Radstrategie 2030
Tirol als Radland der Alpen?
Radfahren hat in Tirol einen Boom erlebt. Mit der Tiroler Radstrategie 2030 soll dem umweltfreundlichen Verkehrsmittel noch mehr entgegengekommen werden. Tirol will sich als führendes Radland der Alpen positionieren, so das erklärte Ziel der Landesregierung.
TIROL. Die Landesregierung hat mit der kürzlich festgelegten Radstrategie 2030 einen gesamtheitlichen Fahrplan zur Förderung des Radfahrens für die kommenden zehn Jahre beschlossen.
„Den Radlerinnen und Radlern möchten wir mit Hilfe dieses strategischen Fahrplans ein verbessertes Angebot machen, um auf das Fahrrad umzusteigen oder dieses im Alltag und in der Freizeit noch intensiver zu nutzen“,
betont LHStvin Felipe. 56 Prozent der Wege, die in Tirol mit dem Auto zurückgelegt werden, seien kürzer als fünf Kilometer und damit gut für den Radverkehr geeignet, hier bestehe weiter großes Potential.
Die Eckpunkte der Radstrategie 2030
In der Radstrategie wurden vor allem drei große Ziele definiert:
- Tirol fährt mehr Rad
- Die Erhöhung der Verkehrssicherheit für Radfahrende
- Die Entwicklung Tirols zu einem führenden Radland in den Alpen
Aktuell läuft eine Studie, bei der 5.000 Personen zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt werden. Bis Mitte September erwartet man die Ergebnisse. Begleitend zur Erhebung des Radverkehrsanteils sollen zukünftig auch die Verkehrsmenge noch genauer erhoben und deren Entwicklung beobachtet werden. Dazu werden automatische Zählstellen an strategisch ausgewählten Standorten in ganz Tirol errichtet, um die Verkehrsentwicklung im Radverkehr ab 2023 in aussagekräftiger Qualität zu erfassen.
Für die Sicherheit von RadfahrerInnen geht man den Bau von sicherer Infrastruktur und der Sichtbarmachung des Radverkehrs an.
Zehn verschiedene Handlungsfelder definiert
Die drei Kernziele kann man allerdings nur mit einem umfassenden Maßnahmenpaket erreichen. Diese Maßnahmen müssen dazu auch den Alltags-, sowie den Freizeitradverkehr umfassen. Dazu definierte die Landesregierung zehn Handlungsfelder:
- Radkultur: Um eine klare, positive Kommunikation und Information zum Thema Fahrrad zu erreichen, wird eine zentrale Informationsplattform aufgebaut, die in die Landeshomepage in geeigneter Form integriert werden soll.
- Planung und Raumordnung: Das Ziel ist eine tirolweit homogene und lückenlose Netzplanung, Alltags- und Freizeitradverkehr werden bestmöglich aufeinander abgestimmt.
- Infrastruktur: Das Radland Tirol bietet ein gut ausgebautes Radwegenetz, das zügiges, sicheres und attraktives Radfahren in Alltag und Freizeit ermöglicht.
- Vernetzte Radlogistik: Attraktive Möglichkeiten für die Vernetzung des Radverkehrs mit anderen Verkehrsmitteln werden forciert. Es erfolgt beispielsweise ein Ausbau von Radboxen, eine Förderung der Ausstattung von ÖPNV-Haltestellen und Mobilitätsknotenpunkten mit Fahrrad-Abstellanlagen sowie ein Ausbau des tirolweiten Leihangebots von Transporträdern.
- Orientierung – Leitsysteme & radrouting tirol: Ziel ist eine leichte, klare und komfortable Orientierung für Radfahrende auf allen Wegen durch analoge sowie digitale Angebote.
- Freizeit und Tourismus: Tirol positioniert sich als führendes Radsportland in den Alpen und bietet attraktive, qualitätsvolle Angebote für Freizeitaktivitäten von TirolerInnen und Gästen.
- Radfahrkompetenz: Radfahren will gelernt sein. Zahlreiche Angebote für unterschiedliche Zielgruppen sollen eine uneingeschränkte Teilnahme am Radverkehr ermöglichen.
- Vernetzung und Kooperation: Das Radland Tirol ist auf allen Ebenen gut vernetzt und baut die landesinterne, österreichweite und grenzüberschreitende Kooperationen weiter aus.
- Zuständigkeiten und Vorbildfunktion: Das Ziel ist eine Stärkung des Radverkehrs auf allen Ebenen. Die Stabsstelle Radland Tirol als zentrales Gremium koordiniert die wesentlichen Radverkehrs-Belange in der Landesverwaltung und sorgt für eine laufende Abstimmung mit allen SystempartnerInnen.
- Datengrundlage und –management: Eine aussagekräftige Datengrundlage ist für alle Planungen im Bereich Radverkehr essentiell. Dazu werden regelmäßige Mobilitätserhebungen durchgeführt.
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