Tiroler Klimaräte
Ein Jahr Tiroler Klimaräte - Erste Zwischenergebnisse

Die „letzte Meile“ vom Seefelder Bahnhof zum Skigebiet kann auch mit den Öffis bewältigt werden. | Foto: © TVB Seefeld
4Bilder
  • Die „letzte Meile“ vom Seefelder Bahnhof zum Skigebiet kann auch mit den Öffis bewältigt werden.
  • Foto: © TVB Seefeld
  • hochgeladen von Lucia Königer

Bereits seit einem Jahr gibt es die Tiroler Klimaräte. Im Frühjahr 2023 erarbeiteten sie Vorschläge für eine klimafreundliche Zukunft in ihren Regionen. Jetzt liegen erste Zwischenergebnisse vor.

TIROL. Basierend auf der Idee des Österreichischen Klimarats haben letztes Jahr drei regionale Klimaräte in Tirol getagt: Jeweils rund 20 zufällig ausgewählte Personen aus den Gemeinden Volders und Wattens (Bezirk Innsbruck-Land), Leutasch und Reith bei Seefeld (Bezirk Innsbruck-Land) und den KLAR!-Kaunergrat Gemeinden Fließ, Kauns, Kaunerberg, Kaunertal, Prutz und Faggen (Bezirk Landeck) erarbeiteten konkrete Lösungsvorschläge, um ihre Region klimafreundlicher und nachhaltiger zu gestalten.

Die ersten Zwischenergebnisse liegen vor

Seit der Übergabe dieser Empfehlungen an die politischen VertreterInnen der Gemeinden wie Gemeinderat, Planungsverband oder die Regionalmanagements ist nun knapp ein Jahr vergangen und es liegen erste Zwischenergebnisse zur Umsetzung vor.

„Die drei Klimaräte in Tirol haben praktische Maßnahmen erarbeitet, die die Lebensqualität in ihren Regionen verbessern können und zum Schutz unseres Klimas beitragen. Durch ihre Arbeit leisten sie einen wertvollen Beitrag – auch in Sachen Bewusstseinsbildung vor Ort. Dass die Maßnahmen auch von den Gemeinden so gut angenommen und konsequent umgesetzt werden, zeigt, dass auch in der lokalen Politik ein hohes Bewusstsein für die Notwendigkeit solcher Maßnahmen vorhanden ist. Ich unterstütze die Vorhaben und freue mich auf die weitere Umsetzung“,

so Klimaschutzlandesrat René Zumtobel.

LR Zumtobel unterstützt das Engagement der regionalen Klimaräte. | Foto: © Land Tirol/Steinlechner
  • LR Zumtobel unterstützt das Engagement der regionalen Klimaräte.
  • Foto: © Land Tirol/Steinlechner
  • hochgeladen von Lucia Königer

Wattens und Volders mit Fokus auf Mobilität und Lebensqualität im öffentlichen Raum

Zentrale Punkte des Klimarats für Wattens und Volders sind der Ausbau der Begegnungszone in Wattens sowie attraktive Fuß- und Radwege zwischen beiden Gemeinden. Für die Ausweitung der Begegnungszone in Wattens wurde im vergangenen Jahr bereits ein begleitender Prozess zur Dorfkernentwicklung gestartet. Zusätzlich stehen für die Klimaräte weniger Neuversiegelung, die Rücknahme von Bodenversiegelung und Ausgleichsmaßnahmen auf der Agenda.

Bereits umgesetzt wurde ein neuer von Linden gesäumter Begleitweg zwischen Wattens und Volders mit LED-Beleuchtung. | Foto: © Klimarat Wattens/Volders
  • Bereits umgesetzt wurde ein neuer von Linden gesäumter Begleitweg zwischen Wattens und Volders mit LED-Beleuchtung.
  • Foto: © Klimarat Wattens/Volders
  • hochgeladen von Lucia Königer

Demnächst soll zwischen Wattens und Volders eine Sportanlage mit mehr Grünanteil neugestaltet werden. Darüber hinaus setzt sich die Gemeinde dafür ein, den asphaltierten Innenhof der Volksschule „Wattens Höralt“ gezielt gegen die sommerliche Überhitzung umzugestalten. Im Sommer 2024 soll der Innenhof naturnah gestaltet werden. Ziel der Gemeinde Wattens ist es auch, e5-Gemeinde zu werden. Volders ist bereits seit 1999 Teil des e5-Programmes und eine von insgesamt vier Tiroler Gemeinden, die mit vier „e“s ausgezeichnet ist.

