Digitalfunknetz
Blaulicht-Kommunikation auch in Krisenfällen möglich

- Die Hälfte der 196 Funkbasisstationen in Tirol sind als sogenannte als sogenannte A-Standorte technisch aufgerüstet.
- Foto: © Land Tirol/Christanell
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Das Tiroler Digitalfunknetz macht es möglich, dass die Kommunikation zwischen den Blaulichtorganisationen einwandfrei funktioniert. Das Österreichweite einzigartige Funk-Standort-Konzept gewährleistet eine flächendeckende Digitalfunkversorgung für Behörden und Einsatzkräfte. Mittlerweile sind 95 Prozent der Landesfläche mit dem Digitalfunk versorgt.
TIROL. Dank des tirolweiten Digitalfunknetzes funktioniert die Kommunikation der Blaulichtorganisationen im Einsatzfall oder die Abstimmung der Krisenstäbe während einer Naturkatastrophe. Allerdings funktioniert dieses Digitalfunknetz nur durch die Funkbasisstationen, von denen es in Tirol mittlerweile 196 gibt.
Auch im Krisenfall einsetzbar
Die Funkbasisstationen sind in ganz Tirol strategisch positioniert. Durch eine spezielle Ausfallssicherung – das sogenannte A-Standort-Konzept – kann das Tiroler Funknetz auch im Krisenfall aufrechterhalten werden. Das heißt: Unabhängig vom alltäglichen Digitalfunknetz besteht ein zusätzliches Richtfunknetz, welches etwa auch bei Stromausfällen funktioniert. Dafür wurden rund die Hälfte der 196 Funkbasisstationen im Land als sogenannte A-Standorte technisch aufgerüstet.

- Die Hälfte der 196 Funkbasisstationen in Tirol sind als sogenannte als sogenannte A-Standorte technisch aufgerüstet.
- Foto: © Land Tirol/Christanell
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Bei einem Lokalaugenschein konnte sich Sicherheitslandesrätin Mair selbst davon überzeugen.
"In Tirol haben wir in den vergangenen Jahren intensiv an einer Ausfallsicherung des Funknetzes gearbeitet. Durch ein zweigleisiges System funktioniert der Funk auch bei Stromausfällen und sichert somit gerade in Katastrophenfällen eine Kommunikation für alle Einsatzkräfte in Tirol“,
erklärt LRin Mair.

- LRin Mair im Gespräch mit Bernd Noggler, Vorstand der Abteilung Leitstellenwesen und Landeswarnzentrale (re.) und Alois Angerer, Leiter des Fachbereich Funktechnik (li.).
- Foto: © Land Tirol/Pölzl
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Tirol nimmt erneut Vorreiterrolle ein
Bereits 2006 führte Tirol als erstes Bundesland ein Digitalfunknetz für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben ein. Für die direkte Kommunikation unter den Behörden und Einsatzorganisationen im Funknetz stehen rund 13.500 Funkgeräte zur Verfügung. Diese finden sich in Rettungsautos, Polizeistationen oder auch in der Landeswarnzentrale. Verschiedene Sprechgruppen – etwa für die Feuerwehren eines Bezirkes – sorgen dafür, dass in dem umfassenden Funksystem kein Chaos entsteht. Alle TeilnehmerInnen einer Sprechgruppe können per einfachem Tastendruck auf ihrem Funkgerät miteinander sprechen. Übergeordnete Sprachgruppen ermöglichen zudem den Austausch mit anderen Organisationen.

- Bei der Arbeit auf den Funkmasten ist Schwindelfreiheit gefragt.
- Foto: © Land Tirol/Christanell
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Ebenfalls seit 2006 gibt es das Warn- und Alarmierungssystem Tirol (WAS-Tirol). Hier werden die Einsatzorganisationen von der Leitstelle Tirol mittels Kurztextnachrichten über einen Pager alarmiert, wenn sie zu Einsätzen gebraucht werden.
"In Anbetracht der vielen hohen Berge in Tirol, die das Funknetz beeinträchtigen, bedarf es für eine flächendeckende Versorgung eine hohe Anzahl an Funkbasisstationen. Mit der strategischen Verteilung der 196 Funkbasisstationen haben wir erreicht, dass über 95 Prozent der Landesfläche versorgt werden“,
erklärt Bernd Noggler, Vorstand der Abteilung Leitstellenwesen und Landeswarnzentrale.
Das Tiroler Funknetz ausfallsicher machen
Ein großflächiger Stromausfall oder beschädigte Leitungen von Schneefall und Muren könnten die Kommunikation beim Digitalfunknetz schwer beeinträchtigen. Um das Tiroler Funknetz ausfallsicher zu machen, wurde vom Fachbereich Funktechnik das sogenannte A-Standort-Konzept entwickelt. Dieses funktioniert über ein unabhängiges Richtfunknetz.
„Richtfunk bedeutet, dass zwei Funkmasten, die in einem gewissen Abstand zueinanderstehen, direkt miteinander kommunizieren können, ohne von öffentlichen Datennetzen oder auch kabelgebundenen Leitungen abhängig zu sein. Voraussetzung dafür ist, dass zwischen den beiden Funkmasten ein Sichtkontakt – selbst wenn es über mehrere Kilometer ist – besteht. Für das A-Standort-Konzept wurden entsprechend rund 100 Funkmasten ausgewählt, die zusammen ein flächendeckendes Richtfunknetz ergeben“,
erklärt der Leiter des Fachbereichs Funktechnik, Alois Angerer.

- Als Leiter des Fachbereich Funktechnik waltet Alois Angerer über insgesamt 196 Funkbasisstationen in Tirol.
- Foto: © Land Tirol/Pölzl
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Beim A-Standort wurden alle relevanten technischen Elemente doppelt ausgeführt. Wenn es also zu einem Ausfall kommt, übernimmt automatisch und ohne Unterbrechung das Ersatzsystem. Alle Standorte sind im Übrigen notstromversorgt. Der Betrieb kann rund 36 Stunden aufrechterhalten werden und Notstrom kann anschließend auch über Aggregate eingespeist werden. Mit diesem System, bleibt das Funknetz selbst bei einem Blackout für alle Organisationen gewohnt nutzbar.
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