Weihnachten in Tirol
Warum beschenken wir uns zu Weihnachten?
Zu Weihnachten gibt es Geschenke, so kennen wir das von klein auf. Doch woher kommt der Brauch des Beschenkens zu Weihnachten?
Ursprünglich wurde mit der Bescherung im christlichen Sinne am 6. Dezember der Heilige Nikolaus geehrt. Kinder erhielten kleine Gaben vom unsichtbaren Gabenbringer. Doch noch vor Symbolfiguren wie dem Heiligen Nikolaus, dem Weihnachtsmann oder dem Christkind beschenkten sich die Menschen im Winter einander.
Das Schenken an sich ist fest im Christentum verwurzelt. Das Wort kommt von "Ausschenken" und stammt aus dem Mittelalter, wo es beschrieb, wie durstige Wanderer mit Wasser versorgt wurden. Durch das Neigen des Wasserkruges nämlich, das senken, konnte das Wasser geteilt werden. Dieses Teilen muss aber nichts Materielles sein. Es bedeutet im christlichen Sinne, sich einem Menschen zuzuwenden und Nächstenliebe zu zeigen, also "Liebe schenken".
Der Anfang der Weihnachtsgeschenke
Bereits im alten Rom gab es eine Art Geschenke-Winter. Die Staatsbeamten erhielten Geschenke vom Volk, die Sklaven vom Besitzer. Bei heidnischen Völkern besänftigte man zur Wintersonnenwende Dämonen und Wettergötter mit Geschenken.
Generell hat das Schenken eine Symbolik der Großzügigkeit und Wertschätzung in der Menschheitsgeschichte. Diese Symbolik scheint vor allem in der dunklen Jahreszeit vonnöten zu sein. Hier werden Geschenke gerne gegeben und mit großer Freude angenommen.
Das wohl berühmteste Beispiel für vorbehaltloses Schenken findet sich in der Bibel: Denn schon dem in der Krippe liegenden Jesuskind überbringen die Heiligen Drei Könige Geschenke in Form von Gold, Weihrauch und Myrrhe
Der Trend des Weihnachtsgeschenks
Dass wir heute Weihnachtsgeschenke unter dem Christbaum liegen haben, liegt vor allem an dem Reformator Martin Luther. Dieser schaffte in protestantischen Gebieten alle Heiligen ab und versuchte dies auch beim Brauch des heiligen Nikolaus. Da dieser aber so beliebt war, brauchte es eine andere "Finte", denn gegen einen Obst und Nüsse verteilenden Heiligen kommt man nur mit Geschenken zu Weihnachten an. Vor der Reformation gab es keinen Weihnachtsbaum oder Schmuck. Es wurde lediglich in der Kirche gefeiert und zu Hause gab es ein besseres Essen als sonst, das war alles.
Im Laufe der Jahrhunderte hatte sich Weihnachten und mit ihm die Art des Schenkens gewandelt. Früher schenkte man Sachen für den Alltag, wie warme Winterkleidung oder Haushaltsdinge. Heute schenkt man sich (zum Glück) nicht nur Nützliches.
Geschenke für die Kinder
Vor allem für Kinder ist Weihnachten ein wortwörtliches Fest. Denn für sie liegen die meisten Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Monatelang warten sie mal mehr mal weniger geduldig auf die Bescherung zu Weihnachten.
Briefe ans Christkind werden geschrieben und Weihnachtslieder oder -gedichte geübt.
Die Freude am Schenken ist inzwischen selbst über die christliche Gemeinschaft hinaus ein Trend geworden. Auch Erwachsene machen sich gegenseitig Geschenke zu Weihnachten. Zu keinem anderen Zeitpunkt im Jahr wird derart gerne und viel geschenkt wie zu Weihnachten.
2021 war die Kaufkraft in Österreich was Weihnachtsgeschenke betrifft allerdings geschwächt. Weihnachtsmärkte, die sonst etwa 65 Prozent des Umsatzes am Weihnachtsgeschäft ausmachten, wurden abgesagt oder mit starken Sicherheitsvorkehrungen belegt. Mit einem Umsatzeinbruch um 40 Prozent auf 60 Millionen Euro waren die Weihnachtsmärkte (inklusive Gastronomie) die größten Verlierer der Krise. Beim Schenken sind die Österreicher durchaus großzügig – daran änderte auch die Corona-Pandemie 2021 wenig. Im Schnitt werden pro Person jedes Jahr etwa 450 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgegeben (statista.com). Damit liegt Österreich in puncto Weihnachtsausgaben noch vor Ländern wie Spanien, Deutschland, Polen oder Italien.
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