Energieeffiziente Gemeinden

Für den Klimarat von Leutasch und Reith bei Seefeld standen Maßnahmen zur Energieeffizienz im Fokus. Im vergangenen Jahr wurde erfolgreich eine Genossenschaft, die „Energiegemeinschaft Seefelder Plateau“, gegründet, um den selbst erzeugten erneuerbaren Strom aus einem Trinkwasserkraftwerk und einer großflächigen Photovoltaikanlage in der Region einzusetzen. Darüber hinaus hat der Gemeinderat von Leutasch eine Umwelt- und Energieförderrichtlinie beschlossen. Die im Förderkatalog angebotenen Förderungen der Gemeinde sollen zusätzlich zu den Landesförderungen einen Anreiz zum Energiesparen bieten und beispielsweise den Einbau ökologischer Heizsysteme vereinfachen.

Die „letzte Meile“ vom Seefelder Bahnhof zum Skigebiet kann auch mit den Öffis bewältigt werden. | Foto: © TVB Seefeld
  • Die „letzte Meile“ vom Seefelder Bahnhof zum Skigebiet kann auch mit den Öffis bewältigt werden.
  • Foto: © TVB Seefeld
  • hochgeladen von Lucia Königer

Darüber hinaus haben die Gemeinden des Seefelder Plateaus beschlossen, sich als Klima- und Energiemodellregion (KEM) zu bewerben. Ein entsprechender Förderantrag wurde in den vergangenen Monaten mit Unterstützung durch das Regionalmanagement Innsbruck-Land ausgearbeitet. Darin enthalten sind Maßnahmen zur Verkehrsreduktion wie etwa die geplante Einführung eines Anrufsammeltaxis. Die Entwicklung zu einer umweltbewussten Urlaubsregion ist eine weitere Empfehlung des Klimarats und wird aktiv vorangetrieben.

KLAR! Kaunergrat: Ernährung und Landwirtschaft als Kernthemen

Eine der zentralen Empfehlungen des Klimarats der KLAR!-Kaunergrat-Gemeinden ist es, ein verstärktes Bewusstsein für Klimaschutz und Ernährung in der Bevölkerung zu schaffen. Der Klimarat der KLAR!-Kaunergrat-Gemeinden kann bereits auf vier erfolgreiche Klimastammtische mit der Bevölkerung zurückblicken, die der Bewusstseinsbildung und dem Informationsaustausch dienen und die sich mit den Themenschwerpunkten Biodiversität, klimafitte Gärten und dem Thema „Lebensmittel haltbar machen“ auseinandergesetzt haben. Weitere Treffen sind bereits geplant, unter anderem ein „Ackerspaziergang“ bei einem Bio-Gemüsebauern aus der Region.

Vier Klimastammtische wurden vom Klimarat in der KLAR! Kaunergrat bereits zu unterschiedlichen Themen abgehalten. | Foto: © Klimarat KLAR! Kaunergrat
  • Vier Klimastammtische wurden vom Klimarat in der KLAR! Kaunergrat bereits zu unterschiedlichen Themen abgehalten.
  • Foto: © Klimarat KLAR! Kaunergrat
  • hochgeladen von Lucia Königer

Vorarbeiten gibt es hinsichtlich der Einrichtung eines Regio-Marktes gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Landeck, bei dem LandwirtInnen aus der Region künftig ihre Produkte anbieten können. Die Vorteile sind vielfältig: Regional einkaufen ist durch geringe Transportwege und wegfallende Verpackungen klimaschonend, die regionale Wirtschaft wird gestärkt und gesunde Ernährung rückt in den Fokus. Ab dem Schuljahr 2024/2025 werden außerdem Schulworkshops mit dem Schwerpunkt „Vom Acker auf den Teller“ für die Volksschulen der Region durchgeführt.

Ähnliche Beiträge auf MeinBezirk.at:

Seefelder Plateau zur Klima- und Modellregion gekürt
"Tirol radelt" für eine grünere Zukunft

Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.