Igelschutz in Tirol
Wie helfe ich einem Igel?

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Igelschutz und Igelhilfe

Seit Jahrmillionen bevölkern sie Afrika und Eurasien und gehören damit zu den ältesten noch existierenden Säugetierarten der Erde. Igel stammen also aus einer Zeit unmittelbar ( erdgeschichtlich gesehen) nach dem Aussterben der Dinosaurier vor rund 66 Mio. Jahren.

Igel werden auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten als gefährdet eingestuft.I

Lebensraum:

Igel bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen: Die Stacheligel bevorzugen eher trockene Habitate; sie finden sich unter anderem in lichten Wäldern, Grasländern und auch Kulturlandschaften. 

Lebensweise

Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Igel haben ein Streifgebiet, kein Territorium, sie verteidigen ihren Lebensraum nicht gegen Artgenossen. Die Streifgebiete der Igel überschneiden sich daher erheblich. Trotzdem treffen sich Igel selten an und gehen einander aus dem Weg. Kämpfe zwischen Igel, besonders außerhalb der Paarungszeit sind äußerst selten. Bei einer seltenen Begegnung können sich Igel schon einmal beiseite stupsen, ohne das es zu einer Auseinandersetzung kommt.

Ein Streifgebiet von einem Igel wird mehrere Jahre bewohnt; der Igel kennt sich in seinem Gebiet sehr gut aus und hat ein hervorragendes Ortsgedächdnis. Männliche Igel haben während der Paarungszeit größere Streifgebiete als weibliche Igel. Die Monatlichen Streifgebiete von etwa 20 Hektar können sich während der Paarungszeit auf ca. 110 HA ausweiten

WAS FRESSEN IGEL?
Igel sind keine Vegetarier und haben ein breites Nahrungsspektrum. Sie fressen Insekten, wie Laufkäfer, Nacht- oder Tagfalter, Wirbellose wie Regenwürmer und gelegentlich Schnecken, aber auch Spinnen, Vogeleier und kleine Säugetiere. Fallobst wird höchstens beiläufig von Igeln gefressen, denn sie haben es auf die darin befindlichen Würmer und Maden abgesehen.

Schlafplätze:

Im Laufe des Jahres bewohnen Igel mehrere Nesttypen, die sich in ihrer Funktion unterscheiden:

Tages-Sommernest, Winternest und ein Nest für die Aufzucht der Igelbabies.

Igelnester sind oft sorgfältig gebaute Strukturen, das trifft vor Allem auf das Winternest zu. Das Material für das Nest, vor allem Laubblätter, gelegentlich auch Abfall, sammelt der Igel mit dem Maul und trägt es zum geeigneten Standort.
Unter einer Hecke, Laubhaufen, unter einem Gartenhaus, unter Planen.
Laubblätter eignen sich besonders als Nistmaterial, weil es sehr vor Kälte und Nässe schützt. Dieser Faktor ist besonders für den Winterschlaf wichtig.

Ein Neststandort zeichnet sich durch stützendes Astwerk, worin das Laubwerk platziert werden kann, einen bodennahen, ,trockenen Nesteingang, der jedoch für Fressfeinde nicht zugänglich ist. Er sollte auch sonnengeschützt sein, damit er sich im Sommer und auch an warmen Wintertagen nicht aufheizt und die Igel aufwachen.
Auch Igelhäuser, die im Handel sind, werden gerne angenommen.

Igelkinder 

Die meisten Igelkinder kommen im August auf die Welt, manche noch im September. Nach einer Tragzeit von rund 35 Tagen wirft die Igelin zwei bis sieben Jungtiere.

Oktober/ November

Etwa ab Mitte Oktober nimmt das Angebot an Käfern und Larven schon deutlich ab.
Wettergeschützt und laubgepolstert bauen die Igel ihre gut isolierenden . Jungigel fangen manchmal zu spät damit an und arbeiten unordentlich – mit ein Grund, weshalb sie den kalten Winter nicht überleben. Igel lieben Hecken, Sträucher, Laub- und Holzhaufen. An sein Zuhause stellt der Igel wenig Ansprüche: Genügend Futter und Verstecke

WINTERSCHLAF:

Da im Winter, schon ab Ende Oktober das Nahrungsangebot knapp wird, bzw. im Winter finden die insektenfressenden Igel keine Nahrung, machen Igel einen Winterschlaf, m diese Zeit zu überleben.

Ihre Körperfunktionen sind während dieser Zeit auf ein Minimum reduziert. So sinkt die Körpertemperatur von 36 Grad auf etwa fünf Grad Celsius,

Die Herzfrequenz von 180 bis 250 Schlägen pro Minute auf acht bis zwanzig
und die Atemfrequenz von vierzig bis fünfzig Atemzügen auf drei bis vier.
Der Igel wacht zwischendurch manchmal auf, bleibt dann aber meist in seinem schützenden Nest.
Igel, die jetzt noch unterwegs sind, muss man genau beobachten und sichern.

Die Tiere finden jetzt keine Nahrung mehr und überleben den Winterschlaf nicht, weil sie zuwenig Gewicht haben.

Krankheitsanzeichen

Igel, die im November und Winter noch unterwegs sind !

- Tagaktivität
·Abgemagerte Gestalt: Länglicher Körper, abgesetzter Kopf, eingefallene Flanken (abgesetzte Hüften und Schultern), hochbeiniger Gang.
Ein gesunder, erwachsener Igel sieht "wohlgenährt rundlich" aus. Seine Form gleicht zwei großen Äpfeln.

·Röcheln oder husten

·Hinken oder andere Gangabnormalitäten

·Sichtbare Verletzungen

·Übermässiger Zecken- oder Flohbefall

·Befall mit Fliegeneiern oder -maden

·breiiger-dünnflüssiger Kot

·Haben Sie den Verdacht, dass der Igel krank oder verletzt ist, nehmen Sie ihn mit Handschuhen oder einem Tuch vorsichtig auf. Drehen Sie ihn in Ihrer Hand nun auf den Rücken. Weitere Krankheitszeichen:
·Verminderter Einrollmechanismus, dh. der Igel macht bei Berührung oder in Ihrer Hand keine klassische Igelkugel
·Der Igelbauch fühlt sich deutlich kälter an als Ihre Hand

·Igel überwintern:

·Ein Jungigel sollte für den Winterschlaf etwa 600 bis 700g wiegen, ein erwachsenes Tier sollte – in Abhängigkeit von Alter und Größe – etwa 900- 1000 Gramm schwer sein.

Wenn sie einen Igel in Tirol finden oder Fragen haben, dann wenden sie sich gerne an die Kampagnenleiterin Nicole Staudenherz und sie kann ihnen beratend zur Seite stehen.

Kontakt: strizelherz@gmail.com

Weitere Hilfe/ Beratung in Österreich :

www.igel-hilfe.at

Igelhilfe Österreich

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