Digitaler Donnerstag

Eine künstliche Intelligenz, die Kunst erschafft?

Über künstliche Intelligenz oder im Englischen kurz "AI" genannt, haben wir beim Digitalen Donnerstag bereits einmal gesprochen. Jetzt wollen wir uns mit einer ganz speziellen künstlichen Intelligenz befassen: Dall-E, die Intelligenz, die Kunst (?) herstellen kann.

TIROL. Grundsätzlich ist Dall-E, einerseits eine Anlehnung an den berühmten Surrealistischen Künstler Salvador Dali und andererseits an den Pixar-Film Wall-E, eine künstliche Intelligenz, wie sie im Buche steht. Es ist ein neuronales Netzwerk, das sich in einer bestimmten Tätigkeit spezialisiert hat. In diesem Fall ist es, aus Beschreibungen Bilder zu erstellen. Bereits seit 2021 existiert das Programm. 
Dall-E verwendet die Methode des Deep Learnings (mehr zu künstlicher Intelligenz, erfährst du HIER). Deep Learning ist ein Teilgebiet von Machine Learning. Diese Lernmethode richtet sich nach der Funktionsweise des menschlichen Gehirns und resultiert in der Fähigkeit eigener Prognosen oder Entscheidungen. 

Wie funktioniert Dall-E?

Geben wir bei dem Programm Stichwörter ein, generiert Dall-E daraus Bilder. Dazu greift das Programm auf sämtliche verfügbaren Bilder im Internet zurück und setzt daraus ein eigenes Bild zusammen. Um die KI zu trainieren, wurde sie mit Millionen von Bildern aus dem Netz und deren jeweiligen Beschriftungen gefüttert. So lernt das Programm nach und nach, wie Bilder und Fragmente davon sprachlich zu deuten sind, beziehungsweise wie welches Wort in welches Bild übertragen werden kann.

Dall-E kann sowohl fotorealistische Bilder von echten Bildern darstellen aber auch real existierende Objekte oder Gemälde. Ein Feature was oft für Belustigung sorgt, ist das manipulieren von Bildern oder umarrangieren. 

Kann ich Dall-E ausprobieren?

Die offizielle Seite von Dall-E ist als "Normalperson" leider nicht zur freien Verfügung. Jedoch kann man ganz einfach das Web-Tool Dall-E Mini testen. Dies ist eine etwas "abgespeckte" Version des Originals, dafür bekommt man aber ohne große Umwege neun Bildergebnisse innerhalb von 1-2 Minuten.
Unser Ergebnis beim Test:

Stellt Dall-E Kunst her?

Sind die Kreationen von Dall-E aber eine Gefahr für KünstlerInnen oder Grafik-Designer? Noch ist das Programm wohl nicht voll ausgereift, als dass es die Arbeit von Menschen ersetzten könnte. Doch schon bald könnte es soweit sein, dass echte sowie künstlich geschaffene Bilder kaum noch zu unterscheiden sind. 
Zwar ist es faszinierend, dass Zeichnungen, Bilder und Fotos von Gegenständen rein aus Textbefehlen wie aus dem Nichts entstehen, doch wirft es einige kunsthistorische Fragen auf. Kann man bei einer künstlichen Intelligenz von bildnerischer Gestaltung oder gar Intention reden? Wem gehört am Ende die Urheberschaft der Bilder? Und was ist am Ende überhaupt Kunst?
Die Debatte wird wohl erst richtig Anlauf nehmen, sobald tatsächlich Jobs von der künstlichen Intelligenz bedroht sind. Am Ende bleibt es zum jetzigen Standpunkt wohl jedem selbst überlassen, wie er Kunst interpretiert und ob er Werke von Dall-E als Spielerei oder als tatsächliches Kunstwerk wahrnimmt. 

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