Pflege in Tirol
Abschiebe-Schutz von Asylwerbern in Mangelberufen gefordert
TIROL. Der aktuelle Tirol-Besuch des Bundeskanzlers gibt dem Grünen Integrationssprecher Kaltschmid Anlass zur Kritik. Kurz' an den Tag gelegte "Ignoranz", wie es Kaltschmid bezeichnet, bezüglich der von Abschiebung bedrohten AsylwerberInnen, die sich in einer Ausbildung in einem Mangelberuf befinden, sei eine schlechte Antwort auf den drohenden Pflegemangel. Derselben Meinung ist auch SPÖ-Yildirim, die diesbezüglich einen Antrag im Nationalrat einbringen wird.
Pflegekräfte in Tirol dringend benötigt
Dass der Bundeskanzler nicht auf die aktuellen Abschiebungen in Tirol eingeht, ist für Kaltschmid reine Ignoranz. Die Fälle von Rabiatu Yusufu und Mohammad Haroon sind bekannt: Sie machen in Tirol eine Ausbildung im Pflegebereich und sind von der Abschiebung bedroht. Angesichts der benötigten Pflegekräfte in Tirol und dem wachsenden personellen Mangel, ist dieser Schritt kontraproduktiv.
„Wir brauchen diese Menschen dringend und sie brauchen uns. Statt also eine lose-lose Situation zu schaffen, sollten wir das in eine win-win Situation drehen",
so Kaltschmid.
Er forderte eine Lockerung der Rot-Weiß-Rot Karte und die Aufnahme der Pflegeberufe in die Lehrberufs-Liste. Aus Grüner Sicht müsse außerdem endlich der Bartenstein-Erlass fallen, der Asylwerber*innen der Möglichkeit beraube bereits während ihres Verfahrens zu arbeiten und damit auf finanziell eigenen Beinen zu stehen.
Rückenwind von SPÖ
Dass Auzubildende in Pflegeberufen vor Abschiebung geschützt werden müssen, ist auch die Meinung der Tiroler SPÖ-NRin Yildirim. Auch sie kritisiert das Vorgehen der Bundesregierung und des Bundeskanzlers.
Aufgrund dessen wird die SPÖ einen Antrag auf Ausweitung eines Abschiebestopps von Lehrlingen auf Auszubildende in Pflegeberufen einbringen, lässt Yildirim verlauten.
„Pflegeheime können ganze Stationen nicht besetzen, weil die MitarbeiterInnen in der Pflege fehlen. Die Bundesregierung legt sich aus populistischen Gründen selbst Steine in den Weg",
untermauert Yildirim die Notwendigkeit einer Änderung.
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