Bezirk Tulln
Hilflose Heimbewohner gequält, Prozess fortgesetzt

Der Prozess ging am 26.Jänner in die nächste Runde. | Foto: Ilse Probst
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  • Der Prozess ging am 26.Jänner in die nächste Runde.
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SITZENBERG-REIDLING. Am zweiten Verhandlungstag im Landesgericht St. Pölten gegen vier ehemalige Pflegekräfte eines Heimes in Reidling bestätigte sich zwar einerseits die Einschätzung des Verteidigers, wonach die Anklage „schwer verdauliche“ Vorwürfe beinhalte, gleichzeitig bestritten auch zwei weitere Beschuldigte, dass es zu den ihnen angelasteten Taten gekommen sei.

Während eine 33-jährige Pflegehelferin und ihre ehemalige 45-jährige Kollegin behaupteten, dass ihre menschenverachtenden Chatprotokolle „nur“ dem Abbau von Frust zuzuschreiben seien, die Inhalte aber keineswegs in reale Taten umgesetzt worden seien, erklärte der Drittangeklagte nun, man habe sich solche Dinge nur ausgedacht, um einer Kollegin, die ebenfalls der Chatgruppe angehört habe, zu vermitteln, dass es auf der Station ruhig sei. „Überspitzt und provokativ“ bezeichnete er etwa die Reaktion auf eine Mitteilung, wonach eine Bewohnerin zu Sturz gekommen war: „Schade, dass sie sich nicht das Genick gebrochen hat!“

Auch den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigten Person wies der 36-Jährige zurück, wonach er einer Patientin ohne entsprechende Indikation einen Duschschlauch rektal eingeführt und das Wasser aufgedreht haben soll. Von der eigenmächtigen Verabreichung starker Beruhigungsmittel bis hin zu Gewaltdelikten, bei denen er unter anderem einer Bewohnerin mit Halswirbelbruch den Hals verdreht haben soll, distanzierte sich der Beschuldigte und betonte, alle Bewohner stets korrekt behandelt und versorgt zu haben.

Ebenfalls am zweiten Verhandlungstag kam die 39-jährige Heimhelferin zu Wort. Wie die drei Mitangeklagten wies sie die Vorwürfe zurück. Sie habe als Heimhilfe weder Zugang zu Medikamenten gehabt, noch hätte sie solche verabreichen dürfen. Ihre Behauptung, wonach eine Belastungszeugin eine andere zur Aussage gezwungen habe, ist in einer der fortgesetzten Prozesstage zu klären.

Eine Vertretung des SeneCura Sozialzentrums bat um Veröffentlichung der Stellungnahme zum Prozess, die zusammengefasst aus folgendem Zitat ersichtlich ist:

EINE SPRECHERIN VON SENECURA:

„Wir begrüßen und unterstützen die gerichtliche Aufarbeitung der Vorkommnisse in unserem Haus in Sitzenberg-Reidling. Es ist uns wichtig festzuhalten, dass wir unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe die Konsequenzen gezogen haben, die Mitarbeiter:innen sofort freigestellt und eine Anzeige eingebracht haben. Die qualitätsvolle Pflege im Haus haben wir umgehend wieder sichergestellt. Die angeklagten Personen sind nicht mehr für die SeneCura Gruppe tätig. Die SeneCura Gruppe selbst ist nicht angeklagt.“

Hier gehts zum ersten Bericht:

Hilflose Heimbewohner gequält, Gerichtsprozess gestartet

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