Offener Brief
Zahlreiche Forderungen zur Umsetzung der Mobilitätswende

Fridays For Future Tirol, Radlobby Tirol, Parents For Future Tirol und der Verein des österreichischen Klimarat der Bürger:innen Tirol haben einige Forderungen an die Landesregierung.  | Foto: Pixabay/stanvpetersen (Symbolbild)
2Bilder
  • Fridays For Future Tirol, Radlobby Tirol, Parents For Future Tirol und der Verein des österreichischen Klimarat der Bürger:innen Tirol haben einige Forderungen an die Landesregierung.
  • Foto: Pixabay/stanvpetersen (Symbolbild)
  • hochgeladen von Lucia Königer

Die Gruppierungen Fridays For Future Tirol, Radlobby Tirol, Parents For Future Tirol und der  Verein des österreichischen Klimarat der Bürger:innen Tirol haben sich kürzlich zusammengeschlossen, um die Tiroler Landesregierung endlich zur Umsetzung der Mobilitätswende aufzufordern.

TIROL. In einem offenen Brief wenden sich die Gruppierungen an die Tiroler Landesregierung, um die dringend notwendige Mobilitätswende voranzutreiben. 

ÖPNV Alternative in Tirol schwach ausgebaut

Die ÖPNV Alternative zum individuellen Autoverkehr wäre in Tirol im Vergleich zu den Nachbarländern weit schwächer ausgebaut. Die Forderungen nach verbesserter öffentlicher Mobilität und sicherem Fuß- und Radverkehr werden immer lauter.

"Das alles geschieht vor dem Hintergrund eines Klimakatastrophen- Sommers, der von Extremwetterereignissen und Hitzerekorden geprägt war und deutlich zeigte: Die Klimakrise ist auch in Österreich angekommen. Damit wurde die Überfälligkeit von wirksamem Klimaschutz noch deutlicher. Dennoch soll das Thema in der Klausurtagung der Tiroler Landesregierung am 11. und 12. September keinen Platz finden?"

fragen sich die Gruppierungen kritisch.

Die Forderungen nach verbesserter öffentlicher Mobilität und sicherem Fuß- und Radverkehr würden immer lauter werden. | Foto: BezirksBlätter
  • Die Forderungen nach verbesserter öffentlicher Mobilität und sicherem Fuß- und Radverkehr würden immer lauter werden.
  • Foto: BezirksBlätter
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Zwar hätte sich Tirol ehrgeizige Klimaziele gesetzt, doch ohne drastische CO2-Reduktion im Verkehrssektor sei man nicht erreichbar. Auch wissenschaftliche Studien würden belegen: Der Verkehr macht mit Abstand die höchsten Emissionen in Tirol aus. Laut dem Verkehrsbericht 2022 des Landes ist er "hauptverantwortlich für die generelle Emissionszunahme gegenüber 1990”.

Welche Forderungen werden an die Landesregierung gestellt?

Man fordert eine weitere Klausur im Herbst, die mit einem breiten Diskurs startet und einen Anstoß gibt, um die Mobilitätswende ganzheitlich anzugehen. 
Zudem soll in den Augen der Gruppierungen das Budget für umweltfreundliche Mobilität in den kommenden sechs Jahren schrittweise auf das Doppelte erhöht werden. Allein für die Umsetzung eines funktionierenden Bus- und Bahnsystems brauche es eine Verdopplung. Hinzu kommt, dass für die Radinfrastruktur mind. 257 Mio. Euro nötig wären. 
Die Verantwortlichkeiten im Verkehr sollen entsprechend den heutigen Bedürfnissen angepasst werden. Die Landesunterstützung würde derzeit mit 50-75% zu gering ausfallen. Ein zu großer Anteil der Last bleibe bei der Gemeinde selbst und neue Projekte für sie daher oft untragbar.
Deswegen wird weiter gefordert:

  • Eine 100%ige Finanzierung der Regionalbusse durch das Land
  • Lokale Unterstützung für Maßnahmen von Fuß- und Radwegen sowie ÖPNV-Haltestellen für die einzelnen Gemeinden.
  • Die Etablierung eines Bonus-Malus-System: Gemeinden, die sich aktiv für den Ausbau der Fuß- und Radwegeinfrastruktur und ÖPNV-Haltestellen in den Gemeinden einsetzen, können eine erhöhte finanzielle Unterstützung vom Land erhalten.
  • Ein integrierter Bürgerbeteiligungsprozess soll dabei fester Bestandteil der Planung sein, um die Bedürfnisse der Bürger*innen in den Entwicklungsprozess einfließen zu lassen.
  • Anreize oder Verbindlichkeit für die Planung von Mobilitäts-Kooperationen über Gemeindegrenzen hinweg schaffen. 
  • Änderungen in der Bauordnung vornehmen. 
  • Den Beruf von Mitarbeitenden im Öffentlichen Verkehr attraktiver gestalten. Nur mit der Zunahme des Personals im ÖPNV- und Infrastrukturbereich ist die notwendige Verlagerung vom Individualverkehr weg schaffbar.
  • Sich für die Kostenwahrheit in der Mobilität auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene einsetzen. 
  • Die Nutzung der Tiroler Flughäfen für Privatjets einschränken

Neben diesen Forderungen zählen die Gruppierungen auch konkret notwendige Veränderungen im derzeitigen Verkehrssystem auf: 

  • Eine bessere Taktung in Tälern und zu Randstunden wäre notwendig
  • Ebenso wie die Anpassung der Busgrößen entsprechend der Nachfrage
  • Eine gesicherte Anbindung an weitere Verkehrsmittel muss nötig sein
  • Durchgängige, sichere Radwege zu jedem wichtigen ÖPNV-Knotenpunkt und über Ortsgrenzen hinweg brauche es
  • Ein integriertes Bike- und Carsharing System, das einfach nutzbar ist, beispielsweise mit Verknüpfung zum Klimaticket
  • Letztendlich brauche es mehr Stellplätze und insbesondere Abstellboxen für Räder

Mehr zum Thema auf MeinBezirk.at:

Welche Mobilitätsprojekte werden 2022 umgesetzt?
Wie profitabel ist das Bundesbudget für Tiroler Bahn?

Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol

Fridays For Future Tirol, Radlobby Tirol, Parents For Future Tirol und der Verein des österreichischen Klimarat der Bürger:innen Tirol haben einige Forderungen an die Landesregierung.  | Foto: Pixabay/stanvpetersen (Symbolbild)
Die Forderungen nach verbesserter öffentlicher Mobilität und sicherem Fuß- und Radverkehr würden immer lauter werden. | Foto: BezirksBlätter
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.