Energie
Einfach die Heizung komplett abschalten? – Keine gute Idee

Heizen im Winter wird teuer. Doch sollte man deswegen die Heizung komplett auslassen? Keine gute Idee, das könnte verheerende Folgen nach sich ziehen.  | Foto: Pixabay/TBIT (Symbolbild)
2Bilder
  • Heizen im Winter wird teuer. Doch sollte man deswegen die Heizung komplett auslassen? Keine gute Idee, das könnte verheerende Folgen nach sich ziehen.
  • Foto: Pixabay/TBIT (Symbolbild)
  • hochgeladen von Lucia Königer

Wer sich im kommenden Winter denkt, dass man Gas- oder Heizungskosten sparen kann, indem man die Heizung erst gar nicht an macht, geht leider in die entgegengesetzte Richtung. Eine komplett abgeschaltete Heizung kann im Winter nämlich teure Folgen haben.

Heizung komplett ausschalten?

Kann man wirklich kosten sparen, wenn man die Heizung nachts und vor dem zur Arbeit fahren abschaltet? Und sollte das Thermostat oder die Heizung im Winter überhaupt vollständig ausgeschaltet werden?
Auf den ersten Blick spart man viel Geld, wenn man die Heizungsanlage für mehrere Stunden komplett abstellt. Doch die kühlen Räume im Winter wieder aufzuheizen, kostet am Ende wesentlich mehr Energie. Je nach Außentemperatur und Dämmungsgrad der Räume reichen bereits wenige Stunden aus, damit die finanziellen Einsparungen durch die Abschaltung wieder verpufft sind.

Rohrbruch als Folge

Doch nicht nur die Effektivität hinter dem kompletten Ausschalten ist fraglich. Ist die Heizung nämlich komplett abgeschaltet, können die Rohre einfrieren und platzen.
Wer länger die Wohnung nicht betritt und die Heizung aus lässt, geht die Gefahr ein, dass das Wasser in den Leitungen einfriert. Wird die Heizung dann wieder eingeschaltet, kann kein Wasser durch die Rohre fließen, sie sind schließlich vom Eis verstopft.  
Wenn es dann wieder taut, kann es letztendlich zum Wasserrohrbruch kommen. Doch dieser kann oft lange unentdeckt bleiben, denn die Rohre sind meist im Keller. 

Wer die Heizung im Winter unbedingt komplett ausschalten möchte, der geht die Gefahr eines Rohrbruchs ein. | Foto: Pixabay/stevepb (Symbolbild)
  • Wer die Heizung im Winter unbedingt komplett ausschalten möchte, der geht die Gefahr eines Rohrbruchs ein.
  • Foto: Pixabay/stevepb (Symbolbild)
  • hochgeladen von Lucia Königer

Wer die Heizung also unbedingt ausschalten möchte, sollte dies wenn dann im Sommer machen. Doch selbst dann sollte man Vorsicht walten lassen. Denn aufgrund des langen Stillstands können die Ventile verklemmen und im Herbst müssen unter Umständen ausgetauscht werden. Hat man es bereits soweit, dass die Heizungs- und Trinkwasserrohre komplett eingefroren sind, muss ein Fachbetrieb kontaktiert werden. 

Frostschutzstellung und Nachtabsenkung

Das Thermostat sollte im Winter mindestens auf der Frostschutzstellung (gekennzeichnet mit einem Sternchen oder einer Schneeflocke) stehen. Zwar werden bei dieser Einstellung die Rohre und die Heizung nicht warm, allerdings wird verhindert, dass die Leitungen womöglich einfrieren. Sinnvoller ist aber die Nachtabsenkung des Heizkörpers. Diese ist auf vielen Thermostaten mit einem Mondsymbol markiert. Das bedeutet, dass abends beziehungsweise nachts die Raumtemperatur auf 16 Grad Celsius gesenkt wird. Dadurch werden Kälteschäden vermieden und das anschließende Aufheizen der Räume ist weniger kostenintensiv.

Gefahr: Schimmel

Neben dem Rohrbruch kann die komplette Temperaturabsenkung auch eine Schimmelgefahr mit sich bringen. Kalte Luft kann nämlich weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Folglich kondensiert das Wasser an den kalten Wänden und Fenstern und die Schimmelbildung wird begünstigt. 
Wenn man auf die Luftfeuchtigkeit im Raum achtet, kann Schimmel vermeiden werden. Das Verhältnis zwischen Feuchtigkeitsgehalt der Luft und Temperatur im Raum sollte ausgeglichen sein. Dabei gilt: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern als kalte. Das optimale Raumklima liegt bei 50 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit und bei einer Raumtemperatur von 20 Grad Celcius. Damit die Gesundheit nicht leidet, sollte die relative Luftfeuchtigkeit nicht unter 30 Prozent fallen. Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollte die Feuchtigkeit nicht höher als 70 Prozent sein.

Die ideale Temperatur?

Wenn man hart im nehmen ist, kann man die Raumtemperatur im Winter auf 15 oder 16 Grad belassen – je nach Außentemperatur. Bei dieser Temperatur nehmen die Heizkörper keinen Schaden und der Raum kühl nicht aus. Doch ist es bei solchen Temperaturen wirklich angenehm? Besser wäre im Winter eine Grundtemperatur in Höhe von 17 Grad Celcius. Diese kann beim Thermostat eingestellt werden, wenn das Haus verlassen wird oder auch nachts.
Wird der Raum aber genutzt, sollte man die Temperatur hochregeln. Dabei gilt: Werden in dem Raum vorwiegend sitzende Tätigkeiten ohne große körperliche Anstrengung ausgeübt (einen Film schauen, ein Buch lesen), so sollte die Mindesttemperatur bei 20 Grad Celsius beziehungsweise besser noch bei 21 Grad Celsius liegen. Am wichtigsten ist aber natürlich, dass sich die Bewohner wohlfühlen. Wer dauernd in der eigenen Wohnung friert, geht ein Gesundheitsrisiko ein.
Letztendlich wird man wohl austesten müssen, welche Raumtemperatur einem am besten liegt. Allerdings kann das Absenken von einem Grad Cecius bereits sechs Prozent der Heizkosten im Jahr sparen.

Ähnliche Beiträge auf MeinBezirk.at:

Winter is coming – Simple Energiespartipps
Winter is coming – Gadgets zum Energiesparen

Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol

Heizen im Winter wird teuer. Doch sollte man deswegen die Heizung komplett auslassen? Keine gute Idee, das könnte verheerende Folgen nach sich ziehen.  | Foto: Pixabay/TBIT (Symbolbild)
Wer die Heizung im Winter unbedingt komplett ausschalten möchte, der geht die Gefahr eines Rohrbruchs ein. | Foto: Pixabay/stevepb (Symbolbild)
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.