Frauen in Tirol
Antifeminismus – Meldestelle soll Betroffenen helfen

v. l.: LRin Daniela Gutschi (Salzburg), LRin Eva Pawlata (Tirol), LRin Katharina Wiesflecker (Vorarlberg), LRin Sara Schaar (Kärnten) und LRin Juliane Bogner-Strauß (Steiermark). | Foto: © Land Vorarlberg/C.Hefel
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  • v. l.: LRin Daniela Gutschi (Salzburg), LRin Eva Pawlata (Tirol), LRin Katharina Wiesflecker (Vorarlberg), LRin Sara Schaar (Kärnten) und LRin Juliane Bogner-Strauß (Steiermark).
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Vor Kurzem fand in Vorarlberg die Landesfrauenreferentinnen-Konferenz statt. Tirol brachte bei der Konferenz einen Antrag auf eine Meldestelle für Antifeminismus ein. 

TIROL. Eine Meldestelle für Antifeminismus? Viele können sich darunter wohl wenig vorstellen. Doch Antifeminismus begegnet uns tatsächlich immer häufiger in unserem Alltag. Er reicht vom Sexismus über Frauenfeindlichkeit bis hin zur Ablehnung der Gleichberechtigung von Homosexuellen und Transpersonen. 
Antifeminismus bedeutet, feministische Anliegen und Positionen pauschal, aktiv und oft organisiert zu bekämpfen oder zurückzuweisen, sei es als Individuum in Internet-Diskussionen, sei es in Parteien oder anderen Gruppierungen.

Auf Antrag Tirols sprachen sich die Bundesländer für die Einrichtung einer bundesweiten Meldestelle für Antifeminismus aus.  | Foto: © Land Vorarlberg/C.Hefel
  • Auf Antrag Tirols sprachen sich die Bundesländer für die Einrichtung einer bundesweiten Meldestelle für Antifeminismus aus.
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Antrag auf Einrichtung einer Meldestelle

Eine Meldestelle für Antifeminismus soll Betroffene dabei unterstützen, ihr Recht auf Gleichstellung einzufordern. Zugleich können durch die Dokumentation von antifeministischen Vorfällen an einer ersten Anlaufstelle aktuelle Tendenzen aufgezeigt werden.

„Es ist traurige Realität, dass, seit es feministische Bestrebungen für Gleichberechtigung und Vielfalt gibt, auch Gegenströmungen dazu vorhanden sind. Antifeminismus richtet sich gegen die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, gegen die Auflösung vermeintlich traditioneller Familien und gegen eine diverse Gesellschaft mit vielfältigen Lebensentwürfen.",

erläutert Frauenlandesrätin Pawlata.

Wenn eine Meldestelle für Antifeminismus, nach deutschem Vorbild, eingerichtet würde, könnte man in Österreich das Bewusstsein dafür stärken, das Antifeminismus kein Kavaliersdelikt ist. 

"Sexismus im Alltag"

Antifeministische und sexistische Vorfälle sind in Tirol keinesfalls eine Seltenheit, wie die Ergebnisse der Studie "Sexismus im Alltag" verdeutlichen. 
Bei der vom Land Tirol in Auftrag gegeben Online-Befragung gaben drei Viertel der über 1.000 TeilnehmerInnen an, bereits Erfahrungen mit Sexismus gemacht zu haben – sei es im privaten Umfeld, dem öffentlichen Raum oder in sozialen Medien. 

Pläne für die Meldestelle

Die Meldestelle für Antifeminismus soll über die derzeitige im Bundeskanzleramt angesiedelte Hotline gegen Diskriminierung und Intoleranz hinausgehen, da sie sich auch an Betroffene von Sexismus und Frauen- und Queerfeindlichkeit richtet. Darüber hinaus soll sie auch organisierte antifeministische Ereignisse wie Veranstaltungen, Gesetzesreformen, öffentliche Auftritte, Äußerungen oder Veröffentlichungen mitumfassen und dokumentieren. Betroffene sollen in der Meldestelle beraten und bei Bedarf an die jeweils zuständigen weiteren (regionalen) Stellen weiterverwiesen werden.

Nachdem der Antrag für die Einrichtung einer bundesweiten Meldestelle für Antifeminismus im Rahmen der Landesfrauenreferentinnen-Konferenz beschlossen wurde, wird er nun der zuständigen Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien als Empfehlung vorgelegt.

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