Rat auf Draht
Wie man mit Kindern über Krieg spricht

Die Nachrichten die derzeit um die Welt gehen, machen nicht nur vielen Erwachsenen sondern ganz besonders auch Kindern und Jugendlichen Angst. | Foto: Pixabay/192635
  • Die Nachrichten die derzeit um die Welt gehen, machen nicht nur vielen Erwachsenen sondern ganz besonders auch Kindern und Jugendlichen Angst.
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TIROL. Bilder und Berichte über den Kriegsausbruch in der Ukraine gehen auch an Kindern und Jugendlichen nicht spurlos vorbei. Die Rat auf Draht Elternseite gibt Tipps und Anregungen, wie man Kinder in dieser Situation am besten entlasten kann.

Die Bilder, Videos und Berichte aus der Ukraine, die in den letzten Tagen um die Welt gingen, schockieren und machen zutiefst betroffen. Sie können auch Angst machen. Vorallem für Kinder und Jugendliche ist es wichtig, dass sie in dieser Situation nicht alleine gelassen werden. „Besorgte Eltern haben sich bei uns (Anm: Rat auf Draht) gemeldet, weil sie wissen wollen, wie sie mit ihren Kindern über die aktuelle Situation sprechen können.“ Hier einige Anregungen, wie Sie Ihre Kinder unterstützen können:

Besprechen Sie das Geschehene

Auch wenn Eltern ihre Kinder vor den Geschehnissen schützen wollen, sollten sie nicht versuchen dem Nachwuchs die Situation zu verheimlichen – Kinder spüren sehr genau, wenn ihren Eltern etwas nahe geht und etwas passiert ist. Die Unsicherheit erzeugt nur noch mehr Angst. Es ist wichtig, mit Ihrem Kind ehrlich und altersentsprechend darüber zu sprechen.

Geben Sie kindgerechte Informationen

Für Kinder unter 10 Jahre sind Bilder in Nachrichten und Zeitungen generell nicht geeignet, da sie von ihnen noch nicht verstanden, eingeordnet und verarbeitet werden können. Trotzdem wollen sie wissen, was los ist. Es gibt spezielle Kinder-Nachrichten, die Informationen kindgerecht aufbereiten. Diese können Sie nützen, um sich mit dem Nachwuchs gemeinsam zu informieren oder selbst geeignete Worte zu finden.

Lassen Sie Nachfragen zu

Kinder haben oft ganz andere Ängste und Gedanken, als wir Erwachsenen. Fragen Sie nach, wie es Ihrem Nachwuchs im Speziellen damit geht bzw. was er wissen möchte. Beantworten Sie die Fragen wahrheitsgemäß. Wenn Sie etwas selbst nicht beantworten können, sagen Sie das ehrlich. Mit speziellen Kinder-Suchmaschinen können Sie gemeinsam nach kindgerechten Antworten suchen.
Auch Jugendliche sind von derartigen Ereignissen sehr betroffen. Schauen Sie die Berichterstattung gemeinsam, zeigen Sie ehrlich Ihre Gefühle und tauschen Sie sich aus. Bei Fragen können Sie auch miteinander recherchieren.

Vorsicht bei Gewaltvideos und Falschinformation

Es ist nicht auszuschließen, dass unter Jugendlichen auch schockierende Bilder und Videos über WhatsApp und Social Media geteilt werden. Fragen Sie nach und besprechen Sie mit Jugendlichen, dass solche Bilder sehr starke Gefühle auslösen können. Regen Sie an, sie sich gar nicht erst anzusehen und nicht weiterzuleiten. Sie sollen nicht auch noch anderen Angst machen! Immer wieder tauchen in den sozialen Medien auch Falschmeldungen auf. Mimikama bietet ein Online-Tool, das das Prüfen solcher Nachrichten einfacher macht.

Nachrichtenpausen einlegen

Aktuell sind die Medien natürlich voll von Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine. Es ist wichtig und gut, sich darüber zu informieren und ganz normal, dass man davon betroffen und mitgenommen ist. Schalten Sie die Nachrichten dazwischen bewusst auch ab, um zur Ruhe kommen zu können.

Auf der Rat auf Draht Elternseite finden Sie fachlich fundierte Information und individuelle Video-Beratung für Eltern und Bezugspersonen sowie konkrete Medientipps für Kinder. Für belastete Kinder und Jugendliche steht Rat auf Draht unter der Notrufnummer 147 rund um die Uhr, kostenlos und anonym zur Verfügung.

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