LH Mattle am Hohen Frauentag:
„Zukunftsthemen MINT, Gesundheit und Verkehr im Fokus“

Regierungssitzung am Hohen Frauentag: 52 Regierungsanträge wurden behandelt. | Foto: Land Tirol/Die Fotografen
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Traditionell fand sich die Tiroler Landesregierung unter LH Anton Mattle am 14. August, am Hohen Frauentag, zur Regierungssitzung ein. 52 Regierungsanträge wurden dabei behandelt.

TIROL. LH Mattle verweist besonders auf die Stärkung des MINT-Bereichs (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik):

„Als Landesregierung haben wir auch den Sommer genützt, um für die Menschen in unserem Land zu arbeiten. Heute stehen vor allem die zentralen Zukunftsthemen für Tirol wie die Digitalisierung, Gesundheit oder Maßnahmen in Sachen Verkehr im Fokus“,

Gemeinsam mit den Sozialpartnern stellt das Land Tirol noch im Jahr 2023 100.000 Euro für MINT-Schecks für Lehrpersonen und Pädagoginnen und Pädagogen zur Verfügung:;

"Viele Kindergärten und Schulen behandeln bereits MINT-Themen, die zum Forschen und Experimentieren einladen. Dem wollen wir nun nochmals einen Anreiz verschaffen.“

LHStv Georg Dornauer ergänzt:

„In Zeiten in denen Veränderungen mit großem Tempo auf unser Land zukommen, stellen wir als neue Landesregierung Tag für Tag die Weichen für ein soziales, nachhaltigeres und wirtschaftlich erfolgreiches Tirol in allen Bereichen. Forschung, Entwicklung und Innovation sind das Fundament für unseren Wohlstand und für die Zukunft unseres Standorts maßgeblich. Mit den neuen Technologien Schritt zu halten und Kompetenzen in den MINT-Disziplinen zu fördern, ist für uns als Fortschrittskoalition selbstverständlich.“

MINT-Schecks für spannende MINT-Vorhaben

Die MINT-Schecks werden von der MINT-Koordinationsstelle (Land Tirol, Wirtschaftskammer Tirol, Arbeiterkammer Tirol, Industriellenvereinigung Tirol und Österreichischer Gewerkschaftsbund) für die Umsetzung von innovativen MINT-Projekten in Kindergärten und Schulen bereitgestellt.

„Mit dieser Maßnahmen sollen Lehr- und Betreuungspersonen motiviert werden, ansprechende und spannende Projekte im MINT-Bereich zu initiieren. Um künftig viele kluge MINT-Köpfe zu haben, muss auch das Interesse frühzeitig geweckt werden“,

ist LH Mattle überzeugt. Pro Lehrperson-Antrag werden 1.000 Euro, pro Elementarpädagogin 500 Euro gefördert. Die Antragsfrist startet mit 1. September 2023.

Weiters sind es über 720.000 Euro, die die Landesregierung auf Antrag von Digitalisierungslandesrat Mario Gerber für fünf Leuchtturmprojekte im Bereich Digitalisierung bereitstellt. Es handelt sich dabei um Vorhaben, die sich im Aufbau befinden und deren Digitalisierung von regionaler und überregionaler Bedeutung ist.

„Digitalisierung ist die Zukunft – auf allen Ebenen und in allen gesellschaftlichen Bereichen, seien es Bildung, wirtschaftliche Prozesse oder Behördengänge. Die bereitgestellten Mittel führen alle dazu, dass Tirol sich dahingehend breit aufstellt und die Digitalisierung vorantreibt."

betont LR Gerber.

Frauengesundheit in allen Phasen

Österreichweit verzeichnet Tirol die höchste Lebenserwartung. Sie beträgt bei Männern 80,4 Jahre und bei Frauen 85 Jahre. Doch während Frauen zwar eine höhere Lebenserwartung aufweisen, verbringen sie im Schnitt mehr Jahre, nämlich 19,3, bei mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit. Bei Männern sind es 16,2 Jahre.

