20 Jahre BezirksBlätter Tulln

"45 Jahre aus" für das AKW Zwentendorf

Die BezirksBlätter Tulln erschienen zum ersten Mal im September 2003. Zum Jubiläum blättern wir 20 Jahre zurück.

WENTENDORF. Vor zwanzig Jahren hieß es bereits: "25 Jahre aus für Atomkraft". Heuer jährt sich dieses Jubiläum. Die Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Zwentendorf ist nun bereits 45 Jahre her. Damals lautete die Schlagzeile: "AKW verfällt nach schulischem Treiben wieder in Dornröschenschlaf".

Eine kurze Zeit lang übersiedelten Hauptschüler ins AKW aufgrund von Umbauarbeiten.

"Das ist weltweit einmalig",

verriet damals Altbürgermeister Hermann Kühtreiber. Dann schien das Bauwerk in eine Art Dornröschenschlaf zu verfallen.

Vieles war geplant

Von der Überlegung es abzureißen und wo anders wieder aufzubauen, einen Erlebnispark rund um das AKW zu machen, Führungen anzudenken oder ein Forschungszentrum zum Thema alternative Energie einzurichten, war alles dabei. Es soll als sicherstes Gebäude Österreichs gelten, weshalb vor der Euro-Einführung überlegt wurde, das AKW als Banknoten-Lagerungsplatz zu nutzen oder Kunstschätze darin zu lagern. Auch eine Umfunktionierung in einen Zivilschutzbunker oder das AKW als Datensilo zu nutzen, waren weitere Ideen. Doch wofür wird das Gebäude heute genutzt? Seit dem Kauf des Kraftwerksstandorts Zwentendorf durch die EVN im Jahr 2005 ist viel passiert.

Ein Stück Zeitgeschichte

Heute ist Zwentendorf ein Trainingszentrum, das auch für Rückbautrainings genutzt wird. Als solches wird die Anlage für Trainingszwecke für Einsatzorganisationen zur Verfügung gestellt. Aber auch Tagungen, Firmen-Events, Fotoshootings oder Musikfestivals sind möglich. Das bekannteste Beispiel dafür ist das Shutdown Festival. Das AKW Zwentendorf ist heute auch für Führungen offen. Deshalb bietet die EVN kostenlose Zeitreisen in die Welt der späten 70er Jahre an. Jährlich besichtigen bis zu 15.000 Besucher das AKW. Seit 2009 erzeugen zudem PV-Paneele auf dem Dach, der Fassade und den Außenflächen Strom. Auch wenn mithilfe der Sonne nicht so viel Strom erzeugt werden kann wie es durch Kernenergie möglich gewesen wäre, ist Zwentendorf dadurch zu einem Symbol für eine erneuerbare Energiezukunft geworden. Passend zum Jubiläum erscheint am 18.11. eine Doku: "Schicksalstage Österreichs – Volksabstimmung Zwentendorf".

Darüber haben wir noch berichtet:

Leberkässemmel
2003 haben wir einen "Leberkässemmel Vergleich" gestartet. Dabei fällt auf: die günstigste Leberkässemmel kostete damals 0,86 Euro, die teuerste lag bei 1,10 Euro. Heute liegt der Preis bei rund 2,80 Euro.

Jüngste Bürgermeisterin
Die damals 36-jährige Sonja Stöger wurde 2003 in Absdorf als jüngste Bürgermeisterin im Bezirk Tulln gewählt. Sie folgte auf ihren Vater Gerhard Korner.

Messejubiläum
Auch 2003 gab es ein Jubiläum der Int. Gartenbaumesse. In Kombination mit dem Blumenkorso wurde das 50. Jubiläum gefeiert.

Internet auf Raten
Heute kaum vorstellbar aber wahr. 2003 gab es Internet-"Infopoints", aufgestellt im gesamten Bezirk.