Asyl in Tirol
Rasche Integration in den Arbeitsmarkt senkt Kosten für Transferleistungen

Stefan D. Haigner von der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW) verfasste eine Studie, die bezogen auf Tirol die Einwanderung und Integration von AsylwerberInnen und Asylberechtigten aus ökonomischer Perspektive und aus der Perspektive des Staates beleuchtet. Diese wurde gemeinsam mit LRin Gabriele Fischer präsentiert. | Foto: Land Tirol/Sidon
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  • Stefan D. Haigner von der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW) verfasste eine Studie, die bezogen auf Tirol die Einwanderung und Integration von AsylwerberInnen und Asylberechtigten aus ökonomischer Perspektive und aus der Perspektive des Staates beleuchtet. Diese wurde gemeinsam mit LRin Gabriele Fischer präsentiert.
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TIROL. Die Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung legte eine Studie vor, die belegt, dass die Integration von Asylwerbern und Asylberechtigten ein Vorteil für die heimische Wirtschaft ist.

Studie untersucht Einwanderung

Die Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW) untersuchte in einer Studie die wirtschaftlichen Folgen aus ökonomischer Sicht und aus Sicht des Landes Tirol. Gegenübergestellt wurden die Kosten des Staats für Asylwerber und jenen Abgaben, die diese im Laufe ihres Aufenthalts ins System eingezahlt haben, so Studienautor Stefan D. Haigner. Berücksichtigt wurden auch jene Abgaben, die sich aus dem gesamtwirtschaftlichen Konsum – beispielsweise Güter des täglichen Bedarfs – der Eingewanderten ergibt.

Vorteile für Wirtschaft und Staat

In den ersten Jahren erhalten asylberechtigte Personen im Schnitt mehr Gelder an Transferleistungen (rund 3,719 Euro) als sie an erwerbsbezogenen Steuern und Abgaben ins System einzahlen. Gleichzeitig führten aber die Ausgaben für Konsum zu einer Steigerung des Bruttoregionalprodukts in Tirol. Gleichzeitig stieg auch die Beschäftigung in Tirol. „Das bedeutet, dass die mit dem zusätzlichen Regionalprodukt und der zusätzlichen Beschäftigung verbundenen fiskalischen Rückflüsse höher sind als die Transfers, die die asylsuchenden und asylberechtigten Personen netto – also nach Abzug ihrer abgeführten Abgaben – vom Staat erhalten“, so Stefan D. Haigner.

Nach 13 Jahren sind alle Transferleistungen ausgeglichen

Bereits ab dem fünfte Jahr des Aufenthalts übersteigen die abgeführten Steuern und Abgaben die jährliche Summe an erhaltenen Transfers. „Das heißt, ab dem 5. Jahr sind asylsuchenden und asylberechtigten Personen jährliche Nettozahlerinnen und Nettozahler in das System“, führt Haigner. Nach mindestens 13 Jahren in Tirol, sind alle geleisteten Abgaben höher als die Summe der erhaltenen Transfers.
Auch aus den Reihen der SPÖ begrüßt man die Ergebnisse der Studie: "Die Ergebnisse zeigen, dass Migrantinnen und Migranten ihren Beitrag zum Erhalt unseres Sozialsystems leisten“, erläutert SP-Integrationssprecherin Elisabeth Fleischanderl.

Integration in den Arbeitsmarkt senkt Kosten für Transferleistungen

Die Studie der GAW zeigt aber auch, dass bei einem höheren Beschäftigungsausmaß auch die Transferleistungen sinken. Denn, so Haigner, führt eine rasche Integration in den Arbeitsmarkt zu niedrigeren Transferleistungen und gleichzeitig zu einer höheren Summe von Steuern und Abgaben an den Staat. Bezüglich der Lehre ergänzt SP-Fleischanderl: "Wir wollen diesen AsylwerberInnen auch weiterhin die Absolvierung einer Lehre in bestimmten Branchen mit Fachkräftemangel ermöglichen. Eine wirtschaftlich sinnstiftende und menschliche Lösung.“

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Stefan D. Haigner von der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW) verfasste eine Studie, die bezogen auf Tirol die Einwanderung und Integration von AsylwerberInnen und Asylberechtigten aus ökonomischer Perspektive und aus der Perspektive des Staates beleuchtet. Diese wurde gemeinsam mit LRin Gabriele Fischer präsentiert. | Foto: Land Tirol/Sidon
Studienautor Stefan D. Haigner und Soziallandesrätin Gabriele Fischer präsentieren die Ergebnisse der Studie über die ökonomische Effekte von AsylwerberInnen und Asylberechtigten in Tirol. | Foto: Land Tirol/Sidon
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