Rätsel um "Gift" im Tullner Schulzentrum
Ermittlungen der Landespolizeidirektion laufen auf Hochtouren
16.12. UPDATE
Nach der gestrigen Evakuierung von 300 Schülern läuft heute im Tullner Bundesschulzentrum wieder alles rund: Irene Molev hüpft aus dem Auto, gibt Tochter Julia die Tasche, forschen Schrittes geht's hin zur Schule. Mulmiges Gefühl? "Ein wenig", sagt Irene Molev. "Darum habe ich meine Tochter auch extra heute zur Schule gebracht", fügt sie hinzu. "Es ist besser, wenn die Kinder gleich wieder die Schulbank drücken", ist Gerda Lorenz überzeugt, die ihre beiden Söhne Fabian und Manuel vor dem Gebäude aussteigen lässt.
Während für Schüler und Lehrer des Gymnasiums und der HLW der Unterricht voranschreitet, laufen die Ermittlungen bei der Polizei auf Hochtouren, wie Johann Baumschlager, Pressesprecher der Landespolizeidirektion bestätigt: "Sowohl gestern Abend als auch heute Früh waren gefahrenkundige Organe aus dem Bundesministerium für Inneres vor Ort, jedoch hat sich der Geruch verflüchtigt. Man weiß nicht, was hier wirklich passiert ist", so Baumschlager. Die Erhebungen werden weitergeführt. Ob es sich um Fremdverschulden handelt: "Das wäre zu diesem Zeitpunkt alles reine Spekulation", so Baumschlager gegenüber den Tullner Bezirksblättern.
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"Gift" im Gymnasium: 300 Schüler evakuiert
Großeinsatz an der Donau: Gasaustritt wird vermutet; Kameraden suchen derzeit nach Ursache.
15. Dezember:
TULLN. Um 14:58 schrillten die Sirenen in Tulln: Feuerwehr, Polizei und Rettung wurde zum Gymnasium gerufen. Grund dafür: Schüler klagten über Husten und Übelkeit. Umgehend wurden alle Kinder und Jugendlichen – 300 insgesamt – in Sicherheit gebracht. Versorgt wurden sie vom Roten Kreuz unter Bezirks-Chef Michael Weissmann im Turnsaal des Gymnasiums.
Kein Geruch wahrnehmbar
Direktorin Ingrid Balka und Direktor Wolfgang Derler von der HLW wurden von den Bezirksblättern Tulln vor dem Gebäude angetroffen: "Man riecht nichts, sieht auch nichts", so Balka. Vermutet wird, dass es sich um einen Gasaustritt handelt – derzeit befinden sich gerade Kameraden der NÖ Landesfeuerwehrschule mit einem sogenannten "Gasspürgerät" im Gebäude.
Im Turnsaal versorgt
38 Schüler wurden in die umliegenden Krankenhäuser (Tulln, St. Pölten, Krems und Wien) gebracht, 19 Personen konnten ambulant vor Ort im Turnsaal versorgt und bereits nach Hause geschickt werden", informiert Michael Weissmann, Bezirks-Chef des Roten Kreuzes. Sechzig Rot-Kreuz-Mitarbeiter waren mit insgesamt 21 Fahrzeugen aus Tulln, Purkersdorf und Klosterneuburg vor Ort. RK-Einsatzleiter war Roman Hochgerner, das gesamte Bezirkskommando unter Michael Weissmann war vor Ort.
Wie es weitergeht, werde sich in den nächsten Stunden herausstellen, Direktorin Balka und Direktor Derler warten auf die Ergebnisse, was den Schaden verursacht hat. "Erst dann werden wir entscheiden, ob und wie lange die Schule geschlossen bleibt", so die beiden unisono.
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