Medizinische Studie
Ein unwillkommener Gast für Frauen: das HPV-Virus

Chiara Herzog und Martin Widschwendter von der Universität Innsbruck | Foto: Universität Innsbruck
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Eine medizinische Studie der Universität Innsbruck zeigt, dass Gebärmutterhalskrebs mit dem HPV-Virus eng verbunden ist, denn die Krebsart ist oft Folge des Virus. Die neue Studie soll aufzeigen, warum das so ist und wie der Vorgang zustande kommt. 

INNSBRUCK. An der Universität in Innsbruck wurde eine neue Studie veröffentlicht, welche sich mit dem Thema HPV-Virus und Gebärmutterhalskrebs beschäftigt. Die Wissenschaftler haben es sich zur Aufgabe gemacht, zu untersuchen, wie der Körper eine HPV-Virus-Infektion (HPV=Humanen Papillomavirus) abwehrt und was dazu führen kann, dass Frauen infolgedessen an Gebärmutterhalskrebs erkranken. Das Projekt wird von Martin Widschwendter, Professor für Krebsprävention und Screening an der Universität Innsbruck, geleitet. 

Das Problem in Zahlen

Die Zahlen sprechen für sich: über 90 % der an Gebärmutterhalskrebs erkrankten Frauen hatten zuvor das HPV-Virus. Und da sich 80 % aller Frauen weltweit im Laufe ihres Lebens mit dem Virus infizieren, ist die Gefahr auf Gebärmutterhalskrebs groß. 

Wie hängt das zusammen?

Wenn eine HPV-Infizierung vorliegt, dringt der Virus in Zellen ein, die den Gebärmutterhals auskleiden. In vielen Fällen schlägt daher der Körper selbst Alarm und wehrt sich gegen das Virus, indem er lebende Zellen tötet. Somit wird auch jede Zelle beseitigt, die von dem HPV-Virus befallen ist und der Körper heilt sich quasi selbst. Bei gesunden Frauen wird bei Anwesenheit des HPV-Virus der sogenannte "Zelltod" automatisch eingeleitet. Allerdings hat die Forschung der Universität Innsbruck gezeigt, dass diese Fähigkeit des Gebärmutterhalses bei manchen Frauen fehlt. Das heißt, die infizierten Zellen sterben nicht ab und das Virus kann sich vermehren. Oft werden die Zellen dabei so geschädigt, dass das Virus zu Krebs führen kann. 

Die Lösung: eine Impfung

Für das HPV-Virus gibt es mittlerweile eine sehr wirksame Impfung. Sie wird von den meisten gut vertragen und erzielt die gewünschte Wirkung auch noch Jahre nach der Impfung.  

"Unsere Ergebnisse bekräftigen, dass eine HPV-Impfung nicht nur vor einer Infektion mit dem Virus schützt, sondern auch vor Gebärmutterhalskrebs",

erklärt die Molekularmedizinerin Chiara Herzog, die auch an der Studie der Universität Innsbruck beteiligt war. Vor allem in jungen Jahren ist die HPV-Impfung sinnvoll. Deshalb hat die Stadt Innsbruck eine gratis Impfaktion geplant. Am 1. März können sich Mädchen und auch Buben im Alter von neun bis 21 Jahren kostenlos im städtischen Gesundheitsamt von 13.30 bis 16.00 Uhr impfen lassen.

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Chiara Herzog und Martin Widschwendter von der Universität Innsbruck | Foto: Universität Innsbruck
Eine HPV-Infektion kann in manchen Fällen zu Gebärmutterhalskrebs führen. | Foto: Universität Innsbruck
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