Bezirk Tulln
Erlebnisse eines Soldat aus St. Andrä-Wördern zu lesen

Klaus-Dieter Sommer hat seine Erlebnisse beim Militär in dem Buch: Mit besonderen Vorkommnissen niedergeschrieben | Foto: Victoria Edlinger
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  • Klaus-Dieter Sommer hat seine Erlebnisse beim Militär in dem Buch: Mit besonderen Vorkommnissen niedergeschrieben
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Klaus-Dieter Sommer verbrachte 41 Jahre beim Militär. Seine Erlebnisse hat er nun in einem Buch veröffentlicht.

ST.ANDRÄ-WÖRDERN/TÜRKEI. Klaus Dieter-Sommer ist 1943 in Österreichisch-Schlesien geboren. 1947 ist er mit seiner Familie nach St. Andrä-Wördern gezogen, wo er heute noch lebt. In seinen 41 Jahren als Heerestaucher, Rette- und Bergespezialist, Zugskommandant und Hauptlehroffizier der ABC-Abwehrschule ist ihm einiges untergekommen. Seine Erlebnisse aus dieser Zeit hat er nun in einem Buch festgehalten.

Wie verlief ihr Weg und wie kamen Sie zum Militär?
KLAUS-DIETER SOMMER: Nachdem wir 1945 von unserer Heimat vertrieben wurden, begannen wir in St. Andrä ein neues Leben. Ich habe damals mit 19 Jahren meine Einberufung bekommen und bin auch eigener Wunsch zum Militär gegangen und eingerückt. Zuerst war ich vier Jahre bei den Pionieren in Klosterneuburg. 1964/65 war ich Gründungsmitglied der österreichischen, militärischen Tauchergruppe. Hier verbrauchte ich dann 23 Jahre, habe meine Matura nachgemacht, bin Offizier geworden und habe dann auch meine Einheit geführt. 1976 habe ich geheiratet und mit meiner Frau drei Kinder bekommen. Aus familiären Gründen habe ich mich dann von der Dienststelle Wr. Neustadt versetzen lassen und habe die letzten 14 Jahre bis zur Pension bei der ABC Abwährtruppe in Korneuburg verbracht. Meine Dienstzeit war sehr interessante und ich hatte viele Auslandseinsätze. Seit rund 20 Jahren bin ich nun schon in Pension. Ein Wermutstropfen für mich ist aber, dass meine Frau leider vor ein paar Monaten verstorben ist.

Worum geht es konkret in Ihrem Buch? Wie kam es dazu?
Ich war 41 Jahre beim Militär. Meine Einsätze, auch jene im Ausland, habe ich dokumentiert und in einem Tagebuch festgehalten. Unter anderem war ich auch 23 Jahre lang Militärtaucher, wo ich ebenfalls ein Lockbuch geführt habe. Auch habe ich während meiner Zeit beim Militär für militärische Fachzeitschriften Artikel geschrieben. Der Auslöser für mein Buchprojekt war die Lockdown Phase. In dieser Zeit habe ich meine alten Tagebücher wiedergefunden. Als Freizeit Beschäftigung ist dann daraus von 2021 auf 2022 mein Buch "Mit besonderen Vorkommnissen, Erlebnisse eines Soldaten zu Lande, im Wasser und in der Luft, entstanden. Vielleicht auch um meine Erlebnisse von damals zu verarbeiten. Viele Dinge haben sich einfach eingebrannt, die vergisst man nicht mehr. Manches hätte ich gar nicht ins Buch schreiben können. Ein Offizierskamerad von mir ist Lektor, er hat mich dazu ermuntert, dieses Buch zu schreiben. Manche der Fotos darin habe ich sogar selbst gemacht. Mein Dank gilt vor allem meiner Frau und meinen Kindern, die mich oft Tage- und Wochenlang nicht gesehen haben. Für April habe ich eine Buchpräsentation inklusive Lesung im Pfarrsaal in St. Andrä-Wördern geplant.

Wie war es für Sie diese Erlebnisse nochmal durchzugehen?
Irgendwie komisch, aber auf der anderen Seite sehr erfüllend, weil ich auch ehemalige Kameraden wieder kontaktiert, und alte Kontakte aufgefrischt habe. Dabei habe ich herausgefunden, dass viele schon gestorben sind.

Ist Ihnen in dieser Zeit auch jemals etwas widerfahren? Wurden Sie bei den Einsätzen verletzt?
Die Kampfschimmer-Taucheranzüge funktionieren anders als herkömmliche Taucheranzüge. Bei einer Langschwimmstrecken bei der Kampfschwimmer Ausbildung war es einmal sehr stürmisch. Wir haben im Meer trainiert und durch den starken Sturm, wurden Seeigel vom Boden losgerissen. Einer dieser Seeigel ist unter meinen Anzug gerutscht und hat mir dabei meinen Atembeutel zerstochen. Dieser hat sich mit Seewasser gefüllt und sich mit Atemkalk, den ich mit dabei hatte, vermischt. Dabei ist eine ätzende Lauge entstanden die ich eingeatmet habe. Ich konnte dann mehrere Wochen lang nicht sprechen. Ansonsten muss ich sagen, habe ich Gott sie Dank immer Glück gehabt.

Was war ihr bewegendstes Erlebnis? Und womit verbringen Sie nun in der Pension ihre Zeit?
Schlimm waren vor allem die Kriege in Ägypten und Syrien sowie die Erdbebeneinsätze in der Türkei und in Taiwan. Das selbe was jetzt gerade in der Türkei passiert, ist bereits vor 24 Jahren geschehen. Ein großes Problem ist die schlechte Qualität der Bauwerke, teilweise wird Meersand zum Bauen verwendet. Das enthaltene Salz darin, frisst das Metal an. Im August 1999 waren dabei 17.000 Tote zu verzeichnen. Im Prinzip habe ich auf drei Kontinenten meinen Dienst gemacht.
Geprägt durch das Militär, mach ich immer viel Bewegung und Sport. Dabei versuche ich die Balance zwischen Ausdauer- und Kraftsport zu halten. Ich gehe sehr gerne und viel Schwimmen. Daheim habe ich eine Gegenstromanlage, in der Woche schwimme ich um die 12 bis 15 Kilometer. Wenn es das Wetter zulässt gehe ich auch gerne am Donaualtarm Greifenstein und schwimme dort. Auch Tauche ich jetzt noch, unter anderem zu Schiffswraks. IchlLese sehr viel, am liebsten Zeitgeschichte und bin zu einem richtigen Kaffeehausbesucher geworden.

Die BezirksBlätter verlosen drei Exemplare des Buches: Erlebnisse eines Soldaten von Klaus-Dieter Sommer. Um mitzumachen schicken Sie uns bis 05. März ein Mail inkl. Telefonnummer an redaktion.tulln@regionalmedien.at mit dem Stichwort: "Buchverlosung".

Klaus-Dieter Sommer hat seine Erlebnisse beim Militär in dem Buch: Mit besonderen Vorkommnissen niedergeschrieben | Foto: Victoria Edlinger
Foto: Victoria Edlinger

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