Aktionstag Bildung
Gesamtschule? – Aber zuerst die "Glutnester löschen"

Am 15. Juni 2023 findet ein Aktionstag "Im Bildungswesen brennt's" statt. Kritik und Unterstützung kommt von vielen Seiten. | Foto: unsplash/Element5 Digital (Symbolbild)
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  • Am 15. Juni 2023 findet ein Aktionstag "Im Bildungswesen brennt's" statt. Kritik und Unterstützung kommt von vielen Seiten.
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Die ÖPU Tirol, Vertretung der Österreichischen AHS-LehrerInnen, und die FCG-Tirol, Fraktion Christlicher GewerkschafterInnen Tirol, warnen vor einem Ausbrennen des Bildungswesens. Zahlreiche Brennpunkte gäbe es, auf die es aufmerksam zu machen gilt. Umso mehr kritisieren sie die im Mittelpunkt stehenden Forderung des anstehenden Aktionstags nach einer Gesamtschule. Zuerst müsste man die Brennpunkte löschen.

TIROL. Eine ungeeignete und zu lange Lehrerausbildung, die schlechte Einführung in den Beruf statt des früheren Unterrichtspraktikums und nicht zuletzt erhebliche Verschlechterungen im neuen Lehrerdienstrecht. Und das alles vor dem Hintergrund des Lehrermangels. Das wären die zahlreichen Glutnester, die das Bildungswesen in Tirol langsam ausbrennen, so die ÖPU Tirol und FCG Tirol. Statt sich auf die Forderung nach einer Gesamtschule zu stürzen, sollte man sich diesen Problemen widmen, so die Forderung.

Kritik am Aktionstag

Am kommenden 15. Juni 2023 findet ein Aktionstag "Im Bildungswesen brennt's" statt. Die ÖPU Tirol und die FCG Tirol kritisieren und werfen vor, dass es den Organisatoren dabei nicht um die Sache selbst oder ein gemeinsames Auftreten aller LehrervertreterInnen über Fraktionsgrenzen hinweg oder um eine Lösung dieser Probleme gehe.
Sie würden nur ein Ziel verfolgen: die Gesamtschule.

"Bedauerlich, dass man ideologische Steckenpferde über die Lösung der aktuellen Probleme aller Kolleginnen und Kollegen stellt. Offensichtlich will man auf das Feuer aufmerksam machen, um dann - anstatt mit dem Löscheinsatz zu beginnen - einzig und allein die eigenen Ideen in den Mittelpunkt zu stellen.",

so der Vorwurf der Vertretung und Aktion.

Der anstehende Aktionstag wird kritisiert.  | Foto: unsplash/Thought Catalog (Symbolbild)

Matthias Hofer und Karl Digruber dazu:

„Bei diesem Aktionstag geht es offensichtlich nur darum, aufs brennende Haus zu zeigen, aber gar nicht um den Löscheinsatz selbst!“

SPÖ spricht sich hingegen für gleich Bildungschancen aus

In den Reihen der SPÖ begrüßt man den Aktionstag am 15. Juni. Sie sehen im aktuellen System eine deutliche Chancenungleichheit. Laut Statistik Austria legen rund 80 Prozent der Kinder mit Eltern, die akademisch gebildet sind, die Matura ab, wohingegen bei Kindern von Arbeiterinnen und Arbeitern gerade einmal 37 Prozent die Hochschulreife erreichen und überhaupt nur sieben Prozent von ihnen erlangen einen Master-Abschluss.

Die SPÖ Tirol unterstützt am Aktionstag die Kundgebung in Innsbruck am Landhausplatz mit ihren Teilorganisationen wie dem Renner-Institut – auch in der Forderung nach einer gemeinsamen, inklusiven Schule. Dass das funktioniert, würde die Gesamtschulmodellregion Zillertal demonstrieren, erklärt dazu SPÖ-Bildungssprecher Benedikt Lentsch:

„Jedes Kind in Österreich verdient dieselben Bildungschancen. In Tirol arbeiten wir deshalb am Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung und unterstützen Modellregionen für Gesamtschulen wie im Zillertal.“

Die Notwendigkeit für mehr Inklusion im Schulbereich betont ebenso die Innsbrucker SPÖ-Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr:

„Die gemeinsame, inklusive Schule führt Kinder in eine bessere Zukunft. Es wird Zeit, dass auch der Bund das anerkennt.“

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