Internet im Flieger: Testreihe in Langenlebarn

- Andreas Vrtis, Herwig Huto und Michael Schlögl (alle Fliegerwerft I), Thomas Jost, Michael Walter und Michael Schönhuber (Joanneum Research).
- Foto: Zeiler
- hochgeladen von Karin Zeiler
Joanneum Research und internationale Fachleute arbeiten derzeit am Fliegerhorst Brumowski.
LANGENLEBARN / GRAZ. "Wir sind heute gewohnt, praktisch überall mit Breitbandanbindungen Internetdienste (email, Web, ...) nutzen zu können, nur während Flugreisen besteht diese Möglichkeit meist nicht", stellt Michael Schönhuber, Joanneum Research Graz, fest.
Mit entsprechenden Satellitenverbindungen wird das in Zukunft möglich sein, allerdings sind die Bedingungen für die Funkübertragung komplex. Abschattungen und Reflexionen durch das Fluggerät selbst (durch Rumpf, Tragflächen, Rotorblätter) und Bodenreflexionen beeinträchtigen oft die Übertragung oder verhindern eine Verbindung kurzzeitig gänzlich. Dies ist sehr von der jeweiligen Situation abhängig, die durch Elevationswinkel zum Satellit, Flughöhe, Geometrie und Raumlage des Fluggeräts sowie der Bodenbeschaffenheit gekennzeichnet ist.
Testreihe findet dieser Tage in Langenlebarn statt
Im Auftrag der europäischen Weltraumorganisation ESA wird derzeit das Projekt AeroChannel am Fliegerhorst Brumowski durchgeführt, eine Testreihe findet statt, die sich dem Thema Internet im Flugzeug widmet. Gemeinsam mit internationalen Experten leitet das Joanneum ein Konsortium mit der Deutschen Luft- und Raumfahrt, der Universität Vigo/Spanien sowie dem Anbieter von Satellitendiensten INMARSAT / UK.
Warum gerade in Langenlebarn? Das erklärt Gerhard Mayerhofer, Leiter der Fliegerwerft I: "Weil wir kompetentes Personal haben, das notwendige Know How und vor allem die Fähigkeiten, die erforderlichen Modifikationen umzusetzen", bringt es Mayerhofer auf den Punkt. Natürlich sind auch die verschiedenen Fluggeräte ausschlaggebend: Sowohl an der Black Hawk, der Alouette, der Pilatus Porter und an der Herkules werden die Messantennen angebracht, die mit einem Testsender vom Gebäudedach der Fliegerwerft aus angestrahlt werden. Nach den Bodenmessungen sind "voraussichtlich Mitte September bis Anfang Oktober die Testflüge geplant", informiert Schönhuber, der emsig alles festhält und damit die technische Dokumentation durchführt.
Zur Sache:
Das Projekt wurde von Joanneum Research in einer Konkurrenzausschreibung gewonnen und wird im Auftrag und mit den Mitteln der ESA durchgeführt. Seit etwa 1,5 Jahren arbeitet das Team unter Michael Schönhuber an dem 750.000 Euro teuren Projekt, das in etwa einem Jahr abgeschlossen werden soll.





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