Pilotprojekt
Hilfe für Betroffene und Angehörige nach Demenz-Diagnose

Je früher mit diesen präventiven Maßnahmen begonnen wird, umso positiver für die Hirngesundheit. | Foto: Shutterstock
2Bilder
  • Je früher mit diesen präventiven Maßnahmen begonnen wird, umso positiver für die Hirngesundheit.
  • Foto: Shutterstock
  • hochgeladen von Laura Sternagel

Mit dem Pilotprojekt "Integrierte Versorgung Demenz" sollen bis zu 100 Demenz-Betroffene ein Jahr lang nach Diagnosestellung strukturiert begleitet werden.

TIROL. Mehr als 12.000 Menschen in Tirol leben nach Schätzungen derzeit mit einer Demenzerkrankung. Durch die steigenende Lebenserwartung verdoppelt sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 voraussichtlich. Was viele nicht wissen: Es gibt über 100 verschiedene Formen von Demenz, die Häufigste und wohl auch Bekannteste davon ist mit 60 Prozent die Alzheimer-Krankheit.

Start für Pilotprojekt

Das Land Tirol setzt gemeinsam mit den Sozialversicherungsträgern in Sachen Demenz auf die Integrierte Versorgung. Bei der letzten Sitzung der Landes-Zielsteuerungskommission vor wenigen Wochen stellte die am Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) Tirol etablierte Koordinationsstelle Demenz die Pläne zu dem Pilotprojekt „Integrierte Versorgung Demenz“ vor. Vorallem die Sensibiliserung für Symptome und Vorsorgemaßnahmen seien maßgebend, damit Betroffene und An- und Zugehörige Anzeichen für Demenz frühzeitig erkennen können, so Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele.

Demenz-Vorsorge als Maßnahme

Je älter man wird, desto höher ist das Risiko an Demenz zu erkranken. Während in einer Gruppe von 65- bis 69-Jährigen 2 von 100 Personen betroffen sind, ist es bei den über 90-Jähringen bereits eine von drei Personen. Eine beginnende Demenzerkrankung kann sich sehr individuell darstellen und verschiedene Bereiche des Lebens betreffen. Oft können dieses Symptome auch noch durch andere, gut erhaltene Fähigkeiten ausgeglichen werden. Auch deshalb werden viele Demenzerkrankungen erst spät bemerkt.

Nach derzeitigem Kenntnisstand geht man davon aus, dass bis zu 40 Prozent aller Alzheimer-Erkrankungen sich auf beeinflussbare Risikofaktoren zurückführen lassen. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig eine frühzeitige Vorsorge ist. Dazu zählt vorallem körperliche Aktivität, das Einstellen von Rauchen, geistig aktiv zu bleiben, soziales Eingebunden sein und positive soziale Beziehungen. Auch eine ausgewogenen Ernährung sowie die Behandlung von kardiovaskulären Risikofaktoren, wie beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes oder hohes Cholesterin sind förderlich. Je früher mit diesen präventiven Maßnahmen begonnen wird, umso positiver für die Hirngesundheit.

Integriertes Versorgungsprogramm Demenz

Ziel des vom LIV Tirol initiierten Pilotprojekt „Integrierte Versorgung Demenz“ ist es, bis zu 100 Betroffenen in zunächst zwei Pilotregionen zu begleiten. Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen erhalten bedürfnisorientierte und individuelle Hilfe nach der Diagnosestellung. Dazu gehören vielfältige Informationen rund um das Thema Demenz, der Aufbau eines regionalen Unterstützungsnetzwerks, die Koordination von Vorsorge- und Kontrollterminen sowie Hilfestellung bei diversen Anträgen.

„Im Rahmen des Pilotprojektes wollen wir die erste Zeit nach der Diagnosestellung, die häufig für die Betroffenen selbst, aber auch für ihre Bezugspersonen mit einer außerordentlichen Belastung verbunden ist, durch gezielte und bedarfsorientierte Unterstützung erleichtern. Das Ziel ist es, die Betroffenen bei der weiteren Zukunftsplanung zu unterstützen und sie in der selbstbestimmten Lebensführung zu stärken“ – Verena Bramböck, Leiterin der Koordinationsstelle Demenz

Zudem bietet die Koordinationsstelle Demenz des LIV Tirol über ihre Website www.demenz-tirol.at erste Informationen zum Thema Demenz sowie die Möglichkeit sich über Unterstützungsangebote in der eigenen Region zu informieren.

Mehr zum Thema Demenz:

Ersatz-Standort für die Servicestelle Demenz

Mehr zum Thema Gesundheit:

Der gesunde Umgang mit der Sonne
Je früher mit diesen präventiven Maßnahmen begonnen wird, umso positiver für die Hirngesundheit. | Foto: Shutterstock
Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele | Foto: Tanja Cammerlander
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.