argeSODiT
Keine Berücksichtigung der Anliegen aus dem Behindertenbereich
Der Dachverband der Organisationen für Menschen mit Behinderung, argeSODIT, fordert von den wahlwerbenden Parteien mehr Aufmerksamkeit für die Anliegen aus dem Behindertenbereich. Oder würden die Parteien einfach 10.000 WählerInnen vergessen?, fragt der Dachverband.
TIROL. Die Gruppe an Menschen, die dem Dachverband der Organisationen für Menschen mit Behinderung angehören, sind nicht nichts, so die mahnenden Worte von argeSODIT-Obmann Ludwig Plangger (MOHI Tirol). Eine sehr große Gruppe an Menschen würde mit ihren Anliegen von den anstehenden Landtagswahlen ungehört bleiben, so die Kritik des Dachverbands.
Anliegen im Wahlkampf zu wenig präsent
Die Hauptthemen im aktuellen Wahlkampf beziehen sich meist auf die Teuerungen, Klimaschutz oder auch leistbares Wohnen, doch die Anliegen von Menschen mit Behinderung kommen nie vor. Der dringliche Appell des argeSODIT an alle wahlwerbenden Parteien und die zukünftige Landesregierung: die Behindertenarbeit muss im Land strukturell stärker verankert und in allen Bereichen konsequent mitgedacht werden.
So erwartet man sich beim Brennpunkt-Thema Teuerungen oder Personalmangel umgehend nach der Regierungsbildung erste Schritte. Dazu Georg Willeit, Vorstandsmitglied der argeSODiT und Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol:
„Wir erbringen unsere Leistungen im Auftrag des Landes. Wenn die Tarife unsere Kosten nicht mehr decken und an allen Ecken Personal fehlt, müssen wir Angebote zurückfahren oder einstellen und laufen Gefahr, das Recht auf Teilhabe von Menschen mit Behinderungen einzuschränken.“
Leider würde dies in manchen Bereichen bereits der Fall sein. Angehörige und MitarbeiterInnen sind überlastet, was negative Folgen für die KlientInnen hat.
Was fordert die argeSODIT von der Politik?
Unter anderem fordert man beim Dachverband, dass die massiven Teuerungen in den Tarifen berücksichtigt werden. Außerdem müsse eine barrierefreie Beratungsoffensive über Zuschüsse gestartet werden.
Des Weiteren wünscht man sich eine Task Force zum Personalmangel im Sozialbereich und eine Aufnahmen der Behindertenarbeit in die Liste der Mangelberufe.
Was noch? Der Bedarfs- und Entwicklungsplan für die Tiroler Behindertenhilfe müsse in die Gänge kommen. Genau bedeutet das, dass er mit ausreichend finanziellen und personellen Ressourcen in der Beamtenschaft ausgestattet wird. Immerhin hätte sich die Tiroler Landesregierung im Tiroler Teilhabegesetzt §44 von 2017 dazu selbst verpflichtet.
Zu wenig Angebote
Wie Gabriela Ebner-Rangger, Geschäftsführerin des argeSODiT-Mitglieds IWO zusätzlich ausführt:
„Es gibt in Tirol keine zentrale Meldestelle, bei denen nicht gedeckte Bedarfe von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen gesammelt werden und keine systematische Erfassung von Angebotslücken. Nur Wartelisten bei den Organisationen selbst – und die sind lang!“
Der Mangel an Angeboten bestehe in allen Wohnbereichen, bei Angeboten für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf und in der psychiatrischen Versorgung.
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