Tiroler Wirtschaft kämpft gegen Corona
"2021 ist nicht das Jahr des Aufschwungs"

Die Tiroler Wirtschaft im Jahr 2021: Rückblick und Ausblick von WK-Präsident Christoph Walser (li.) und Stefan Garbislander, Leiter Wirtschaftspolitik u. Strategie | Foto: © WK Tirol
  • Die Tiroler Wirtschaft im Jahr 2021: Rückblick und Ausblick von WK-Präsident Christoph Walser (li.) und Stefan Garbislander, Leiter Wirtschaftspolitik u. Strategie
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Der Einbruch  für Tirols Wirtschaft ist noch viel intensiver als 2008. "2020 waren wir überproportional beeinträchtigt, weil 40 Prozent der wirtschaftsbezogenen Dienstleister in Tirol massiv betroffen sind", sagt WK-Präsident Christoph Walser.

TIROL. Tirol verzeichnete im Jahr 2020 einen Wirtschaftseinbruch von historischem Ausmaß. Die Konjunkturentwicklung der Tiroler Wirtschaft ist massiv vom Covid-19 Infektionsgeschehen und den damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beeinflusst.
"Die Pandemie nur in den Griff zu bekommen, wenn geimpft wird. Darum mein Appell: Gehen Sie zur Impfung", so Walser.
Der Rückgang der Wirtschaft in Tirol betrug 10 Prozent und 3,1 Mrd. Euro (Ö weit 7.1 %) und es gibt aktuell 8 Prozent Arbeitslose, den Höchststand seit 1950.
"2020 hat absolut nichts Positives mit sich gebracht Zwar wurde versucht, Unterstützungen für die Betriebe zu erreichen, das ist auch viel gelungen, aber noch einiges zu tun", gesteht Walser. Er nannte Sportartikelhändler oder die Zulieferer für Gastronomie.

Trüber Ausblick 2021

Laut Walser wird sich die Pandemie mindestens bis Jahresmitte hinziehen.

"Das Datum der Öffnung schiebt sich stetig nach hinten und es wird zunehmend unrealistisch, eine wirtschaftliche Wintersaison zu bekommen. Es drohen 48.000 Arbeitslose und 5,2 Mrd. Euro bei Totalausfall der Wintersaison. Auch wird das massive Auswirkungen für Investitionen für Gewerbe und Handwerk mit sich bringen"

, ist sich Walser sicher.

Insolvenzen, Brexit und Wachstum

Die WK Tirol bereitet sich auf zunehmende Insolvenzen vor. "Die Auswirkungen sind nicht wegzuleugnen, auch wird es mit Weitergaben von Betrieben sehr schwierig werden. Von 350 Insolvenzen in Tirol gehen wir 2021 aus, einem Plus von 100 zum vergangenen Jahr aus", sagt Stefan Garbislander, der Leiter derWirtschaftspolitik und Strategie in der WK Tirol. Er sieht nur dank Kurzarbeit und Arbeitslosenunterstützung derzeit keine sozialen Verwerfungen.

„Es wird einfach viel von der Entwicklung der Reisetätigkeit abhängen, wie schnell sich die Wirtschaft in Tirol erholt"

, so der WK-Stratege.
Für 2021 erwartet Walser ein Wirtschaftswachstum von 2 Prozent, ausgehend vom niedrigen Niveau und dem Minus von 10 Prozent 2020. 2022 erwartete er sich ein Wachstum von 5 Prozent. „Am Arbeitsmarkt wird sich das nur sehr langsam auswirken. Es ist auch zu einer starken Erhöhung der Langzeitarbeitslosen gekommen", so der Präsident. Und weiter: "2021 ist nicht das Jahr des Aufschwungs, das wird erst 2022 sein.“ Auch der Brexit wird sich auf die Tiroler Wirtschaft auswirken, die etwa 310 Mio. Euro jährlich nach England exportiert.
Pandemiegeschuldet ging auch die Zahl der Lehrlinge um 9,5 Prozent zurück. "Der Fachkräftemangel, wird nach der Pandemie wieder Thema, darum hoffe ich, dass die Betriebe weiter Lehrlinge ausbilden, um den jungen Menschen eine Chance zu geben."
Für Walser besteht berechtigte Hoffnung, dass nach der Öffnung die Menschen das nun gesparte Geld auszugeben und in Tirol investieren. „Nützen Sie bitte alle Möglichkeiten, in Tirol und Österreich einzukaufen. Das wäre ein ganz wichtiges Signal", so Walser.  

Kritik an Bundesregierung und  Anschober

Präsident Walser ging dann mit der Bundesregierung und speziell mit Gesundheitsminister Anschober ins Gericht. "Es gibt eine klare Aufgabenverteilung in der Regierung, viele Kompetenzen liegen im Gesundheitsministerium. Gerade deswegen gibt für die Wirtschaft große Probleme durch die Nichtinformation und durch die nicht vorhandene Planungssicherheit. Pressekonferenzen ohne Inhalte bringen der Wirtschaft nichts.“ Walser fordert eine rasche Öffnung des Handels und der Gastronomie, spätestens am 18. Jänner.

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