Corona Tirol
Nachsorge nach schwerer Erkrankung entscheidend
TIROL. Ein Team der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin II (Direktor: Günter Weiss) hat in einer prospektiven Studie erstmals die Langzeitfolgen von COVID-19 an stationär versorgten PatientInnen untersucht. Nun wird eine erfreuliche Zwischenbilanz präsentiert, die die positiven Effekte einer langfristigen und interdisziplinären Nachsorgen von schwer erkrankten Covid-19 Patienten nachweist.
Beobachtungsstudie mit 86 stationieren Corona-Patienten
Das Team aus der Inneren Medizin konnte in einer Beobachtungsstudie mit 86 hospitalisierten Corona-PatientInnen eine systematische Bewertung der Folgeschäden an der Lungen vornehmen. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit aus Pneumologie, Infektiologie und Radiologie wurde deutlich, dass ein Großteil der Lungenveränderungen reversibel ist.
Die Schäden der Lunge konnten noch sechs Wochen nach Entlassung der offiziell Genesenen festgestellt werden, diese reichten von leichten bis zu mittelgradigen Atemwegs-Symptomen, aber auch bis zu anhaltender Auffälligkeiten des Lungengewebes.
„55 Prozent der hospitalisierten COVID-19-PatientInnen zeigten auch sechs Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus anhaltende körperliche Beeinträchtigungen“,
beschreibt LungenspezialistInnen Löffler-Ragg ein zentrales Ergebnis der Studie.
Folgen einer Corona-Erkrankung
Besonders die Kurzatmigkeit (50 Prozent der PatientInnen) stellte eine Belastung dar, 15 Prozent der Studienteilnehmer klagten über andauernden Husten.
Sechs Wochen nach der Krankenhausentlassung zeigen sich im CT bei 88 Prozent der PatientInnen anhaltende leicht- bis mittelgradige strukturelle Veränderungen der Lunge. Glücklicherweise bilden sich diese im längeren Zeitverlauf bei den meisten PatientInnen zurück.
Es gibt derzeit keine Hinweise auf fortschreitende Lungenschäden, wie etwa zunehmende Vernarbungen. Ob die Veränderungen in der Lunge und die damit verbundene Einschränkung der Lungenfunktion vollständig abklingen werden, ist aktuell noch nicht zur Gänze zu beantworten und wird in weiteren Untersuchungen analysiert werden.
Gute Nachsorge entscheidend
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Studie bezieht sich auf die Nachsorge der Corona-Genesenden. Vor allem IntensivpatientInnen, die stark mit der Erkrankung zu kämpfen hatten, profitierten von der intensiven Nachbetreuung im Reha-Zentrum Münster.
„Erste Erfahrungen zeigen, dass die bei der Entlassung aus der Klinik diagnostizierten Beeinträchtigungen der Lungenfunktion durch eine langfristige und spezifische Rehabilitationstherapie deutlich verbessert werden können“,
schließt Sabina Sahanic aus dem Studienteam, die die Ergebnisse beim ERS-Kongress vorstellt.
Nach weiteren sechs und auch zwölf Monaten sollen erneut Nachfolgeuntersuchungen stattfinden und neue Erkenntnisse liefern.
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