Verletzungen
Unfälle auf dem Eis und wie man sie vermeiden kann

Laut dem KFV kann das Tragen von Helm und Handschuhen das Verletzungsrisiko halbieren. | Foto: Pixabay/ferobanjo (Symbolbild)
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Eislaufen kann gefährlich werden. So verletzen sich pro Jahr in Österreich etwa 4.500 EisläuferInnen, oft im Februar. Die Hände und Unterarme sind am meisten von Verletzungen betroffen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) klärt auf, wie man Verletzungen vermeiden kann.

TIROL. Im Schnitt verletzen sich jeden Tag rund 11 Personen in Österreich beim Eislaufen. Die Unfälle auf dem Eis können dabei verschiedene Ursachen haben, wie Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Forschungsbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV erklärt. Natureisflächen können eingefrorene Äste und andere Unebenheiten aufweisen und als Stolperfalle erscheinen. 

"Eine noch größere Gefahrenquelle ist derzeit allerdings die erhöhte Einbruchgefahr. Aufgrund der milden Temperaturen wurden bereits Warnungen verhängt, dass manche Eisflächen nicht mehr betreten werden dürfen."

Mehr Unfälle auf Kunsteisflächen

Die häufigeren Unfälle ereignen sich allerdings auf den Kunsteisflächen (83%). Viele Leute auf einer eher kleinen Eisfläche führen oft zu Zusammenstößen und daraus folgenden Stürzen.

"Daher ist eine vorausschauende Fahrweise und Rücksichtnahme auf Fahranfänger*innen insbesondere zu Stoßzeiten besonders wichtig,“

betont Dr. Trauner-Karner. Vorsichtig sollte man vor allem am Wochenende auf den Eisflächen sein: Statistiken zeigen, dass es überdurchschnittlich viele Unfälle samstags und sonntags zwischen 15:00 und 17:00 Uhr gibt.

Hände und Handgelenke am meisten betroffen

Wie die Unfallstatistik verdeutlicht sind am häufigsten die Handgelenke (27%) von den Stürzen betroffen, gefolgt von den Unterarmen (21%) und Fingern (7%). Zu den meisten Verletzungen gehören der Bruch des Handgelenks oder des Unterarms – hier kann das Tragen von Handgelenksprotektoren Abhilfe schaffen.

Eine klassische Radiusfraktur. Die wohl häufigste Verletzung beim Eislaufen. | Foto: Pixabay/ChristophMeinersmann (Symbolbild)

Kopfverletzungen sind zwar seltener, aber aufgrund ihrer Unfallschwere unbedingt zu vermeiden. Ein Aufprall mit dem Kopf, insbesondere dem Hinterkopf, auf das harte Eis kann Verletzungen verursachen, die von Platzwunden über Schädelprellungen bis hin zu Gehirnerschütterungen reichen.

Das Verletzungsrisiko halbieren

Doch wie kann ich den Gefahren auf dem Eis aus dem Weg gehen oder eher gesagt, fahren? Laut dem KFV kann das Tragen von Helm und Handschuhen das Verletzungsrisiko halbieren. Allerdings tragen über alle Altersgruppen hinweg nur 14 Prozent auf dem Eis einen Helm und 54 Prozent schnittfeste Handschuhe. 

Folgende Tipps gibt das KFV fürs Eislaufen:

  • Vor dem Schritt aufs Eis sorgt ein kurzes Aufwärmtraining (Armkreisen, Kniebeugen, Hüftschwünge) für warme Muskeln und für ein geringeres Verletzungsrisiko.
  • Das Können sollte dem Tempo angepasst werden. Zudem ist ständige Bremsbereitschaft wichtig!
  • Regelmäßige Pausen verhindern Konzentrationsverlust.
  • Bei einem Sturz sollte die Hand von Begleitpersonen losgelassen werden, um diese nicht auch noch zu Fall zu bringen. In Anfänger-Kursen lernt man nicht nur die korrekte Lauftechnik, sondern auch das richtige Fallen.
  • Platzregeln und Laufrichtung beachten, ausreichend Abstand zu anderen Personen halten und leichtsinnige Fahrmanöver vermeiden.

Tipps fürs Eislaufen auf Teichen und Seen

  • Auf Warntafeln/Hinweisschilder achten und Sperrzonen nicht betreten.
  • Auf Natureis in Rufweite zu anderen Eisläufer*innen aufhalten.
  • Vor dem Betreten die Festigkeit der Eisfläche überprüfen: Bei ersten Laufversuchen darf keinerlei Eisbewegung erkennbar sein. Warnsignale: Risse, Blasen, Sprünge. Dunkle Eisflächen meiden – diese lassen auf eine dünne Eisschicht schließen. Besondere Vorsicht ist in Bereichen von Zu- und Abflüssen von gefrorenen Gewässern geboten.
  • Achtung bei Stolperfallen, wie Äste, Blätter oder Rillen.
  • Tauwetter, schlechte Sicht oder Neuschnee steigern die Unfallgefahr. Informieren Sie sich im Vorfeld online oder via „Eistelefon“ über die tagesaktuelle Eisqualität.

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