Finanzen
Fokus auf finanzieller Vorsorge in Coronakrise
TIROL. Fast jeder Zweite befürchtet eine Verschlechterung der Wirtschaft und der Lebensqualität als Auswirkung der Coronakrise. So ist es kein Wunder, dass auch immer mehr TirolerInnen die finanzielle Vorsorge für wichtig erachten und sich für nachhaltige Veranlagung entscheiden.
Folgen und Auswirkungen der Pandemie
Bereits zwei Jahren hat uns die Pandemie im Griff und dazu gehören auch die Folgen und Auswirkungen auf die finanzielle Situation vieler Menschen. Viele haben sich mittlerweile für eine Altersvorsorge entschieden, wie eine Umfrage vom IMAS International (im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische) ergab.
Was ergab die Umfrage in Tirol?
Speziell die TirolerInnen sehen zu 38 Prozent die Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten eher skeptisch, ein Drittel ist zuversichtlich und 23 Prozent sind besorgt.
Hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklungen und einer möglichen Veränderung der persönlichen Lebensqualität erwarten 47 Prozent eine Verschlechterung, 38 Prozent ein Gleichbleiben und lediglich 13 Prozent eine Verbesserung.
Dies spiegelt sich auch in der Steigerung der privaten finanziellen Vorsorge, die mittlerweile bei 89 Prozent liegt und mit durchschnittlich 226 Euro pro Monat für Pensions- und Gesundheitsvorsorge österreichweit noch nie höher war.
Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen und verantwortlich für den Bankenvertrieb Marke s Versicherung begrüßt den Nebeneffekt der Pandemie, auch wenn es viele negative Aspekte gibt, dass sie einen positiven Einfluss auf das Vorsorgebewusstsein vieler Menschen hat.
Noch mehr Geld in die Vorsorge investieren
Der durchschnittliche Betrag für private Pensions- und Gesundheitsvorsorge ist auf 226 Euro gestiegen (2020: 161 Euro). 25 Prozent der Befragten in Tirol geben zudem an, dass sich ihre Vorsorgestrategie durch Corona verändert hat: Der Großteil von ihnen (95 %) möchte in Zukunft noch mehr für die Vorsorge ausgeben.
„Auf die Frage nach den Top-Vorsorgethemen der Tiroler:innen, also jenen Lebensbereichen, für die man jedenfalls gerne bereit ist, privat ergänzend vorzusorgen, fällt das Ergebnis eindeutig aus: Klar auf Platz 1 mit 72 Prozent wird die Pension genannt. Mit 69 Prozent bzw. 66 Prozent folgen die Gesundheit sowie die finanzielle Reserve für Krisenfälle. Erst danach mit 61 Prozent kommt die Familie“,
so Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse, zum Status quo im Land.
Doch wann soll man mit dem Sparen anfangen? Sieht man sich die Umfrage an, so gehen 83 Prozent im Rückspiegel betrachtet davon aus, dass man bereits zwischen 16 und 35 Jahren damit anfangen sollte.
Wie wird privat vorgesorgt?
Die Umfrage ging auch näher auf die Thematik ein, mit welchem Produkt die Betroffenen ihre private Vorsorge umsetzen oder bevorzugen. Das wichtigste Kriterium bei der Veranlagung ist dabei eine hohe Sicherheit beziehungsweise ein geringes Risiko, doch auch das Thema Rendite und Zinsen rücken wieder stärker in den Fokus.
Die Top 3 Vorsorgeprodukte der Menschen in Tirol sind das Sparbuch (64 %), gefolgt von der Lebensversicherung (51 %) und dem Bausparvertrag (46 %). Danach punkten aber bereits Immobilien (32 %), Wertpapiere (24 %) sowie Fondssparpläne (21 %) und Gold/Edelmetalle mit 21 Prozent.
Nachhaltige Veranlagung sehr wichtig
Das Thema der nachhaltigen Veranlagung gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. So gibt bereits mehr als jeder zweite Befragte (56 %) an, dass ihm Nachhaltigkeit bei der persönlichen Vorsorge bzw. Veranlagung wichtig ist. Auf die Frage, ob nachhaltige Finanzprodukte in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden, gehen gar 67 Prozent der Befragten ganz klar davon aus – lediglich 7 Prozent glauben das nicht.
Die Umfrage ergab, dass bereits jede/r fünfte TirolerIn in Fonds, oft nachhaltige Fonds, anlegt. Damit würde man gezielt gegen niedrige Zinsen und der Inflation entgegensteuern, so Unterdorfer.
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