Natur in Tirol
Was machen Bienen im Winter?
- Was machen die fleißigen Bienen eigentlich im Winter? Wir gehen der Sache auf den Grund!
- Foto: Pixabay/czu_czu_PL (Symbolbild)
- hochgeladen von Lucia Königer
Der Winter ist in Tirol eingezogen und die Tierwelt hat sich größtenteils zurückgezogen. Doch was machen eigentlich die fleißigen Bienen in Winter? Wie verhalten sich die Völker und wie kann ich ihnen durch den Winter helfen?
Der Winter ist eine harte Zeit für die Bienen. Pollen und Nektar gibt es nicht, dazu kommen die kalten Temperaturen. Es gibt die unterschiedlichsten Methoden, wie sich die Bienenarten auf diese Jahreszeit angepasst haben.
Viele Bienen überleben den Winter nicht
Die meisten Bienen, die bei uns im Sommer um die Blüten fliegen, überleben den Winter nicht. Honigbienen ziehen ab September aus ihren Eiern sogenannte Winterbienen. Sie sind etwas "härter im nehmen" und können den Winter überstehen. Allerdings kommen nicht so viele Winterbienen wie Sommerbienen auf die Welt, denn im Winter ist ein Honigbienenvolk nur ungefähr halb so groß. Sie überwintern gemeinsam als Volk in ihrem Stock, dort bilden sie eine sogenannte Wintertraube. Dabei sitzt die Königin in der Mitte. Um sie herum findet man die anderen Bienen, die durch spezielle Muskelbewegungen für eine Temperatur von circa 15 °C bis 25 °C sorgen. Dabei wechseln sie ständig ihre Plätze, sodass jede mal weiter außen und mal weiter innen sitzt.
Die Honigbienen sind aber nicht mit allen anderen Bienenarten gleichzusetzen. Wildbienen haben zum Beispiel die unterschiedlichsten Strategien entwickelt, um auch im Folgejahr eine Generation heranziehen zu können. Die meisten Wildbienenarten erwartet im Herbst der Tod. Die nächste Generation überwintert als Ei, Larve oder Puppe.
Hummeln bilden kleine Völker mit etwas über 100 Tieren, von denen im Herbst ebenfalls alle bis auf die neue Jungkönigin sterben. Diese überwintert allein, zum Beispiel in verlassenen Mäusenestern, und gründet im folgenden Frühjahr ein neues Volk.
Holzbienen überwintern allein oder in kleinen Gruppen in ihren selbstgebauten Nestern, Baumhöhlen oder Spalten. Die Keulhornbienen alle gemeinsam, Männchen und Weibchen. Sie suchen sich ihr Winterquartier in hohlen Stängeln.
- Die meisten Bienen, die bei uns im Sommer um die Blüten fliegen, überleben den Winter nicht.
- Foto: Pixabay/maria-anne (Symbolbild)
- hochgeladen von Lucia Königer
Winterschlaf bei Bienen?
Lediglich gleichwarme Tiere, also Vertreter von Säugetieren oder einige Vögel können sich in den Zustand des Winterschlafs versetzen. Honigbienen gehören nicht zu den gleichwarmen, sondern zu den wechselwarmen Tieren, sie können also keinen Winterschlaf halten.
Doch auch sie fahren ihren Stoffwechsel minimal herunter, fliegen kaum noch aus und begeben sich in eine Art Winterruhe. Trotzdem bleiben sie den ganzen Winter aktiv, sie müssen nämlich den Bienenstock warm halten. Theoretisch kann man also an wärmeren Tagen im Januar Bienen fliegen sehen. Diese "Ausflüge" nutzen sie für einen Reinigungsflug und unter Umständen zum Pollen sammeln von Winterblühern.
Bienen im Winter füttern und unterstützen?
Was Bienen im Winter essen unterscheidet sich ebenfalls von Art zu Art. Honigbienen sind im Winter aktiv und brauchen deswegen ausreichend Nahrungsreserven. Wer zum Beispiel ein eigenes Bienenvolk besitzt und im Sommer geerntet hat, muss das Bienenvolk im Winter füttern. Meistens handelt es sich hier um Zuckerwasser.
Wildbienen hingegen nehmen im Winter keine Nahrung zu sich. Aber wir können trotzdem aktiv werden, um ihnen in der kalten Jahreszeit zu helfen:
- Blumenwiesen, Beeren- und andere Sträucher sowie hohle Stängel von sommergrünen Stauden und einjährigen Pflanzen erst im Frühjahr schneiden (sie sind oft Winterquartiere für Wildbienen)
- Sorgt für ein durchgängiges Nahrungsangebot für die Bienen
- Haufen mit Laub und Totholz einfach mal liegen lassen. Das erleichtert den Bienen aber auch vielen anderen Tieren im Garten das Überwintern
- Richtige Insektenhotels können den Tieren ebenfalls helfen
Das sind zumindest ein paar Tipps, wie man Bienen im Winter unterstützen kann. Die beste Unterstützung ist aber immer noch, ihnen im restlichen Jahr gut "unter die Flügel" zu greifen. Heißt also, ihnen ein gutes Nahrungsangebot zur Verfügung stellen.
Eine Biene im Winter gefunden – Was muss man beachten?
Wie bereits erwähnt, kann man an wärmeren Wintertagen, durchaus Bienen fliegen sehen. Bei diesen Ausflügen der Bienen kann es allerdings vorkommen, dass die Bienen genug Energie für den Start haben, sie diese aber recht schnell verbrauchen. Dazu kann einen schlechte Witterung den Heimflug erschweren.
Wer also im Winter eine Biene im Haus hat, die kraftlos wirkt, kann sie mit einem Teller Honig oder Zuckerwasser an einen Ort mit mindestens 15° setzen. Sie kann sich aufwärmen und genug Energie für den Heimflug tanken.
Es kann jedoch auch vorkommen, dass kranke Bienen den Stock verlassen, um außerhalb des Stockes zu sterben. Wenn man eine solche Biene im Winter gefunden hat, können auch Zuckerwasser und Wärme nicht mehr helfen.
Wer in einem geschützten Mauerspalt eine überwinternde Wildbiene findet, sollte das Tier am besten in Ruhe lassen, damit es möglichst nicht gestört wird.
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