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Gemeinsam für mehr Sicherheit am Schulweg

Ein Schulwegtraining ist für Kinder unerlässlich.  | Foto: ÖAMTC / APA-Fotoservice / Martin Hörmandinger
  • Ein Schulwegtraining ist für Kinder unerlässlich.
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TIROL. Für viele Kinder heißt es nächste Woche wieder „Ab in die Schule“. Dass der Weg dorthin nicht immer ungefährlich ist, zeigt die Unfallstatistik. Der ÖAMTC klärt daher auf, welche „versteckten“ Risiken es gibt und wie Eltern, Kinder und Lenker gemeinsam für mehr Sicherheit am Schulweg sorgen können.

510 Verkehrsunfälle ereigneten sich 2019 mit Kindern auf ihrem Schulweg. In Tirol waren es 47. Um Kinder auf ihrem Weg in die Schule bestmöglich zu schützen, müssen Eltern sie darauf vorbereiten. Ein Schulwegtraining ist gerade bei jungen Kindern unerlässlich. Auf was man dabei achten sollte, erklärt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger: "Kinder ticken anders – sie haben ein kleineres Sichtfeld, eine verlängerte Reaktionszeit und es kann zu Fehlinterpretationen kommen – und folglich zu brenzligen Situationen." Die Expertin appelliert: "Unbedingt erforderlich sind auch die Rücksichtnahme und das Verständnis anderer Verkehrsteilnehmer. Insbesondere Lenker sind aufgefordert, geduldig zu sein und klare Signale zu geben, um einerseits Missverständnisse und andererseits Stress bei Kindern zu vermeiden."

Blickkontakt, Gesten oder Blinkerzeichen können falsch gedeutet werden

Nachdem die „Basics“, wie die sicherste Strecke oder umsichtiges Schauen, fest sitzen, ist es sinnvoll, besondere Herausforderung zu besprechen. "In bestimmten Situationen, wie z. B. beim Blickkontakt mit Lenkern kann es zu Fehlinterpretationen bei Kindern kommen. Jüngere Kinder erkennen nicht klar, ob sie gesehen wurden. Dunkle Sonnenbrillen des Lenkers oder Helme mit abgedunkeltem Visier erschweren Kindern die Erfassung der Blickrichtung zusätzlich", warnt die ÖAMTC-Expertin. "Solche Situationen sollte man den Kindern erklären und Lösungen mitgeben, wie z. B. immer abwarten, bis das Fahrzeug tatsächlich stehen geblieben ist." Lenker sollten sich bewusst sein, dass ihre Blicke und Gesten von Kindern nicht eindeutig erkannt werden können. Sie sollten daher immer anhalten, wenn sie bemerken, dass ein Kind die Fahrbahn queren möchte.

Auch Blinkzeichen von Autos können Kinder mangels Erfahrung und Überblick leicht fehlinterpretieren, z. B. ein Zufahren zum Parkplatz, auch ein Abbiegen nach einem Zebrastreifen kann große Missverständnisse und ein plötzliches Loslaufen auslösen.

„To-dos“ am Schulweg

  • Kein Smartphone: "Eine der häufigsten Ursachen für Schulwegunfälle im Vorjahr war Unachtsamkeit bzw. Ablenkung, knapp 29 Prozent der Unfälle waren darauf zurückzuführen. Dabei spielt auch das Smartphone eine wichtige Rolle – und besonders Kinder sind davon oftmals wie hypnotisiert", sagt die ÖAMTC-Expertin. "Auf dem Weg in die Schule gehört es daher unbedingt in die Schultasche."
  • "Sicherheitsblicke": Die Ampel gibt wichtige Signale – aber nur ihr Licht zu fixieren, kann gefährlich sein. "Aufgrund ihres noch eingeschränkten Gesichtsfeldes können Kinder seitlich nahende Gefahren nicht gut 'aus den Augenwinkeln' erkennen: Auch bei grüner Ampel sollten sie daher den Pendelblick nach rechts und links anwenden", rät Seidenberger. "Das Gleiche gilt für Verkehrsinseln – hier sollten Kinder stehen bleiben und in beide Richtungen schauen."
  • Auf sich selbst achten:"Sind Kinder in einer kleinen Gruppe unterwegs, gibt ihnen das oftmals eine trügerische Sicherheit. Sie sollten sich allerdings nicht blindlings an ihre Freunde anhängen und ‚mittrotten‘, sondern selbst schauen und aufpassen", sagt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin.
  • Stolz auf richtiges Tun: Wenn sich andere Verkehrsteilnehmer nicht richtig verhalten und z. B. bei Rot über die Straße gehen, sollten Eltern den Kindern erklären, dass sich diese Personen in Gefahr begeben und die Kinder stolz sein können, das richtige Verhalten zu kennen und anzuwenden.

Weitere hilfreiche Infos für einen sicheren Schulweg finden Eltern unter www.oeamtc.at/schulweg.

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