Bors: "Vertraue auf Justiz"

- <b>Staatsanwältin Michaela Obenaus:</b> "Verfahren ist noch nicht abgeschlossen!"
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Verfahren gegen FP-Chef am Laufen; Wirbel um Kandidatur in Tulln
TULLN. "Mehrere Rechtsanwälte haben sich die Situation angeschaut und geprüft. Ich vertraue auf die österreichische Justiz", hofft Andreas Bors, Ex-FP-Obmann des Tullner Bezirks, auf die Einstellung des Verfahrens gegen ihn.
Mit stramm erhobener Hand wurde Andreas Bors bei einer Silvesterparty 2006 fotografiert. Diese Aufnahme ist der Grund dafür, dass das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung wegen Wiederbetätigung ermittelt. "Das Verfahren ist derzeit noch nicht eingestellt und damit am Laufen", teilt die St. Pöltener Staatsanwältin Michaela Obenaus gegenüber den Tullner Bezirksblättern mit.
Eisenschenk: "Brauchen keine braunen Flecken in Tulln"
Bis jedoch hier ein Schlussstrich gezogen werden kann, finden in den Gremien der Freiheitlichen noch einige Sitzungen statt. Druck hätte man keinen: "Wir haben noch bis 17. Dezember Zeit", so Bors, dass zu diesem Zeitpunkt die Kandidaten für die bevorstehende Gemeinderatswahl feststehen müssen. Ob er als Spitzenkandidat in Tulln ins Rennen geht? "Das wird der Vorstand entscheiden", so der 25-Jährige.
Wenn doch? Widerstand kommt von Bürgermeister Peter Eisenschenk, TVP: "Wir brauchen keine braunen Flecken in Tulln." Günter Kraft, SPÖ: "Wir wollen nichts verharmlosen – das ist einfach untragbar." Gelassener nimmt die Situation Ludwig Buchinger (Liste TOP): "Der Wähler wird entscheiden, wem er seine Stimme gibt und ich möchte festhalten, dass nicht ich das Bild an die Bezirksblätter übermittelt habe", so Buchinger, der eine eidesstattliche Erklärung unterfertigt hat. Man solle sich klar werden, wer eigentlich von dieser Aktion profitiert, merkt er an.
Schande für Tulln
Grünen-Chefin Liane Marecsek: "Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht irgendein FPÖ-Funktionär durch einschlägige rechtsextreme Äußerungen, Symbole oder Gästen auffällt. Diesbezügliche Beteuerungen, dass es nicht so gemeint war, können daher nicht ernst genommen werden. Leute, die den Nationalsozialismus verherrlichen, haben in der Politik nichts verloren. Hr. Bors tut gut daran, seine Funktionen niederzulegen. Es wäre eine Schande für Tulln, wenn Hr. Bors in den Gemeinderat kommt".


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