sie bildete sich aus der damaligen Mehrstimmigkeit heraus und wurde als die Stimme bezeichnet, die den Cantus firmus (Hauptmelodie eines mehrstimmigen Chors) hielt, wonach sich die Bezeichnung Tenor (Tenere=halten) ableitet.
  • Bass: Die Stimmlage Bass gilt als die tiefste männliche Gesangsstimme. Sie zeichnet sich durch ein großes Volumen, gerade in den tiefen Tönen aus, und lässt so den gesamten Chor dunkler, aber auch wärmer klingen.
  • Bariton: Zwischen Tenor und Bass gibt es noch den Bariton. Dies ist eine mittlere, männliche Stimme. Da die Stimmlage Bariton von relativ hohen Tönen bis zu tiefen Partien reicht, kann man die Baritöne in vielen bekannten Opern und Musicals hören.

Am besten ermittelt man seine eigene Stimmlage übrigens über Profis. Hier sind Chorleiter oder Gesangslehrer der richtige Ansprechpartner. Zuerst wird die Stimmen-Range bestimmt, also was die tiefsten und höchsten Töne sind, die man singen kann. Diese Stimmen-Range kann man mit Training und Übungen natürlich erweitern. 

Wie läuft eine Chorprobe für gewöhnlich ab?

Die meisten Chöre haben ein Probenlokal oder einen öffentlichen Raum an dem die Proben stattfinden. Dort kann man sich vor Probenbeginn einfinden und noch unterhalten, bevor es richtig los geht. Meistens ertönt irgendein Zeichen, wenn die Probe startet. Man begibt sich dann in seine Stimmgruppe. 
Der Chorleiter oder die Chorleiterin erzählt eventuelle Updates und dann geht’s schon los mit dem Einsingen. Das ist ähnlich wie beim Sport das Aufwärmen. Auch beim Singen muss man den Körper erst einmal aufwärmen. Das geht vom Hampelmann, bis zum gegenseitigen abklopfen oder massieren. Anschließend lockert man seine Stimme, hier wird das reflektorische Atmen trainiert. Man übt, nach sämtlichen harten Konsonanten wie p, t, k und s so schnell wie möglich zu Atmen, da man beim Singen oft nicht genug Zeit hat ständig zu Atmen. Nach einiger Zeit Üben soll das Atmen nach diesen Buchstaben zu einer Art Reflex werden, deshalb reflektorisches Atmen. Wichtig dabei ist, dass man beim Atmen nicht die Schultern mit nach oben zieht, da das nach einer Zeit ziemlich unangenehm wird und man dann komplett verspannt ist. Reflektorisches Atmen trainiert übrigens auch das Zwerchfell, deshalb bekommen Anfänger oftmals auch Schluckauf. 
Nach diesem Training wird die Stimme Stück für Stück aufgewärmt. Am Schluss des Einsingens werden dann noch einfache Lieder oder Kanons gesungen.
Jetzt kann es aber wirklich los gehen mit den Proben, was allerdings auch wieder von Chor zu Chor unterschiedlich ist. 

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