AK Tirol
"Nein zu Gigalinern"

"Staus von Dutzenden Kilometern Länge sind jetzt schon vorprogrammiert, Gigaliner würden das Problem zusätzlich verschärfen." so Zangerl | Foto: Land Tirol/ bildbox.com
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Am 12. März steht die Entscheidung des EU-Parlaments in Straßburg bezüglich der Zulassung von Gigalinern an, das sind außergewöhnlich große Lastwagen mit einem Gewicht von bis zu 60 Tonnen und einem maximalen Ladevolumen von 157 Kubikmetern. Diese überdimensionierten Fahrzeuge übertreffen herkömmliche Lastwagen in vielerlei Hinsicht, insbesondere in Bezug auf ihre Länge. Es wird über die potenzielle Einführung dieser Gigaliner auf den europäischen Straßen abgestimmt.

TIROL. Mit einer Länge von 25,25 Metern übertreffen diese Fahrzeuge normale Lastwagen um 9 Meter. Aufgrund ihrer beeindruckenden Größe und Masse sind bedeutende Herausforderungen für das österreichische Straßennetz zu erwarten. „Um das Straßennetz zu adaptieren, würde es nur grob geschätzt an die 8 Milliarden Euro benötigen, Geld, das vom Steuerzahler geholt wird“, hält AK Präsident Erwin Zangerl fest. Doch es geht hier nicht nur um finanzielle Belastungen, es geht auch um die Belastung der Lebensqualität, vor allem im transitgeplagten Land Tirol, sowie um das Klima an sich. „Die Transitbelastung steigt weiter, dies belegen die aktuellen Zahlen. Wenn sich die Interessen der Frächter-Lobby durchsetzen, wird es keine Verlagerung des Lkw-Verkehrs auf die Schiene geben. Damit kann man das Milliarden-Projekt Brennerbasistunnel zum größten Radweg Europas umfunktionieren, weil niemand die Schiene nutzen wird, weil er nicht muss. Und das wäre das Einzige, das das Klima wirklich entlasten würde“, stellt Zangerl klar.

In Straßburg wird entschieden

Seit Jahren wird in Europa der Wunsch nach immer größeren Transportmöglichkeiten auf der Straße laut. Nun steht in Straßburg die Entscheidung an, ob künftig sogenannte Gigaliner auch auf den Straßen Österreichs zugelassen werden sollen. Dabei scheint die Vernachlässigung von Verkehrssicherheit, Bürgerinteressen und sogar Umweltschutz als nebensächlich betrachtet zu werden. Die Probleme, die sich durch die bevorzugten Riesen-Lkw der Frächter-Lobby ergeben, sind jedoch vielfältig.

Auch das Argument des Klimaschutzes lässt Zangerl nicht gelten, im Gegenteil: Dem Ziel der Verlagerung auf die Schiene würde aufgrund des massiven Lobbyings der Frächter entgegenwirkt. | Foto: Friedle
  • Auch das Argument des Klimaschutzes lässt Zangerl nicht gelten, im Gegenteil: Dem Ziel der Verlagerung auf die Schiene würde aufgrund des massiven Lobbyings der Frächter entgegenwirkt.
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Zum einen ist das österreichische Straßennetz nicht auf derart lange Lkw ausgerichtet. Auch die Brücken im Nord-Süd-Transit durch Tirol sind nicht für so hohe Gewichte geeignet, ebenso fehlt es an weiterer Infrastruktur wie Parkplätzen, Nothaltebuchten oder Bergungsgeräten. „Wie das jüngste Schnee-Chaos auf der Brennerstrecke gezeigt hat, funktioniert das System nicht einmal bei normalen Lkw. Vom Zustand der Luegbrücke ganz zu schweigen“, so die Kritik von AK Präsident Erwin Zangerl. Staus von Dutzenden Kilometern Länge sind jetzt schon vorprogrammiert, Gigaliner würden das Problem zusätzlich verschärfen. Das für diese Fahrzeuge nicht ausgerichtete Verkehrsnetz zu adaptieren, wird zu einer finanziellen Herkulesaufgabe auf Kosten der Steuerzahler werden, warnt Zangerl.

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Auch das Argument des Klimaschutzes lässt Zangerl nicht gelten, im Gegenteil: Dem Ziel der Verlagerung auf die Schiene würde aufgrund des massiven Lobbyings der Frächter entgegenwirkt. | Foto: Friedle
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