Tiroler Monitoringausschuss
Stellungnahme zur aktuellen Situation

Die Mitglieder des unabhängigen Tiroler Monitoringausschusses.
 | Foto: © Monitoringausschuss
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TIROL. Mit einer Stellungnahme will der Tiroler Monitoringausschuss auf die Problematik für Menschen mit Behinderung im Krisen- und Katastrophenfall aufmerksam machen. Gerade in der aktuellen Coronakrise haben vor allem Menschen mit Behinderung ganz besondere Herausforderungen zu bewältigen und mit Einschränkungen in ihrer Lebensführung zu kämpfen. 

Stellungnahme zur Situation

Bereits im Frühjahr 2020 gab es eine Stellungnahme zur Situation von Menschen mit Behinderung in der Coronakrise seitens des Tiroler Monitoringausschusses. Jetzt, fast ein Jahr seit Beginn der Pandemie, möchte man erneut Auskunft geben. 
Nach wie vor wirkt sich die Coronakrise auf Menschen mit Behinderung extrem belastend aus, wie Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses erläutert. Diese Menschen sind durch die notwendigen Kontaktbeschränkungen und Abstands- und Hygienevorgaben vor ganz besondere Herausforderungen gestellt.

Was sind die Problemfelder?

Durch die Coronakrise wurde ein gesamter Personenkreis, nämlich die Menschen mit Behinderungen zur "Risiko-Gruppe" erklärt, dem erhöhter Schutz und Fürsorge zuteilwerden sollte.

"Das hatte aber zur Folge, dass jahrzehntelang erkämpfte Rechte wie Freiheit, Selbstbestimmung, Inklusion und Teilhabe außer Kraft gesetzt wurden“,

so Kafka. 
Viele Betroffene empfanden die Einschränkung von Kontakten und Mobilität als besondere Belastung. Therapien, Arztbesuche, Sozialarbeit, Tagesstrukturen und Freizeitaktivitäten waren nur beschränkt oder gar nicht verfügbar, auch die Umstellung der Schule auf den Unterricht zu Hause stellte insbesondere Familien mit jungen Menschen mit Behinderungen vor große Herausforderungen. Ebenso erschwert war die berufliche Integration und Ausbildung. Es wird befürchtet, dass sich die coronabedingte Tendenz zur Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Behinderungen auch langfristig noch fortsetzen wird. Viele betreuende Angehörige waren oder sind zudem mit drohendem Arbeitsplatzverlust konfrontiert.

Was nun wichtig ist

Der Monitoringausschuss hält fest, dass nun eine flächendeckende barrierefreie Information über getroffene Maßnahmen entscheidend ist. Dies beinhaltet Übersetzungen in Gebärdensprache und Leichte Sprache sowie Untertitelung bei Videos.
In Zusammenarbeit mit der Tiroler Landesregierung werden Landes-Pressekonferenzen mittlerweile in Gebärdensprache live übersetzt. Seit April wird bei Pressekonferenzen zudem auch Schriftdolmetsch zur Verfügung gestellt.
So hat das Land Tirol inzwischen 52 Pressekonferenzen durch Gebärdendolmetsch übersetzt, davon 39 in Schriftdolmetsch transkribiert sowie auch Leicht Lesen-Inhalte auf der Homepage angeboten. 

Generell hält der Monitoringausschuss fest, dass man die Empfehlungen, die man aus den aufgezeigten Problemfeldern entwickelt hat, auf ein zukünftiges Krisen- und Katastrophenmanagement im Allgemeinen adaptierten sollte. 

HIER geht es zur offiziellen Stellungnahme

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