Umfrageergebnis
Darum fahren TirolerInnen lieber mit dem eigenen Auto – Umfrage der Woche
TIROL (SKN). Viele Tirolerinnen und Tiroler nützen vorwiegend das Auto. Als Argument gegen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nennen sie häufig: zu langsam, zu teuer und die schlechte Verbindung.
Ergebnis unserer Umfrage der Woche zur Nutzung des Autos
In unserer Umfrage der Woche wollten wir von euch wissen, warum ihr lieber das Auto als öffentliche Verkehrsmittel nützt
Hier das Ergebnis unserer Umfrage
- Insgesamt haben 212 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage, warum man lieber das Auto anstelle von öffentlichen Verkehrsmitteln nützt, teilgenommen
- 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass die Verbindung zwischen Wohnort und Arbeitsstätte schlecht wäre.
- 42 Leserinnen und Leser finden die Öffis zu teuer.
- 70 Personen sind mit dem Auto schneller.
Knapp 50 Prozent der TeilnehmerInnen geben an, dass die Verbindung zwischen ihrem Wohnort und der Arbeitsstätte schlecht ist. Ein weiterer Grund gegen die Nützung von Öffis ist, dass viele LeserInnen mit dem Auto schneller sind.
Zu langsam, zu teuer, schlechte Verbindung
Zu langsam, zu teuer und die schlechte Verbindung zwischen Arbeitsplatz und Wohnort sind die Hauptargumente gegen die Verwendung von öffentlichen Verkehrsmittel. Aber ganz so stimmt dies nicht. Es hängt davon ab, wo man wohnt, wie weit der Arbeitsplatz vom Wohnort entfernt ist und wie häufig man die öffentlichen Verkehrsmittel nützt. Die Politik ist nämlich bestrebt, immer mehr Menschen dazu zu bringen, häufiger öffentliche Verkehrsmittel zu nützen. Dabei werden die Angebote immer attraktiver gestaltet.
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Kosten für öffentliche Verkehrsmittel
Ein Argument, das eigene Auto zu nützen, ist in vielen Fällen der Ticketpreis für öffentliche Verkehrsmittel. Fakt ist, dass Einzelfahrten in vielen Fällen tatsächlich teurer ist, als die gleiche Fahrt mit dem Auto. Günstiger werden die Tickets allerdings, wenn man sie online bucht, auf Sparmodelle zurückgreift oder mehrere Fahrten auf einmal bezahlt. Die günstigste Variante sind immer Jahreskarten. So gibt es seit heuer das sogenannte 1-2-3-Ticket für ganz Österreich: Um drei Euro täglich können in ganz Österreich alle öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden, das sind jährlich 1.095 Euro. Für Tirol gibt es noch das Jahres-Ticket Land um 509,40 Euro für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Tirol. Zusätzlich gibt es noch Studenten-, Senioren-, Monats- und Regionen-Tickets.
Es kommt auf die Geschwindigkeit an
Im Frühjahr veröffentlichten der ÖAMTC und das Instituts für Verkehrssystemplanung der Technischen Universität Wien die Ergebnisse einer Pendler-Umfrage. Diese Umfrage zeigte, dass möglichst kurze Fahrzeiten für mehr als die Hälfte der Pendler entscheidend für einen Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel seien. Zu den kurzen Fahrzeiten würden auch Zugangs-, Abgangs- Warte- und Umsteigezeiten beinhalten. Für viele Pendler ist der Zeitaufwand, den sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln benötigen zu groß. Laut Studie gilt dies sowohl für überregionalen öffentlichen Verkehr als auch für innerstädtische Angebote.
„Das 1-2-3 Ticket ist eine richtige Maßnahme. Noch wichtiger wäre aber eine Ausweitung praktikabler Mobilitäts-Angebote für Pendler.“ (Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC Interessenvertretung)
Schlechte Verbindung – vor allem am Land
Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten von Austria Tech und ÖROK (Österreichische Raumordnungskonferenz) zeigt, dass in Tirol 42 Prozent der Gemeinden unzureichend mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Im Vergleich dazu sind österreichweit 46 Prozent der Gemeinden kaum mit dem Öffentlichen Verkehr zu erreichen. In Vorarlberg sind 34 Prozent sehr gut, im Bundesland nur 29 Prozent der Gemeinden sehr gut erreichbar. In Tirol sind nur 22 Prozent sehr gut erreichbar. Laut Addendum (2019) hat in jedem vierten Bezirk in Österreich die Mehrheit der Bevölkerung keine rasche öffentliche Verbindung in die nächste Stadt. 2016 gab es (außerhalb Wiens) nur für 12 Prozent aller Österreicherinnen und Österreich eine Haltestelle innerhalb von 1.250 Metern mit einer Verbindung in ein regionales Zentrum.
Die Recherche Plattform Addendum hat 2019 erhoben, wie hoch der Anteil der Bevölkerung ist, der innerhalb von 30 Minuten mit dem Auto beziehungsweise mit Öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum nächsten regionalen Zentrum benötigt.
Das Fazit dabei ist, dass man mit dem Auto immer schneller ist. Im Bezirk Schwaz ist es nur für 45 Prozent der Bevölkerung möglich mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln in 34 Minuten bis ins regionale Zentrum zu gelangen. Im Bezirk Landeck und Lienz ist es immerhin für rund 55 Prozent möglich, innerhalb von 25 Minuten ins Zentrum zu gelangen.
Ein weiterer Faktor ist die Zahle der Umstiege, die man benötigt, um sein Ziel zu erreichen. So erreichte 2016 nur und ein Drittel aller Österreicherinnen und Österreicher die Landeshauptstadt mit einem Umstieg.
Fehlende Park & Ride-Plätze
Immer wieder klagen Berufspendler über fehlende Park & Ride-Plätze. Das ist vor allem dort relevant, wo Gemeinden stark zersplittert sind oder der Bahnhof beziehungsweise eine Öffi-Haltestelle weiter entfernt liegt. In den vergangenen Jahren wurde seitens der Politik viel getan, um derartige Park & Ride-Anlagen zu errichten. Die Park & Ride-Anlagen sind für KundInnen des öffentlichen Nahverkehrs kostenlos und befinden sich an zentralen Standorten.
Hier finden sich in Tirol Park & Ride-Plätze
Oberland
- Imst-Pitztal
- Kematen
- Landeck-Zams
- Ötztal
- Seefeld i. T.
- St. Anton a. A.
- Telfs
Wipptal / Stubai
- Matrei a. B.
- Steinach a. B.
Unterland
- Brixlegg
- Fritzens-Wattens
- Hall i. T.
- Jenbach
- Kufstein
- Pill-Vomperbach
- Rattenberg-Kramsach
- Schwaz
- Wörgl
- Terfens/Weer
Drautal
- Lienz
Brixental
- Fieberbrunn
- Kitzbühel
- St. Johann i. T.
(Quelle und weitere Informationen VVT-Park & Ride)
Aktuelle Umfrage
Externer Link: VCÖ – Mobilität mit Zukunft
Externer Link: Addendum – Pendler
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