Teuerungen
Land appelliert: Holt euch eure Förderungen
Angesichts der steigenden Teuerungen verwundert es, dass laut dem Tiroler Teuerungsrat zahlreiche GeringverdienerInnen noch nicht die für sie berechtigten Förderungen beantragt haben. Der Rat beschloss deswegen, in seiner ersten Sitzung, die Antragsmodalitäten zu vereinfachen. Des Weiteren appelliert das Land die Bevölkerung ihre bestehenden Förderungen abzuholen.
TIROL. Der Tiroler Teuerungsrat tagte am vergangenen Mittwoch das erste Mal im Landhaus in Innsbruck. Eingeladen waren die Vertreter der Sozialpartner wie AK-Präsident Erwin Zangerl, IV-Präsident Christoph Swarovski, LK-Präsident Josef Hechenberger, ÖGB-Vorsitzenden Philip Wohlgemuth, WK-Präsident Christoph Walser sowie Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf. Anwesend waren auch Mitglieder der Tiroler Landesregierung und Vertreter aus dem Amt der Tiroler Landesregierung sowie dem Netzwerk Tirol. Dem Teuerungsrat wissenschaftlich und beratend zur Seite steht zudem auch der renommierte Wirtschaftswissenschafter Gottfried Tappeiner von der Universität Innsbruck, der unter anderem ein ausgewiesener Experte zu Fragestellungen der Inflation ist.
"Importierte Inflation"
LH Mattle startete mit seinen Ausführungen zur Herkunft der Inflation. Dessen überwiegender Teil wäre importiert. Denn vor allem die gestiegenen Preise für Kohle, Öl und Gas würden sich auf die Lebensbereiche auswirken. Im Zuge dessen macht Mattle auf die bereits zahlreichen Unterstützungs- und Fördermaßnahmen von Bund und Land aufmerksam. Mit dem Heiz- und Energiekostenzuschuss des Landes Tirol, den Erhöhungen von Familienförderungen, dem Aussetzen von Gebührenerhöhungen für Kinderbetreuung und Müll sowie der Erweiterung der BezieherInnenkreise bei Förderungen konnten bereits zahlreiche TirolerInnen erreicht werden.
Holt euch eure Förderungen
Das macht sich auch in der Steigerung der Anträge für den Heiz- und Energiekostenzuschuss des Landes bemerkbar. Über 15.000 Haushalte in Tirol haben den Antrag bereits gestellt. Das ist eine deutliche Steigerung der Anträge im Vergleich zu den Jahren zuvor. Beispielsweise waren in der Heizperiode 2019/2020 rund 9.600 Anträge auf Heizkostenzuschuss zu verzeichnen.
Dennoch gibt es nach wie vor zahlreiche GeringverdienerInnen bis in den Mittelstand hinein, die anspruchsberechtigt wären und ihren Antrag auf Heiz- und/oder Energiekostenzuschuss noch nicht gestellt haben.
Der Teuerungsrat appelliert deshalb:
„Wir nutzen den heutigen Teuerungsrat auch nochmals, um an alle Bezugsberechtigten zu appellieren, sich die zahlreichen Förderungen und Unterstützungsmaßnahmen abzuholen. Wir werden deshalb die bereits laufende Informationskampagne nochmals verstärken, um zielgruppenspezifisch die betroffene Bevölkerung anzusprechen.“
Zusätzlich soll geprüft werden, ob zeitnah eine Erleichterung bei der Antragstellung umgesetzt werden kann. Außerdem soll die Anzahl der MitarbeiterInnen aufgestockt werden, um lange Wartezeiten bei der Abarbeitung der Anträge bestmöglich zu vermeiden.
HIER gibt es alle Maßnahmen gegen die Teuerungen zusammengefasst
Wissenschaftliche Expertise und Beratung des Teuerungsrats
Professor Gottfried Tappeiner vom Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und -geschichte an der Universität Innsbruck kommt im Tiroler Teuerungsrat eine besondere Rolle zu. Professor Tappeiner wird alle Anti-Teuerungsmaßnahmen des Bundes und des Landes analysieren, auf ihre Wirksamkeit prüfen und regelmäßig ein Lagebild über die Teuerungssituation in Tirol liefern.
Einen weiteren zentralen Part nehmen die Sozialpartner im Teuerungsrat ein.
In Anbetracht der derzeit auch sehr angespannten Lage der Tiroler Wirtschaft sowie der Gemeinden nahm sich der Tiroler Teuerungsrat aber auch kein Blatt vor den Mund, was es aus seiner Sicht dringend benötigt:
„Der Bund muss die heimische Wirtschaft und auch unsere Gemeinden jetzt rasch unterstützen und finanziell unter die Arme greifen. Der Energiekostenzuschuss für unsere Unternehmen muss rasch ankommen, ein ähnliches Instrument braucht es auch für unsere Gemeinden.",
so der Landeshauptmann abschließend.
Anträge auf Heizkosten- und Energiekostenzuschuss noch bis Jahresende
Noch bis Jahresende können Anträge auf Heizkosten- und Energiekostenzuschuss gestellt werden.
Der Heizkostenzuschuss beträgt einmalig 250 € pro Haushalt, der Energiekostenzuschuss ebenfalls einmalig 250 € pro Haushalt. BezieherInnen müssen ihren Hauptwohnsitz in Tirol haben, und dürfen netto nicht mehr verdienen als 1.000 € (Alleinstehende) bzw. 1.590 € (Paare) für den Heizkostenzuschuss, beim Energiekostenzuschuss steigen die Verdienstgrenzen auf 1.900 € für Alleinstehende und 2.700 € für Paare. Diese Beträge werden jeweils noch bei Kindern oder weiteren Erwachsenen, die im gleichen Haushalt leben, nach oben erweitert. Die Anträge auf Heizkosten- und Energiekostenzuschuss können noch bis Jahresende gestellt werden. PensionistInnen die eine Ausgleichszulage bekommen, brauchen den Heizkostenzuschuss nicht gesondert beantragen. Weitere Informationen und Anspruchsvoraussetzungen finden Sie unter http://tirol.gv.at/heizkostenzuschuss
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