„Wir haben bereits im Regierungsprogramm festgehalten, der Gendermedizin und der Frauengesundheit einen Schwerpunkt zu widmen. Es freut mich, dass wir am heutigen ‚Hohen Frauentag‘ den Startschuss für die Entwicklung einer Strategie zur Förderung der Frauengesundheit in Tirol auf Initiative von Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele und Frauenlandesrätin Eva Pawlata setzen. Denn für eine bestmögliche medizinische Versorgung müssen wir auch Strategie- und Versorgungslücken füllen und zukunftsorientiert handeln“,

sagt LH Mattle. Konkret geht es unter anderem darum, unabhängige Anlaufstellen für Frauen und Mädchen jeden Alters und jeder sozialen Schicht einzurichten. Dazu wird das bestehende Angebot evaluiert. Auf Basis der Ergebnisse werden dann inhaltliche und strukturelle Umsetzungsmöglichkeiten erörtert.

„Während unser Alltag von Maßnahmen zur Gleichstellung geprägt ist, bedarf es im Bereich Gesundheit aufgrund biologischer Unterschiede gleichzeitig auch einer differenzierteren Perspektive. So kennt die Frauengesundheit viele Facetten – von Menstruationsgesundheit oder Endometriose über hormonelle Verhütung bis hin zu onkologischen Aspekten wie Brust- oder Gebärmutterhalskrebs“,

erklärt LRin Hagele, dass auch die Prävention eine wesentliche Rolle spielen soll. Gleichzeitig sind es auch „Ungleichheiten“, die den Bedarf einer ganzheitlichen Gesundheitsstrategie untermauern, wie LRin Pawlata betont:

„Nach wie vor übernehmen vor allem Frauen die ‚Care-Tätigkeiten‘ wie Betreuung und Pflege. Einher geht dies vielfach mit der psychischen Gesundheit von Frauen, der wir uns widmen müssen – Stichwort ‚Mental Load‘, Frauen weisen fast doppelt so viele Krankenstandstage aufgrund von psychischen Einschränkungen wie Männer auf. Eine angemessene psychische Gesundheitsversorgung von Frauen ist daher ebenso wesentlich“,

hebt die Frauenlandesrätin die Bedeutung der Strategie hervor.

24 LKW-Dosiertage im ersten Halbjahr 2024

An insgesamt 24 verkehrskritischen Tagen wird die LKW-Dosierung bei Kufstein Nord im ersten Halbjahr 2024 aktiviert. Darauf einigte sich die Landesregierung auf Basis des bewährten Ermittlungsverfahrens, das um ein Verkehrssimulationsmodell erweitert wurde.

„Die Dosierung hat sich in den vergangenen fünfeinhalb Jahren als wirksame Notmaßnahme bewährt, um die Verkehrs- und Versorgungssicherheit in Tirol zu gewährleisten. Im ersten Halbjahr 2024 gibt es – gleich wie 2023 – wieder 24 Dosiertage“,

berichtet LH Mattle. Gleichzeitig wird in Tirol, Bayern und Südtirol weiter an der Ausarbeitung des digitalen Verkehrsmanagementsystems gearbeitet.
Verkehrslandesrat René Zumtobel sagt dazu:

„Das Rekordjahr 2022 mit 2,56 Millionen LKW über den Brenner und die ungebrochenen Transitzahlen zeigen deutlich, dass LKW-Dosierungen auch 2024 alternativlos sind. Der nun auf Basis des Verkehrssimulationsmodells und Erfahrungswerten aus den Vorjahren erstellte Dosierkalender für die verkehrsstärksten Tage im Jahr ist notwendig, um einen Verkehrskollaps in Tirol zu verhindern. 2024 sind es wieder 24 Dosiertage im ersten Halbjahr, aufgrund von anstehenden Großbaustellen entlang der Brennerroute wird sich die Situation künftig wohl noch verschärfen, was zu einem erhöhten Dosierbedarf führen kann. Gemeinsam mit Bayern und Südtirol arbeiten wir in Tirol mit dem digitalen Verkehrsmanagementsystem intensiv an einer künftigen Alternative. Dieses muss nun so rasch wie möglich auch auf nationalstaatlicher- und EU-Ebene vorangetrieben werden, damit die Bevölkerung entlang des gesamten Brennerkorridors dauerhaft entlastet und die Versorgungs- und Verkehrssicherheit gewährleistet werden kann.“

Bis zur Umsetzung eines digitalen Verkehrsmanagementsystems hält Tirol an seinen Notmaßnahmen wie der LKW-Dosierung fest. Zum Vergleich die Zahlen der vergangenen Jahre:

2018: 27 Dosiertage
2019: 35 Dosiertage
2020: 24 Dosiertage
2021: 41 Dosiertage
2022: 43 Dosiertage
2023: 41 Dosiertage (nach derzeitigem Kenntnisstand)

Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung:

Zum Thema Waldschäden

Die Sturmereignisse im Juli 2023 haben enorme Schäden in Tirol hinterlassen. Die Aufräumarbeiten sind bereits im Gange. Auf Antrag von Sicherheitslandesrätin Astrid Mair beschloss die Regierung die bereits angekündigte Unterstützung aus dem Landes-Katastrophenfonds in Höhe von insgesamt 15 Millionen Euro für die Jahre 2023 und 2024 – und damit 7,5 Millionen Euro für das heurige Jahr an Soforthilfe (die weiteren 7,5 Millionen Euro folgen im Jahr 2024).

„Angesichts der Bedrohung durch Borkenkäfer, müssen wir zügig handeln und unsere Wälder schnellstmöglich aufräumen. In diesem Kampf gegen die Zeit stellen wir mit der Soforthilfe Mittel zur Verfügung, die sofort abrufbar sind, sodass Betroffene nicht auf ihre Beihilfen für die Wiederherstellungskosten der Waldschäden warten müssen. Gleichzeitig stimmen wir uns eng mit zahlreichen Partnern aus Kammern, Industrie, Sozialpartnern und im Bedarfsfall mit dem Bundesheer ab. Mit diesem breiten Schulterschluss wollen wir in den nächsten Monaten möglichst viel Schadholz aus dem Wald verbringen und dem Borkenkäfer damit keine Chance geben“,

sagt LRin Mair. Forstreferent LHStv Josef Geisler ergänzt:

„Der Wald hat neben seiner ökologischen Bedeutung eine wichtige Funktion als Schutz von Siedlungen und Verkehrswegen vor Lawinen und Muren. Daher ist es umso wichtiger, dass wir unsere Wälder schnellstmöglich aufräumen und deren Schutzfunktion – voraussichtlich auch mit notwendiger mechanischer und technischen Hilfsmitteln – wiederherstellen. Die Aufräumarbeiten sind eine Herausforderung. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass bis zum Herbst große Schritte getan sind.“

Landespreis für Wissenschaft 2023:

Der mit 14.000 Euro dotierte Tiroler Landespreis für Wissenschaft 2023 geht an Univ.-Prof. Dr. Andreas Bernkop-Schnürch.
Professor Bernkop-Schnürch forscht am Institut für Pharmazie der Universität Innsbruck und gilt als Pionier im Bereich der Bionanotechnologie. Teil seiner Forschung ist unter anderem die verbesserte Aufnahme von Wirkstoffen verschiedener Medikamente im menschlichen Körper. Professor Bernkop-Schnürch zeichnet insbesondere seine gelungene Verbindung der akademischen Forschung mit der praktischen Anwendung der Forschungsergebnisse in der Pharmaindustrie im Rahmen seiner erfolgreichen unternehmerischen Tätigkeiten aus.

„Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit und internationalen Reputation trägt der gebürtige Klagenfurter nicht nur zur Verbesserung der Gesundheit, sondern auch maßgeblich zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes Tirol und zur überregionalen Strahlkraft der Universität Innsbruck bei“,

betont LH Anton Mattle.

„In Anerkennung seiner bisherigen Forschungsleistung und seiner außerordentlichen internationalen Reputation wurde Professor Bernkop-Schnürch einstimmig für den Tiroler Landespreis für Wissenschaft 2023 nominiert“,

gibt Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele bekannt. Der Preisträger ist zudem berechtigt, eine ausgezeichnete Leistung einer jüngeren Wissenschaftlerin/eines jüngeren Wissenschaftlers aus seinem Fachbereich für den Förderungspreis des Landes auszuwählen. Der mit 4.000 Euro dotierte Förderungspreis des Landes Tirol für Wissenschaft geht auf Vorschlag von Professor Bernkop-Schnürch an Priv.-Doz.in Mag.a Dr.in Doris Braun – ebenfalls vom Institut für Pharmazie der Universität Innsbruck. Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich mit den Festkörpereigenschaften von Arzneistoffen und der Optimierung von Arzneimitteln. Die Preisverleihung findet am 7. November 2023 im Landhaus statt. Der Tiroler Landespreis für Wissenschaft wird seit 1984 jährlich zur Anerkennung hervorragender wissenschaftlicher Leistungen als Würdigung eines Gesamtwerkes oder außergewöhnlicher Einzelleistungen verliehen.

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